Tour de France 2015


Angliru

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So, heute wurde die Strecke vorgestellt.

Sehr wenig Zeitfahrkilometer, dafür fünf große Berganküfte und vier mit einem kurzen, knackigen Stück am Ende.

Start in Utrecht, wo die ersten 14km die einzigen Einzelzeitfahrkilometer der gesamten Tour stattfinden. Am dritten Tag Ziel auf der Mur de Huy :)jubel:), am Tag darauf geht es dann wieder über Kopfsteinpflaster :)thumb:), jedoch nicht so viel wie in diesem Jahr. Die Etappen 8 & 9 enden jeweils auf einem kurzen Schlussanstieg (Mur de Bretagne & Plumelec), wobei Etappe 9 ein Mannschaftszeitfahren ist. Wird sicherlich interessant zu sehen sein, wie man dort als Team hochkommt. Danach geht es in die Pyrenäen mit den Bergankünften in La Pierre St.Martin :)thumb:), Cauterets (Etappe mit Aspin & Tourmalet toll, Schlussanstieg sehr einfach) und auf dem Plateau de Beille.
Die entscheidenden Tage dann in der letzten Woche mit vier Alpenetappen. Zuerst Pra-Loup über den Col d'Allos, dann St.Jean de Maurienne nach einer langen Abfahrt vom Glandon mit kurzer Gegensteigung kurz vorm Ziel. Die letzten beiden Tage dann sehr schick - sehr kurz, aber beide Male mit Auf-und-Ab vom Start bis ins Ziel. La Toussuire mit Croix-de-Fer und Mollard sowie dann die klassische Route über Telegraphe, Galibier hinauf nach Alpe d'Huez am vorletzten Tag der Rundfahrt.

Kurs und die Bergetappen gefallen mir sehr (bis auf Cauterets) und ich freu mich auch darauf, mal wieder unbekanntere Orte zu sehen (Pierre St.Martin, Pra-Loup, Col d'Allos). Ein Einzelzeitfahren mit 30-35km hätte man ruhig noch einbauen können, ansonsten sieht es wirklich gut aus. Keine sinnlose Bergetappe, am Anfang der Tour direkt Spannung mit Huy, Kopfsteinpflaster und dann den beiden Etappen mit den kurzen Anstiegen am Schluss direkt vor den Pyrenäen.

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Stibolino

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Die Tour an sich ist sehr berglastig, aber dass de facto nur 14 Kilometer ist eine Farce und dem wichtigsten Radrennen der Welt nicht würdig.

Vielleicht will man so dieses Jahr nur die besten der besten anlocken, da ja der eine oder andere große Favorit in den letzten Jahren abstinent war (Giro oder verletzt).

Ansonsten finde ich es toll das neue Berge dabei sind (Pierre St. Martin und Pra Loup und Col d'Allos) auch andere Berge die in den letzten Jahren nur Beiwerk war wie der Col du Glandon, bekommen dieses Jahr eine zentralere Rolle.

An sich viele Bergetappen, wo manche richtig hart sind und andere entschärft wurden (Cauterts), so dass die knallharte 200 kilometer etappe über 4 Pässe dieses Jahr nicht vorhanden ist. Ein guter Mix auch, gerade da es ja recht viele Bergetappen dieses Jahr sind

Desweiteren bleibt es dabei, dass die vorletzte Etappe eine kurze Bergetappe ist, dieses Mal wieder nach Alpe d'Huez. Gerade wenn das Rennen eng sein könnte, kann die vorletzte Etappe ein episches Stück werden. Man denke an 2011 wo auf nahezu gleichen Kurs Voeckler aus dem Gelben Trikot gefahren wurde.

Natürlich hängt der Verlauf der Rundfahrt auch davon ab wie die Favoriten durchkommen in der ersten Woche, aber ein Blowout wie dieses Jahr von Nibali sollte nicht wieder passieren.
 

Buster D

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Ich habe ja im Prinzip nichts gegen eine berglastige Tour aber 14 KM EZF sind wirklich ein Witz. Das ist gerade in bezug auf die Gesamteinzelwertung die Königsdisziplin und mindestens ein kanges EZF sollte die Tour schon haben. So wird es wohl eine Tour der Bergspezialisten. Quintana dürfte einer der Topfavoriten sein, wenn nicht sogar der Topfavorit.
 

GiroTourVuelta

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Ich habe ja im Prinzip nichts gegen eine berglastige Tour aber 14 KM EZF sind wirklich ein Witz. Das ist gerade in bezug auf die Gesamteinzelwertung die Königsdisziplin und mindestens ein kanges EZF sollte die Tour schon haben. So wird es wohl eine Tour der Bergspezialisten. Quintana dürfte einer der Topfavoriten sein, wenn nicht sogar der Topfavorit.

Der muss erstmal heile übers Kopfsteinpflaster kommen:kgz:
 

Dex989

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Erst einmal abwarten wer schlussendlich wirklich in Top-Form antritt - einige scheinen ja mit Giro oder Vuelta zu liebäugeln.
 

Cânhamo

Von uns geschieden im Jahr 2015
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Warum überrascht das mich nicht? Der Mann ist doch sowas von"has-been" und - selbst wenn er nicht verletzt wäre- was hat er denn diese Saison gebracht, um für die TdF selektionniert zu werden? Oder sollteer Wasserträger für Bob Jungels werden?????

