Das spiegelt mMn genau das wieder, wie es schon immer lief: Im Endeffekt sind den GK-Fahrern die eigene Position wichtiger als ein spkulativer Gesamtsieg. D.h. ein Sastre würde sich niemals für eine A.Schleck in den Wind* stellen, um mit ihm zusammen etwas gegen Astana zu probieren (auch glaube ich nicht, dass so eine Allianz tatsächlich zum gewünschten Resultat führen würde).
Es muss sich doch niemand von den GK-Ersten in den Wind stellen. Wenn zwei Teams (je 4 Roller / Helfer + 1 GK-Fahrer) im Flachen kooperieren würden, machen das die Helfer und die GK-Fahrer können sich im Windschatten aufhalten. Die Situation muss man halt kreieren wie es bei der Windstaffel der Fall war.
Dann hätte man 8 Fahrer die ein MZF gegen das Feld bestreiten. Viele Teams würden eh keine Nachführarbeit verrichten weil sie nicht die gleichen Interessen haben / z.T. nur auf Tagessiege fahren. Ich bin mir sicher, dass die restlichen Teams mal nur Astana führen lassen würden. Und ob Astana dann gegen 8 gute Roller und notfalls 2 GK-Fahrer das Loch schliessen kann, ist keinesfalls sicher. Wenn sich 10 Leute einig sind ist das Feld in der Regel nicht schneller.
Saxo-Bank hat mMn keine zwei GK-Fahrer, die auch wirklich Siegesambitionen haben. Frank Schleck ist zwar ein potentieller Top 10 Fahrer, hat aber zu große Defizite im EZF.
Er muss seine Stärken ausspielen. Und wenn man so wenig Körpergewicht, dementsprechend wenig Muskelmasse zum durchbluten hat, muss man viel aktiver bei den Streckenabschnitten sein, die seine Konstitution bevorzugen (Berg).
TDF: 2008 der 6. Platz. Vuelta: 2007 8. Platz - weitere Erfolge bei großen Rundfahrten: Fehlanzeige.
Wenn er so uninteressant ist, dann muss man es zuerst mit ihm probieren. Wenn man ihn tatsächlich als weniger gefährlich einschätzt, wir man ihm nicht jedes Mal nachsetzen.
Ich würde mir ja auch eine Allianz wünschen, mehr aggressive Attacken, usw. Der Wunsch besteht, aber seit der Zeit vom US-Postal-Team, weiß ich, dass dies für die Teamleiter einfach keine Option ist.
Radsport hat doch auch ne stark psychologische Komponente. Wenn dir ständig von den anderen das Tempo aufdiktiert wird, dann zermürbt dich das viel mehr als wenn du selber das Tempo bestimmen kannst. Da stellt sich schnell das Gefühl ein, ich bin froh dass ich mitkomm. Saxo-Bank hat ja gute Bergfahrer, wieso diktieren die nie das Tempo?
Trotzdem besteht er und derjenige, der in der Führung ist, ist benachteiligt, weil er bspw. auch nicht sieht, wenn jmd. hinter ihm mal antritt und schnell ein großes Loch aufreißt, welches der ehmals Führende nicht ohne weiteres zufahren kann.
Wenn du selber führst, kannst du knapp unter deiner aneroben Schwelle fahren kannst (dort wo du die beste Leistung hast). Hat man einen guten Tag und bist etwas besser drauf als ein Teil deiner Gegner, kannst du die abhängen.
Es geht doch nicht drum, dass man immer alle abhängt. Diesen Eindruck hab ich von den sportlichen Leitern. Die warten immer auf den optimalen Zeitpunkt. Aber den gibt es nicht, da müssten so viele Faktoren zusammenspielen. Das führt leider immer zu diesem passiven Verhalten, selbst bei den Bergankünften warten die Bergfahrer bis 2Km vor Ziel, bis sie überhaupt angreifen. Das ist doch völlig schwachsinnig, so darf man sich nur verhalten wenn man im Zeitfahren keine Zeit auf die Besten verliert. Und das gilt für 80% der GK-Fahrer nun wirklich nicht.