Cooler Thread! Kobe Bryant ist wie immer bei diesen Listen der Diskussionspunkt Nr. 1. Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo zwischen der eher negativen Einordnung von
@Angliru und der von ChatGPT

Betrachtet man das Gesamtpaket (Peak, Longevity, Impact, Accolades), ist es für mich schwer, ihn hinter Spielern wie Nash, Paul oder Harden einzuordnen.
Bryant war ein "Tough Shot Maker" auf sehr hohem Niveau. Gerade in einem Playoff-Setting ist das ein Skill, der enorm dabei helfen kann, ein Spiel zu closen, wenn es eng wird und die gegnerische Defense auf Hochtouren läuft. Das hat schon seinen Wert - gerade auf höchstem Competition Level. Dass die Schwierigkeit bei vielen von Bryants Abschlüssen aber überhaupt so hoch war, liegt natürlich zu einem Großteil auch an ihm selbst. Kobes Decision Making war einfach fragwürdig und hat seinem Team teils auch geschadet. Trotzdem hat er mit effektiven Scoring bei hohem Volumen in der RS und in den Playoffs auch auf höchster Ebene Erfolg gehabt. Seine Leistungen aus der RS sind zudem überwiegend in die Playoffs übertragbar gewesen. Das haben viele andere Stars nicht geschafft (Harden *hust* Paul). Shaq beim Threepeat und auch der Supporting Cast bei der 09er und 10er Championship spielen natürlich eine Rolle. Gasol war 2010 vielleicht sogar der Finals MVP und über Game 7 müssen wir nicht sprechen.
Trotzdem hat Bryant beim Threepeat neben wirklich guter Defense durch sein Scoring zum Titel beigetragen. Überwiegend als Nummer 2, but still. 2009 und 10 hat er es durch seine Scoring-Gravity Spielern wie Gasol und Artest auch merklich leichter gemacht, zu glänzen. Insgesamt hat Bryant dann auch einfach genug starke Serien, Spiele und Regular Seasons auf der Haben-Seite, um in der Liste weiter oben angesiedelt zu werden.
Letzteres spricht dann für mich auch klar gegen Paul, Harden und teilweise auch Nash. Gerade Pauls Postseason-Karriere ist leider ein großes What-If. Serien aus der Hand gegeben, die eigentlich sicher waren, schwache individuelle Performances und neben einem Gamewinner gegen die Spurs 2015

mad

auch keine prägenden Momente und das zählt über 20 Jahre auch. Dazu die ganzen Verletzungen.
Ein weiteres Problem bei Paul ist sein Sterben in Schönheit. Abseits seiner Serie gegen die Lakers 2011 habe ich bei ihm viel zu oft vermisst, dass er das Scoring-Ruder übernimmt, um sein Team zum Sieg zu tragen. Da waren einfach zu viele Statlines wie 12/16, 9/14, 13/18 usw.
Klar, sehr effizient, aber wenn man so gut trifft, warum dann nicht auch mal 20 Abschlüsse nehmen, wenn das Team es offensichtlich braucht!?
Ähnliches stört mich auch bei Nash, der ja in einzelnen Spielen durchaus bewiesen hat, auch bei hohem Volumen effizient sein zu können. Warum dann nicht öfter? Nash war hypereffizient und hat einige der besten Offenses der Ligageschichte angeführt, aber war dann phasenweise neben viel Pech (07...) auch einfach individuell nicht effektiv genug. Dazu die wirklich schwache Defense.
Bei Harden tue ich mich am schwersten. Der hat individuell auch trotz starker Roster in der Postseason einfach gar nichts gerissen. Im Gegenteil. Harden hat keine herausragende Serie gegen Gegner auf höchstem Niveau und ist im Vergleich zur RS regelmäßig eingebrochen. Wenn mir bei einem Spieler mehr Lowlights als Highlights einfallen, macht mir das einfach Bauchschmerzen. Harden bleibt für mich einfach eher ein Floor- als ein Ceiling Raiser.