Luxemburger Wort gestern:

Wegen Knieproblemen
Schleck sagt für die Tour de France ab
Vuelta nun als mögliches Ziel

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Fränk Schleck muss auf eine Teilnahme verzichten.
Foto: Serge Waldbillig

Veröffentlicht am Dienstag, 23. Juni 2015 um 14:23

Ein Schock für die Radsportfans. Via Twitter teilte Fränk Schleck heute mit, dass er wegen seiner anhaltenden Knieprobleme nicht an der diesjährigen Tour de France teilnehmen kann. Der noch amtierende Luxemburger Meister wird deswegen auch seinen nationalen Titel am kommenden Sonntag nicht verteidigen können.

"Dies ist natürlich eine große Enttäuschung für mich. Aber es lag in den vergangenen Wochen in der Luft", so Schleck in einer ersten Reaktion. Der 35-Jährige leidet seit seinem Sturz bei Liège-Bastogne-Liège an einer Entzündung im Knie und verzichtete bereits am vergangenen Sonntag bei der Tour de Suisse auf das abschließende Zeitfahren, um sich von der Verletzung zu erholen. (...)
"Der Schmerz wurde eigentlich nie geringer. Die einzige Möglichkeit, das Knie ganz ausheilen zu lassen, wäre gewesen, eine längere Pause einzulegen. Es war eine unglückliche Situation. Um überhaupt an der Tour teilnehmen zu können, hätte ich eine lange Pause einlegen und das Knie komplett ausheilen lassen müssen. Um aber richtig fit für die Tour zu sein, musste ich hart trainieren", so Schleck, der sich für letztere Variante entschied.

So hoffte man bei Trek Factory Racing, dass sich Schlecks Zustand während der Tour de Suisse verbessern würde, was allerdings nicht geschah. So war die Entscheidung unausweichlich. "Es tut mir weh, weil die Tour de France das Rennen ist, was ich am meisten liebe", so Schleck. Nun könnte der Luxemburger die Vuelta a Espana als Ziel ins Auge fassen. Zunächst aber wird er zwei Wochen Pause einlegen, um das Knie ausheilen zu lassen.
 

Big d

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ich denke dieses jahr wird die tour deutlich interessanter als letztes jahr, es sei denn froome und contador fallen wieder auf die nase.
 

Angliru

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Realistisch betrachtet haben wir vier Topfavoriten auf den Sieg, eine Situation die es so seit Jahren nicht mehr gab. Mit Froome, Contador, Nibali drei ehemalige Toursieger und Quintana als heißestes Eisen neben diesen beiden. Das könnte, was den Rundfahrtsieg angeht, mal wieder eine richtig geniale Tour werden, da das Leistungsvermögen an der Spitze sehr eng ist. Jedoch kann ich es mir kaum vorstellen, dass alle vier in Paris ankommen.

@Canhamo: Auf Jungels bin ich mal sehr gespannt. Tolles Jahr bis dato, seit Februar mit starken Ergebnissen, vor der Tour de Suisse aber auch mit einer längeren Pause, um nicht zu viel zu machen. Könnte der "Geheimtipp" bei Trek sein, was die Gesamtwertung angeht. Mollema & Arredondo waren bei der Dauphine bzw. TdSuisse weit weg von den Topleuten. Aber am Ende wird wieder Zubeldia mit seinen 38 Lenzen der beste von Trek im Klassement :D.
 
G

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Kittel bleibt Zuhause und Degenkolb bekommt seine Chance. Für einige Medien eine Sensation, für mich war das die logische Konsequenz.
 

Angliru

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War am Ende auch ganz logisch. Ein reiner Sprinter, der in den Sprints nicht mithalten kann und auch noch Teamkollegen benötigt, um effektiv zu sein, hilft dir bei der Tour nicht. Dann lieber auf Degenkolb setzen, der auch für die ein oder andere Etappe sowie für Grün in Frage kommt. Aber klar, für Medien, die sich einmal im Jahr mit Radsport beschäftigen, ist es natürlich ein Riesenüberraschung, wenn der 8-fache Etappengewinner der vergangenen zwei Jahre nicht dabei ist. Nur mit 80% nützt dir das alles nix.

Die vorletzte Etappe wurde übrigens modifiziert, da der Galibier nicht gefahren werden kann. Somit geht es nun über den Croix-de-Fer. Macht die Etappe etwas einfacher, nichtsdestotrotz bleiben 45km Anstieg bei 110km Strecke :).
 

Angliru

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Die Tour de France 2015 steht in den Startlöchern. Samstag geht es mit einem Zeitfahren in Utrecht los, nach zwei weiteren Etappen in den Nachbarländern schlängelt sich die Tour dann die kommenden drei Wochen durch Frankreich, um schließlich in Paris zu enden.

Begleitend dazu meine Gedanken zur Strecke.

Viel wurde am Anfang darüber diskutiert, dass die Tour gerade mal 14 Einzelzeitfahrkilometer besitzt. Abgesehen davon, was ich auch sehr wenig finde und zumindest ein weiteres, längeres Zeitfahren gern gesehen hätte, ist die Strecke extrem abwechslungsreich und dürfte bei vielen Etappen Spannung garantieren.

