Nein, so einfach ist es nicht. Camby ist in der Mann-Verteidigung bedeutend schwächer als in der Zone, wenn er aushelfen kann. Denvers bester Mann-Verteidiger dürfte Kenyon Martin sein.
Das ist wohl wahr. Camby hat öfters Probleme beim verteidigen des Pick & Rolls und ist gegen starke, große Center in der Mann-Verteidigung.
Kenyon ist dabei sicherlich stärker, aber wenn gesund dann ist Nenê bei weitem unser bester Mann in der Mann-Verteidigung gegen bullige Big Men.
Kenyon ist aber eher ein zu kleiner PF und ist somit nicht wirklich ein Spieler, den man am besten gegen starke Center wie Yao oder Shaq stellt. Sondern eher gegen wendige PFs oder gar einige SFs. Kenyon ist zum Beispiel perfekt dafür, um einen Nowitzky zu verteidigen.
Ohne Nenê in dieser Saison(wenn er mal gespielt hat, war er weit von alter Stärke entfernt) hatten wir zum Beispiel Probleme, als wir gegen Yao gespielt haben. Trotzdem haben wir nicht so große Probleme gegen gegnerische Center, wie man nach solchen Aussagen erdenken könnte.
Die Center haben zum Beispiel einen geringeren PER im Durchschnitt als gegen die Bulls, Pistons oder gar den Spurs.
Man ist nicht in ganz oben in der Liga, bei Center-Verteidigung, aber so schlecht siehts nun auch nicht aus, obwohl man auch mit Ausfällen von K-Mart, Nenê und Najera rechnen musste.
Camby ist "dank" seiner Physis natürlich nicht in der Lage gegen die Shaqs unterm Korb entgegen zu halten, aber er nutzt oftmals seine Länge aus, um die Gegenspieler keine einfachen Würfe zu geben. In den Playoffs, letztes Jahr, hat Camby auch gut gegen Spurs ausgesehen, sodass dieser ungewohnt nur in dieser Serie keine überragende Leistungen zeigen konnte. Nenê hatte natürlich den größten Anteil daran, aber auch Camby hatte sich dort gut angestellt.
Sicherlich ist Camby ein guter Verteidiger, aber nicht auf DPOY-Niveau. Da lassen sich viele von Statistiken (Blocks, Rebounds) blenden. Seine Fähigkeiten in der Defensive stehen hinter dem zurück, was z.B. Tim Duncan in der Verteidigung drauf hat, aber Duncan (bzw. seine Statistik) ist wahrscheinlich nicht spektakulär genug, oder er wird zu sehr als MVP-Kandidat wahrgenommen. Anders lässt sich kaum erklären, warum er selbst nach zehn Jahren noch immer ohne Auszeichnung als bester Verteidiger ist.
Auch ich halte viel von Duncan und würde wollen, dass er den Titel bekommt, den er sich auch verdient.
Aber was bedeutet es, wenn man behauptet Camby sei "nicht auf DPOY-Niveau? Während er gegen den gegenerischen Center nicht so gut aussieht, so ist er für die gegnerischen Guards so viel Einschüchterung, wie sonst keiner Momentan in der Liga. Letztes Jahr hat er meiner Meinung nach zu sehr auf dem Block konzentriert und anderes vernachlässigt. Dieses Jahr ist er jedoch viel klüger und mannschaftsdienlicher als zuvor.
Man sieht, dass sich die Flügelspieler zwei Mal überlegen, ob sie gegen Camby ziehen oder nicht doch den eigentlich schwierigeren Midrange Jumper nehmen, und wenn sie ziehen, denken sie manchmal zu sehr darüber nach, nicht geblockt zu werden, sodass die Korblegerbewegung anders ist und die zwei einfache Punkte vereitlen.
