Warum spielen die international dann keine Rolle mehr? Wenn die so konstant wahnsinnig kluge Moves machen müsste doch mal ne Truppe zusammenbekommen, die zumindest auf BVB Niveau agiert. Die BVB Mannschaft wurde schließlich auch nur aus kleinen, günstigen Transfers aufgebaut.
Ich glaube man muss den Erfolg in Relation zu den finanziellen Mitteln setzen. Die Gehaltsstrukturen in Portugal unterscheiden sich exorbitant von den Möglichkeiten, die man in einer Top 4-Liga hat. Das was Porto und auch Lissabon dann aus diesen Möglichkeiten machen ist schon phänomenal, nicht mehr und nicht weniger. TV-Einnahmen sind in Portugal, im Vergleich zu den großen Ligen quasi nicht existent. Was die Generierung von Einnahmen angeht (TV-Gelder, Zuschauereinnahmen, Marketing und Merchandising, also das Geld, mit dem planen kann abseits von Transfererlösen) befand sich Benfica 2012/2013 knapp unter den Top 30 Klubs weltweit mit gut 109 Millionen Euro. Das ist auf einer Ebene mit Stuttgart, Ajax, WestHam oder Corinthians. Porto taucht in dieser Liste nicht einmal auf, auch im Vorjahr nicht, womit sie wohl klar unter 100 Millionen liegen dürften (Zum Vergleich der BVB mit 256 Millionen in 2012/2013). Betrachtet man den Erfolg unter Einbeziehung der Mittel ist das schlichtweg überragend.
Porto (ChampionsLeague Sieg 2004, EuroLeague 2003, 2011, diverse nationale Titel, diverse K.O.-Runden in der CL)
Benfica (Finale EuroLeague 2013, diverse nationale Titel, Stammteilnehmer CL mit diversen Qualifikationen für die K.O.-Phase)
Quelle:
http://www.deloitte.com/assets/Dcom... Business Group/uk-deloitte-sbg-dfml-2014.pdf
Edit: Die Probleme, die beispielsweise der BVB hat seine Topspieler zu halten, liegen bei Porto natürlich noch einmal in komplett verschärfter Form vor. Fragt ein internationaler Topclub an und wedelt mit dem Scheckbuch, dann kann Porto schlichtweg nichts anderes machen als eine möglichst hohe Ablösesumme zu generieren. Da machen sich dann die langfristigen Verträge für aufstrebende Spieler bezahlt. Mehr als 3 - 3,5 Millionne pro Jahr kann ein Klub in Portugal aber keinem Spieler zahlen, wer auch immer dieser sein sein mag. Da liegt dann natürlich ein enormer Wettbewerbsnachteil, der es unmöglich macht Topstars zu halten. Das erklärt natürlich auch die Fluktuation in den Kadern. Hulk, Moutinho oder Rodriguez liegen nach den Wechseln sicher 50, wenn nicht eher 100% über den maximal in Portugal möglichen Gehältern. Dass man es bei dieser Ausgangsposition schafft, derartige Ablösesummen zu generieren, setzt der insgesamt schon starken Arbeit natürlich noch die Krone auf. Warum das in dem Fall so ist, kann ich allerdings auch nicht erklären, zentrale Aspekte dafür sind wohl langfristige Verträge mit sehr hohen Ausstiegsklauseln. Entwickelt sich ein Spieler dann mal nicht nach Wunsch, ist er natürlich trotzdem längerfristig an den Klub gebunden, solange aber Transfers wie die oben beschriebenen stattfinden ist das natürlich ein eher kleineres Problem.