Nach dem Zeitfahren auf der ersten Etappe, wo sich die Favoriten schon um die ersten Sekundenabstände bekämpfen werden, folgt eine topfebene Etappe von Utrecht nach Zelande. Diese kann insbesondere durch den Wind interessant werden, vor allem zum Ende der Etappe, wo es direkt an der Küste über mehrere Dämme entlang geht. Mit Beginn der dritten Etappe verlässt der Tourtross die Niederlande und wechselt ins Nachbarland Belgien. Von Anvers geht es südlich nach Huy, wo die klassische Zielankunft auf der Mur de Huy stattfindet. Dieses kurze Steilstück (1,3km bei 9,6%, maximal bis 19%) sorgt beim Fleche Wallonne immer für die Entscheidung und wird auch auf dieser Etappe der Scharfrichter sein. Es dürfte sehr spannend zu beobachten sein, wie sich die Klassementfahrer bereits hier am Anfang der Rundfahrt präsentieren werden. Um den Beginn der Rundfahrt noch abwechslungsreicher zu machen folgt nun noch eine berüchtigte Etappe über das Kopfsteinpflaster. Bereits im vergangenen Jahr sorgte eine ähnlich strukturierte Etappe für viel Spektakel und quasi für die Vorentscheidung, da Froome stürzte und Contador weit zurückfiel. Nach einem ruhigeren Beginn gibt es auf den letzten 46 Kilometern Richtung Cambrai noch 6 Kopfsteinpflasterpassagen mit insgesamt 11,5 Kilometer Schotterweg. Spätestens nach dieser Etappe dürfte das Klassement schon richtig selektiert sein und eine erste Standortbestimmung der Favoriten hat stattgefunden. Hier bleibt nur zu hoffen, dass nicht allzu viele Stürze und Defekte passieren werden.

Die folgende Etappe nach Amiens ist durchgehend flach und wird ein Fall für die Sprinter sein. Nicht uninteressant in Sachen Tagessieg dürfte die folgende Fahrt nach Le Havre sein. Für die reinen Sprinter dürfte die Zielankunft zu schwer sein (850m bei 7%), aber für Degenkolb oder Sagan könnte das eine perfekte Gelegenheit sein. Weiter geht es Richtung Westen nach Fougeres, wo sich die dritte Chance für die Sprinter bieten wird. Den Tag darauf haben die Sprinter, bis auf den Zwischensprint, wieder mehr Ruhe, denn die Entscheidung auf der Mur de Bretagne dürfte den Klassementfahrern und Klassikerspezialisten vorenthalten bleiben. Die 2km lange Schlusssteigung mit durchschnittlich 6,9% ist besonders im unteren Teil steil (10%), während die letzten Meter eher flach sind. Vor 4 Jahren gewann Evans hier vor Contador und Vinokourov. Vor dem Ruhetag folgt nun das Mannschaftszeitfahren auf einem nicht ganz flachen Kurs, wobei besonders das Ende etwas anspruchsvoller ist mit einer kurzen Steigung (1,7km mit 6,2%).

Es folgt der Transfer hinunter zum Fuße der Pyrenäen nach Tarbes. Und so wird es am französischen Nationalfeiertag den ersten großen Schlagabtausch der Favoriten in den Bergen gehen. Nach 150 eher flachen Kilometern wartet der über 15 Kilometer lange Schlussanstieg hinauf nach La Pierre-Saint-Martin. Der Anstieg ist besonders auf den ersten 10km sehr schwierig, wird danach aber etwas flacher. Die zweite von drei Pyrenäenetappe führt vom klassischen Startort Pau über Aspin und Tourmalet nach Cauterets. Während die ersten beiden Anstiege bekannte Pässe darstellen, ist die Zielankunft in Cauterets für viele Teilnehmer Neuland. Genau genommen handelt es sich auch nicht um eine Bergankunft. Nach der Abfahrt vom Tourmalet geht es in einen 6,4km langen Gegenanstieg mit durchschnittlich 5%, wo sich 3,5 Kilometer vor dem Ziel noch eine Bergwertung befindet Danach geht es eher flach mit zwei kurzen Anstiegen weiter bis ins Ziel. Wird es auf dem Tourmalet keine Selektion geben, so wird sich auch am Ende nicht viel mehr tun. Zum Abschluss der Pyrenäentrilogie steht die schwerste Etappe noch an. Von Lannemezan geht es über Portet d’Aspet, Col de la Core, Port de Lers nach Les Cabannes und von dort schließlich auf das bekannte Plateau de Beille.

