Ich weiß nicht, ob man "lost his legs" sagen sollte, Floyds Beinarbeit ist immernoch Klasse, aber der Junge hatte mal einen Bounce, eine Schnelligkeit, eine Leichtigkeit, da ist einem Hören und Sehen vergangen.
Aber so ist das halt, 33 ist eigentlich zu alt für das Welter. Floyd hatte Glück, daß seine letzten Gegner mit 36 und 38 in geradezu biblischem Alter waren.
Floyd hat seit Jahren nicht mehr Stick-and-Move geboxt, keine Ahnung, ob er das noch kann. Ich glaube jedenfalls nicht, daß Manny Probleme haben wird, die Distanz zu überwinden. Ob er Floyd trifft, ist die andere Frage. Floyd wird Manny definitiv treffen, ich glaube, selbst ich könnte das. Er macht ja eigentlich kaum Anstalten Schläge zu vermeiden.
Und ich halte Floyd für durchaus unterschätzt was die Schlagkraft angeht.
Ich habe letztes Wochenende nochmal Pac-Marquez I und II gesehen (116:113 und 114:116 nach meinen Scorecards). Sehr enge Geschichten. Marquez ist aber auch, das kann ich nur immer wieder betonen, eine ganz andere Art Konterboxer als Floyd. Der hat größtenteils Manny kommen lassen und dann, NACHDEM Manny getroffen hat, zurückgefeuert. Typisch Mexikaner halt. Ob Floyd das drauf hat, weiß ich nicht. Floyd hat natürlich wesentlich bessere Möglichkeiten das Getroffenwerden zu verhindern.
Interessant fand ich, daß der junge, wilde Manny, der im Prinzip nur aus linken Geraden bestand, meiner Meinung nach effektiver war als der boxende Manny. Der bedingungslose Onslaught war für Marquez gefährlicher als die neugefundene Verwendung für die rechte Hand. Aber 2010 ist Manny boxerisch nochmal besser als 2007.
In beiden Kämpfen nahm sich Manny Auszeiten, da gab es Runden, da passierte nicht viel. Nur ist Manny nicht einer, der dann irgendwie im Rückwärtsgang passiv ist, sondern er kommt ohne viel zu machen und schluckt dann noch mehr als sonst.