Es wäre aber nur gleichwertig, wenn es unterm Strich den gleichen Effekt hätte, was aber über die letzten Jahre hinweg gesehen nicht der Fall war. Collins' Einfluss in der Defense war größer (wenn auch zugegebenermaßen stark bedingt durch den Fakt, dass die Gesamtdefense der Nets deutlich besser ist als die der Nuggets), ergo ist er für mich der bessere Defensivspieler.
Die Defense der Nets war 2004/05 nur marginal effizienter (über 100 Possesions hochgerechnet) als die der Nuggets. 2005/06 bestand schon ein großer Unterschied(2 Punkte mehr kassierten die Nuggets pro 100 Poss.).
2006/07 und in dieser Saison hatten die Nuggets die effzientere Defense als die Nets.
Die Nets hatten nur ständig eine viel langsamere Spielgeschwindigkeit, wodurch dieser Eindruck wohl entstehen mag.
Das mit dem Einfluss ist schwer zu vergleichen. Es gibt da die On/Off-Court Statistik, wobei ich nicht zu sehr von ihr begeistert bin, um sie als Beleg zu benutzen.
Danach kassieren die Nuggets in 100 Possesions 6,7 Punkte weniger, wenn er auf dem Feld ist und die die Nets dabei "nur" 1.8 Punkte weniger.
Auf jeden Fall ist zusagen, dass Cambys Rebounding sehr wichtig ist. Die Nuggets lassen viele Offensiv Rebounds zu, aber die schwäche dabei liegt bei den langen Rebounds, die bei den Nuggets oft vernachlässigt werden. Zudem ist Nenê eigentlich wichtig, da er gut ausblocken kann, der fehlt aber.
Penetrationen der Gegner wäre auch ein größeres Problem, bei einem Iverson, der gerne auf dem Steal spekuliert, sodass durch ein komplettes Fehlen von Camby eine radikale Änderung der Defense bedeuten müsste, damit man dieses Problem umgeht.
Das soll Cambys Defense nicht so viel schlechter machen als sie ist, sondern nur ein Gegengewicht darstellen, da Spieler wie er bei den Awards aufgrund ihrer Statistiken sehr bevorzugt werden. Letztlich wäre meine Wahl dabei aber eh eine andere, denn Duncan ist meiner Einschätzung nach der würdigste Spieler für diese Auszeichnung, nur ist offensichtlich seine Offense zu stark (schade, dass die Zeiten vorbei sind, in denen auch Spieler wie er eine Chance auf den DPotY-Titel haben, wie es bei Jordan, David Robinson & Hakeem Olajuwon noch der Fall war).
Letztes Jahr war ich auch unzufrieden mit der DPoY Wahl, da ich lange nicht von Cambys Leistung zufrieden war. Aber er hat sich merkbar gesteigert dieses Jahr, wodurch er meiner Meinung nach zumindest in der engeren Wahl zu sehen sollte. Wenn man sagt, die Nuggets haben die 6. effizienteste Defense der Liga(man war sogar schon lange Zeit über auf Platz 3), dann glaubt man das nicht so schnell - dieses Jahr ist das großteils Cambys Verdienst.
Er muss den Titel gar nicht mal gewinnen, aber zu sagen er ist nicht DPOY-Niveau finde ich überzogen. Es spielen jedes Jahr auch mehrere Spieler auf MVP-Niveau, da muss nicht jeder auch den Titel für sich entscheiden
Es ist ja keine exakte Wissenschaft. Was ist z.B. Brad Miller? Da kann ich mich bis heute nicht entscheiden. Seine Defensive dürfte ihn zum Center machen, aber offensiv könnte er ebenso gut ein Vierer sein (gilt auch für Sam Perkins, Raef LaFrentz, Mark Blount u.a.). Im Gegenzug wurde Charles Barkley in seinen letzten Jahren immer mehr zum Center: nicht mehr aus der Halbdistanz werfen oder gar zum Korb ziehen, sondern aufposten, Hintern raus, Foul ziehen, Korbleger reinwürgen. 