Diese drei Bergetappen treffen auch genau mein Geschmack. Abwechslungsreich, unterschiedliche Profile und schöne, anspruchsvolle Anstiege. Hoffen wir, dass die Fahrer auch was draus machen. Danach werden die Pyrenäen verlassen, die Etappe nach Rodez ist ideales Ausreißerterrein, für Sprinter ist das Finale mit drei Bergwertungen auf den letzten 67 Kilometer und einige unklassifizierte Anstiege wohl zu schwer. Doch langes Ausruhen ist für die Klassementfahrer nicht drin, denn die folgende Etappe wartet mit einem äußerst attraktiven Schlussteil. Nach einem Anstieg der zweiten Kategorie 40km vor dem Ziel (Cote de Sauveterre, 9km mit 6%), geht es weiter bis nach Mende, wo auf dem Flugfeld nach einem knackigen Anstieg (3km mit 10,1%) die Ziellinie wartet. Die Etappe nach Valence könnte die letzte Möglichkeit vor Paris für einen Sprint sein, bietet jedoch auch ein sehr gutes Profil für Ausreißer. Knackpunkt wird der Col de l’Escrinet 56km vor dem Ziel sein, ein Anstieg der zweiten Kategorie. Danach geht es nur noch in die Abfahrt und flach bis Valence weiter.

Die folgenden fünf Etappen sind dann wieder die Kletterer und Favoriten in den Alpen gefragt. Los geht’s noch recht gemütlich mit einer Etappe nach Gap, wo 12 Kilometer vor dem Ziel der Col de Manse passiert wird. 2011 gewann Hushovd in Gap die Touretappe mit dem identischen Schlussteil (Gap -> Col de Manse -> Gap), während Contador Andy Schleck in große Bedrängnis brachte. Die Abfahrt ist schwierig und dürfte sehr spannend werden. Nach dem zweiten Ruhetag wartet die Etappe nach Pra Loup, die genau so schon bei der Dauphine gefahren wurde, als Bardet vor Van Garderen und Froome gewann. Der Col d’Allos, welcher 22 Kilometer vor dem Ziel passiert wird, ist recht gleichmäßig und wird nur im oberen Teil etwas schwieriger. Nach einer langen Abfahrt wartet dann die letzten 6 Kilometer, wo es sicherlich Attacken hageln wird. Die Fahrt von Gap nach Saint-Jean-De-Maurienne wäre eine klassische Überführungsetappe, würde sich nicht 40km vor dem Ziel der Col du Glandon in den Weg stellen. Angesichts der Tatsache, dass die zwei schwersten Etappen noch folgen, erwarte ich hier keine große Schlacht, nichtsdestotrotz bietet die lange Abfahrt und der Kategorie-2-Anstieg 10 Kilometer vor dem Ziel eine gute Möglichkeit, die Gegner zu überraschen.

Die letzten beiden Bergetappen sind dann klassische Alpenetappen. Vom Start weg geht es auf der 19.Etappe bergauf, es warten direkt 15,5 Kilometer Anstieg. Danach geht es über die in den letzten Jahren schon häufiger befahrene Trilogie aus Col de la Croix de Fer -> Col du Mollard -> La Toussuire. Der vorletzte Tag musste aufgrund der Unpassierbarkeit des Galibier noch geändert werden, so dass man von Modane aus nun fast 30 Kilometer wieder hinauf zum Col de le Croix de Fer fährt. Ein extrem unrhythmischer Berg, welcher von allen Seiten schwierig zu befahren ist. Nach der Abfahrt geht es dann zum finalen Schlagabtausch hinauf nach Alpe d’Huez. Die letzte Etappe wird dann das klassische Schaufahren in Paris.

Wie bereits geschildert - aus meiner Sicht bis auf ein fehlendes Einzelzeitfahren eine fast perfekte Strecke mit sehr vielen Höhepunkten und spannenden Etappen.
 

Big d

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ich finde diese kopfsteinpflasterdinger Blödsinn. sollte es regnen wird es vermutlich wieder massenstürze geben, IMO hat das mit radrennfahren nichts zu tun. stürze gehören beim Radsport dazu, genau wie windkantenfahren und man muss die erste Woche überstehen können, aber gezielt irgendwelche sado-maso Passagen einzubauen halte ich für Schwachsinn.
 

Angliru

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Thema hatten wir ja vergangenes Jahr schon. Ich finde, es gehört ruhig mit dazu. Bei einer dreiwöchigen Rundfahrt sind eben alle Disziplinen gefragt, es ist halt keine Berg- oder Zeitfahrmeisterschaft. Natürlich ist das Risiko von Defekten oder Stürzen erhöht, aber das gibt es auf schwierigen Abfahrten ebenso, oder bei schlechtem Wetter. Zudem sind die Passagen wohl nicht so heftig wie teilweise bei Paris-Roubaix oder anderen Klassikern, die speziell auf dieses Terrain zugeschnitten sind. Auf der anderen Seite ist es eben ein tolles Spektakel, sorgt für Werbung, Zuschauer, etc. Ich schaue mir so eine Etappe auch viel lieber an als eine reine Flachetappe, die vorprogrammiert im Massensprint endet, wo im Endeffekt nur die letzten 2 Kilometer Spannung versprechen.

Die Integration solcher Passagen finde ich sinnig, solange es im Rahmen bleibt. Das sind jetzt ca. 13km Kopfsteinpflaster, also aus meiner Sicht alles noch im Rahmen. Wenn die jetzt anfangen würden, 50km über irgendwelche Feldwege zu fahren, dann ist es natürlich Blödsinn und verfehlt seine Wirkung, keine Frage.
 

Angliru

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Hier mal meine Einschätzung zu den ersten vier Teams. Die weiteren folgen.

AG2R La Mondiale

Das französische Team geht mit zwei Kapitänen an den Start – den letztjährigen Zweiten Peraud sowie den Sechsten, Bardet. Diese beiden werden auch dieses Jahr wieder für die Gesamtwertung in Frage kommen. Der inzwischen 38-jährige Peraud hat auf den ersten Blick kein so gutes Jahr, die letzten beiden Rundfahrten in der Romandie und bei der Dauphine beendet er auf Platz 31. Topergebnis war bis dato Ende März der Sieg beim Criterium International. Jedoch sollte man sich davon nicht abschrecken lassen, da er 2014 die letzten Rennen vor der Tour fast mit identischen Ergebnissen abgeschlossen hat. Bardet, einer der Topfavoriten auf das Weiße Trikot, hat dagegen schon mit tollen Ergebnissen geglänzt. Etappensieg und 6.Platz am Ende bei der Dauphine, Gesamtneunter bei der Romandie, starker 6. Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Da kann auch dieses Jahr wieder einiges gehen für den jungen Franzosen. Man darf gespannt sein, wer sich am Ende als Kapitän etabliert, ich tendiere zu Bardet, der sicherlich auch davon profitieren wird, das nicht so viele Zeitfahrkilometer anstehen, wobei er da, siehe Romandie (6. im abschließenden Zeitfahren) sich auch schon stark präsentieren konnte. Mit Bakelandts, Riblon, Van Summeren stehen erfahrene und starke Helfer für jedes Profil zur Seite. Gespannt bin ich auf Alexis Vuillermoz, dem letztjährigen 11. beim Giro, der bis dato ebenfalls ein starkes Jahr hat.

Kapitäne: Jean-Christoph Peraud, Romain Bardet
Rider to watch: Alexis Vuillermoz


Astana

Titelverteidiger Nibali hat eine starke Truppe dabei, die allein auf den Toursieg ausgerichtet ist. Im Gegensatz zu den anderen drei Topfavoriten hat Nibali das unauffälligste Frühjahr, zuletzt 10. In der Romandie und 12. bei der Dauphine. Erkennbar war aber, dass der Italiener nie an seine Grenzen ging. Mit dem Sieg bei den nationalen Meisterschaften hat sich der Hai von Messina praktisch die gleiche Ausgangsbasis wie vergangenes Jahr geschaffen. Nibali hat den Vorteil, dass er von allen Favoriten wohl am besten durch die erste Woche kommen kann. 2014 hat er bewiesen, dass er auf klassikerähnlichen Gelände keine Scheu kennt, attackiert und auch auf Kopfsteinpflasterpassagen glänzen kann. Der geringe Anteil an Zeitfahrkilometern kann ebenfalls als Vorteil gegenüber einen Mann wie Froome sein. Am Berg fehlt seit 2012 ein direkter Vergleich in Topform zu den anderen – sei es aufgrund der Stürze im Vorjahr oder weil der Rennkalender anders gestaltet war. Das wird hoffentlich diese Tour beantworten, wo er genau im Vergleich zu Quintana, Froome & Co. steht. Seine Helferriege ist sehr gut, wobei im absoluten Hochgebirge der Edelhelfer fehlen könnte. Mit Fuglsang, Kangert, Scarponi und Taaramäe stehen Leute parat, die alle bei einer dreiwöchigen Rundfahrt schon unter die Top13 gefahren sind. Fuglsang hatte bis dato ein gutes Jahr, gab aber kurz vor dem Ende die Tour de Suisse auf und war bei den nationalen Meisterschaften nicht so stark wie erwartet. Kangert hatte einen tollen Giro, ist aber seitdem nicht mehr im Einsatz gewesen. Kann er seine Form in den Bergen halten, wäre dies extrem wichtig für seinen Kapitän. Besonders interessant dürfte die Kopfsteinpflasterpassage sein, denn mit Boom, Fuglsang und Nibali hat Astana die letztjährige Top3 der Etappe nach Arenberg. Dazu kommt mit Lieuwe Westra noch ein Spezialist für diese Etappen. Daher erwarte ich auch ein Feuerwerk von Astana auf dieser Etappe. Keine Mannschaft ist so stark wie sie und damit eine ideale Gelegenheit für Nibali, den Konkurrenten Zeit abzunehmen. Am Ende sehe ich Nibali als einer der absoluten Mitfavoriten, aber nicht als Topfavorit.

Kapitän: Vincenzo Nibali
Rider to watch: Tanel Kangert


BMC Racing Team

Mit den beiden “Van” an der Spitze geht BMC in die diesjährige Tour. Der Amerikaner Van Garderen, letztes Jahr Fünfter, ist auch dieses Jahr wieder ein Kandidat für eine gute Platzierung im Klassement, auch wenn er nicht zu den Topfavoriten zählt. Die Form ist da, dies bewies TVG nicht zuletzt bei der Dauphine, die er als Zweiter beendete und am Berg sehr stark aussah. Van Avermaet hat ein ganz starkes Jahr bis dato, mehrere Topplatzierungen bei großen Rennen (3. Roubaix, 3. Flandern-Rundfahrt), dazu Sieger der Belgien-Rundfahrt. Sobald das Gelände etwas schwieriger wird, dürfte der Belgier immer ein Anwärter für einen Etappensieg sein und die diesjährige Tour gibt ihm einige Möglichkeiten dazu (Cambrais, Le Havre). Unterstützt werden die Kapitäne u.a. vom diesjährigen Achten des Giros, Damiano Caruso sowie von Rohan Dennis, der einer der Favoriten für das Auftaktzeitfahren sowie eine wichtige Stütze beim Mannschaftszeitfahren ist. Desweiteren stehen die alten Haudegen Quinziato und Sammy Sanchez im Aufgebot. Daniel Oss dürfte der wichtige Helfer für Van Avermaet werden, während die beiden Schweizer Schär und Wyss klassische „Wasserträger“ sind.

Kapitäne: Tejay Van Garderen, Greg Van Avermaet
Rider to watch: Damiano Caruso


Bora-Argon 18

Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr, welche durch einen siebten Platz von Leopold König im Gesamtklassement gekrönt wurde, tritt das ehemalige NetApp-Team nun unter neuer Firmierung wieder bei der Tour an. Mit einer ähnlichen Platzierung dürfte es dieses Jahr sehr schwer werden. Dominik Nerz war schonmal 18. und 14. bei der Vuelta, bei der Tour herrscht aber doch eine andere Dichte an Klassementfahrer und die Vorbereitung lief von den Ergebnissen her nicht so berauschend. Interessanter dürfte da Sprinter Sam Bennett sein. Der Ire schlug dieses Jahr schon Bouhanni und dürfte bei den Massenankünften ein Wörtchen mitreden, auch wenn ein Etappensieg hier eher unrealistisch ist. So wird das Hauptaugenmerk von Bora auf einer äußerst aggressiven Fahrweise liegen, viele Fluchtgruppen und entsprechende Präsenz vor den Kameras. Insbesondere der neue deutsche Meister, Emanuel Buchmann, könnte hier für Begeisterung sorgen. Bereits bei der Dauphine deutete der gerade mal 22-Jährige an, dass mit ihm zukünftig zu rechnen sein wird. Nicht zu vergessen Jan Barta, der sich für das Zeitfahren am ersten Tag auch einiges ausrechnet.

Kapitäne: Dominik Nerz, Sam Bennett
Rider to watch: Emanuel Buchmann
 

Big d

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Thema hatten wir ja vergangenes Jahr schon. Ich finde, es gehört ruhig mit dazu. Bei einer dreiwöchigen Rundfahrt sind eben alle Disziplinen gefragt, es ist halt keine Berg- oder Zeitfahrmeisterschaft. Natürlich ist das Risiko von Defekten oder Stürzen erhöht, aber das gibt es auf schwierigen Abfahrten ebenso, oder bei schlechtem Wetter. Zudem sind die Passagen wohl nicht so heftig wie teilweise bei Paris-Roubaix oder anderen Klassikern, die speziell auf dieses Terrain zugeschnitten sind. Auf der anderen Seite ist es eben ein tolles Spektakel, sorgt für Werbung, Zuschauer, etc. Ich schaue mir so eine Etappe auch viel lieber an als eine reine Flachetappe, die vorprogrammiert im Massensprint endet, wo im Endeffekt nur die letzten 2 Kilometer Spannung versprechen.

Die Integration solcher Passagen finde ich sinnig, solange es im Rahmen bleibt. Das sind jetzt ca. 13km Kopfsteinpflaster, also aus meiner Sicht alles noch im Rahmen. Wenn die jetzt anfangen würden, 50km über irgendwelche Feldwege zu fahren, dann ist es natürlich Blödsinn und verfehlt seine Wirkung, keine Frage.

stimmt solange es nur Kopfsteinpflaster ist und es nicht regnet geht das noch. am schlimmsten fand ich damals diese etappe wo durchs Wasser (bei ebbe) ging. War das 96? glaube da sind damals einige Favoriten (ich glaube escartin oder heras) gestürzt.
 

Angliru

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stimmt solange es nur Kopfsteinpflaster ist und es nicht regnet geht das noch. am schlimmsten fand ich damals diese etappe wo durchs Wasser (bei ebbe) ging. War das 96? glaube da sind damals einige Favoriten (ich glaube escartin oder heras) gestürzt.

1999 ist man über die Passage du Gois am Atlantik gefahren, eine Straße, die zweimal täglich wegen Ebbe/Flut unter Wasser steht. Die war damals furchtbar nass, es gab einen Massensturz und Zülle verlor damals über 6 Minuten auf Armstrong. Daraus hat man aber gelernt.
 

MrStylo

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Ja da kann ich mich noch gut dran erinnern.
mich stört vor allem das MZF. So spät bei der Tour und nach der hektischen ersten Woche können einige Teams schon dezimiert sein und der Leader ohne eigene Schuld da Zeit verlieren. Da hätte man auch ein normales ZF machen können, ist ja welliges Terrain und nicht zu lang. Ansonsten bin ich auf die erste Woche heiss wie Frittenfett. Gibt es bei cyclinghubtv wieder die letzten Kilometer z usehen, weiss das jemand oder in der ARD Mediathek? Werde wegen Arbeit wochentags wenig sehen können in den ersten 2 Wochen.
 

Angliru

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Mediathek dürfte definitiv übertragen, da die ÖR die Tour ja auch ganz normal im TV übertragen werden. Ansonsten steephill.tv - da gibt's immer gute Streams. Bei mir ist die letzte Woche kritisch, da muss ich auch nebenbei im Büro gucken. Die ersten zwei Wochen sind im Home Office deutlich angenehmer :smoke:
 

Aldis

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Ich bin die letzten drei Etappen im Familyurlaub und keine Ahnung wie da die TV-Ausstattung ist. Das schmerzt schon, auch wenn ich jetzt noch hoffe, dass es da irgendwelche spanischen Sender zeigen. Aber die Family wird da ggfs auch ein Veto einlegen. o_O:(
 

Angliru

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Mal ein kleiner Nachschlag zur weiteren Einstimmung:


Bretagne – Seche Environnement

Das französische Team, welches mit einer der begehrten Wildcards teilnehmen darf, wird ähnlich wie Bora auf Ausreißversuche setzen und auf Etappenjagd gehen. Ohne klassischen Sprinter und Klassementfahrer liegt das Hauptaugenmerk auf einer jederzeit aggressiven Fahrweise. Angeführt wird die Mannschaft von Routinier Pierrick Fedrigo, der bereits vier Tour-Etappen gewinnen konnte. Auch in diesem Jahr hat er bereits gute Platzierungen erreicht, wurde u.a. Zweiter bei der Königsetappe des Criterium International. Bei schwierigeren Etappen sollte man mit ihm immer in einer Fluchtgruppe rechnen. Brice Feillu, der sich ebenfalls schon Tour-Etappensieger nennen darf, belegte im vergangenen Jahr einen guten 16.Platz im Gesamtklassement und dürfte darauf spekulieren, wieder in ähnlichen Regionen zu landen. Ein besonderes Augenmerkt sollte man auf den einzigen nicht-französischen Fahrer haben, den 24-jährigen Argentinier Eduardo Sepulveda. Der Zweite der Türkei-Rundfahrt und Fünfte der Route du Sud fährt seine erste Grand Tour und könnte auf der ein oder anderen Etappe für Furore sorgen.

Kapitäne: Pierrick Fedrigo, Brice Feillu
Rider to Watch: Eduardo Sepulveda


Cofidis

Angeführt von Sprinter Nacer Bouhanni geht das Cofidis-Team in die drei Wochen. Der Neuzugang von FDJ brauchte einige Zeit, um in die Spur zu finden, doch seit seinem ersten Saisonsieg bei der Circuit de la Sarthe Anfang April ging es aufwärts. Zwei Sprintsiege bei der Dauphine bezeugen eine gute Form, doch ging es da nicht gegen die erste Sprintergarde. Da bin ich auf die direkte Auseinandersetzung mit Cav, Kristoff & Co. gespannt, mit Bouhanni sollte bei den Ankünften aber immer zu rechnen sein. Immerhin dürfte er seine erste Tourteilnahme vergessen machen, als er 2013 im Laufe der sechsten Etappe ohne gutes Ergebnis ausstieg. Für die guten Platzierungen in den Bergen stehen zwei Spanier bereit. Luis Angel Mate wurde vergangenes Jahr 19. der Vuelta und dürfte als Helfer für Navarro agieren, mit der Option, selbst auch was versuchen zu dürfen. Dieser eben angesprochene Navarro war 2013 bereits 9. der Tour und zeigte bei der Dauphine mit einem 16.Gesamtrang aufsteigende Form. Ihm wird man während der Etappen wieder kaum zu Gesicht bekommen, unauffällig dürfte er irgendwo in die Top15 fahren. Der Rest des Teams besteht aus Helfern, als Etappenjäger sollte man noch Julien Simon im Blick haben, der sich auf hügeligen Gelände wohl fühlt.

Kapitän: Nacer Bouhanni
Rider to Watch: Julien Simon



Etixx – Quick Step


Nach der verheerenden Tour 2014 will Cavendish wieder angreifen und so viele Etappensiege wie möglich erringen. In der Türkei und in Kalifornien zeigte Cav, dass die Form da ist und das Grüne Trikot dürfte auch nicht völlig unrealistisch sein. Man darf sehr gespannt sein auf die Duelle mit Greipel, Kristoff, Bouhanni & Co. Mit Renshaw hat er seinen Edelhelfer mit dabei, der ihn als Anfahrer perfekt unterstützen soll. Aber Etixx richtet seine Hoffnungen nicht nur auf den endschnellen Briten. Rigoberto Uran fuhr beim Giro seinen Ansprüchen hinterher, bewies aber mit zwei dritten Plätzen auf den letzten schweren Etappen seine ansteigende Form. Diese könnte ihn jetzt bei der Tour zu Gute kommen. In Topform ist er definitiv ein Kandidat für die Top5, möglicherweise sogar ein Geheimtipp für das Podium. Tony Martin ist neben Cancellara sicherlich der Topfavorit für das Auftaktzeitfahren und strebt seinen fünften Touretappensieg entgegen. Dass er nicht nur in Zeitfahren glänzen kann, bewies er vergangenes Jahr mit seinem eindrucksvollen Ritt nach Mulhouse. Ebenso steht der polnische Weltmeister im Aufgebot, wobei man gespannt sein darf, worauf sich Kwiatkowski konzentriert. Nach seinem wieder einmal sehr erfolgreichen Frühjahr dürfte er sich bereits in der ersten Woche einige Etappen herauspicken, die für ihn prädestiniert sind (Huy, Le Havre, Mur de Bretagne). In den Top15 der Gesamtwertung sehe ich ihn nicht. Ansonsten sollte man noch Tourdebütant Stybar beachten, der auf der Pave-Etappe einer der Favoriten sein sollte und Matteo Trentin, der in den vergangenen beiden Jahren jeweils eine Etappe gewinnen konnte. Am Ende ein sehr gut besetztes Team, welches auf jedem Terrain potenzielle Etappensieger aufbietet.

Kapitän: Mark Cavendish
Rider to Watch: Rigoberto Uran


FDJ

Mit Thibault Pinot und Arnaud Demare besitzt FDJ zwei der größten französischen Hoffnungsträger, die für Etappensiege und im Falle von Pinot für eine Topplatzierung im Klassement sorgen sollen. Demare, der im vergangenen Jahr von Sieg zu Sieg eilte, brauchte bis Ende Mai, um seinen ersten Erfolg 2015 zu feiern. Dann gelang ihm aber direkt ein Doppelschlag in Belgien. Nichtsdestotrotz dürfte er gegenüber den Favoriten in den Sprints nur Außenseiter sein. Mit Bonnet, Ladagnous und Chavanel hat Demare seinen Sprintertross dabei, mal schauen, was er draus macht. Eventuell wird er wie im vergangenen Jahr mal aufs Podium kommen, mehr traue ich ihm nicht zu. Anders sieht die Sache bei Thibaut Pinot aus. Der letztjährige Tour-Dritte und Gewinner des Weißen Trikots, dürfte der „heißeste“ Fahrer hinter den großen Vier sein. Der Kurs mit einem Zeitfahren und vielen Bergen kommt ihm entgegen, die Etappensiege in der Schweiz, insbesondere der beeindruckende am Rettenbachgletscher zeigen seine bärenstarke Form. Als Helfer stehen im der Giro-Neunte, Alexandre Geniez, parat sowie der Achte der Tour de Suisse, Steve Morabito. Beide werden ihren Kapitän eine gute Hilfe sein, wobei besonders Geniez selbst ein Mann für die Top10 wäre.

Kapitäne: Thibaut Pinot, Arnaud Demare
Rider to Watch: Alexandre Geniez


IAM Cycling

Angeführt vom dreifachen Touretappensieger Sylvain Chavanel wird das Schweizer Team IAM an den Start gehen. Chavanel wird als Ausreißer wieder auf die Jagd gehen, der Kurs bietet dem inzwischen 36-Jährigen einige Möglichkeiten. Beim Giro bewies er mit zwei Podiumsplatzierungen, dass er immer noch Hunger auf Siege hat. Für die Gesamtwertung dürfte Mathias Frank der aussichtsreichste Kandidat sein. Nach seinem Ausstieg bei der Dauphine bewies er mit einem dritten Platz bei den Schweizer Meisterschaften, dass die Form da ist. Der Schweizer muss aber erstmal beweisen, dass er bei einer dreiwöchigen Rundfahrt durchgehend aufs Klassement fahren kann, dies hat er nämlich bis dato noch nie gemacht. Desweiteren finden sich viele interessante Fahrer bei IAM. Matthias Brändle ist ein Geheimtipp für das Zeitfahren und könnte als Etappenjäger erfolgreich sein. Coppel ist frischgebackener französischer Zeitfahrmeister und ein wichtiger Helfer für Frank. Auch Elmiger und Pantano ist in Fluchtgruppen einiges zuzutrauen.

Kapitäne: Sylvain Chavanel, Mathias Frank
Rider to Watch: Matthias Brändle


Lampre – Merida

Mit Ex-Weltmeister Rui Costa hat Lampre einen heißen Tipp für die Gesamtwertung im Aufgebot, der endlich auch bei einer großen Landesrundfahrt vorn landen möchte. Drei Etappensiege hat er bereits im Portfolio, doch über einen 18.Gesamtrang ist er noch nicht herausgekommen. Die Form passt – dritter Platz und Etappensieg bei der Dauphine, dazu neuer portugiesischer Meister. Mit Costa ist definitiv zu rechnen, mein Geheimtipp für die Top5. Unterstützung darf er sich vom Spanier Valls Ferri, der dieses Jahr bereits die Oman-Rundfahrt gewann und dazu 8. bei Paris-Nizza, 8. in Katalonien und letztens 11. bei der Dauphine wurde, sowie dem Sieger der Türkei-Rundfahrt Kristijan Durasek erhoffen. Letzterer zeigte seine gute Form mit einem tollen Etapensieg bei der Tour de Suisse. Dazu kommen mit Serpa und Plaza noch zwei gute Bergfahrer, so dass Costa in diesem Bereich wirklich ein starkes Team zur Seite steht. Ebenso steht mit Davide Cimolai noch ein endschneller Mann in der Auswahl, der in den Sprints mit reinhalten kann, sowie Filippo Pozzato, der seit 6 Jahren erstmals wieder bei der Tour dabei ist.

Kapitän: Rui Costa
Rider to Watch: Kristijan Durasek
 
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