Ich glaube nicht, dass sich der WM-Trend bzgl. "Ballbesitzfußball ist out" auf Vereinsebene bei den Spitzenteams durchsetzt.
Vereinsmannschaften haben doch viel mehr Zeit und kontinuierliches Training zusammen, um Spielsysteme und einen Plan B, C, D, etc. zu trainieren und zu verinnerlichen.
Gerade Nationalmannschaften machen doch bei WM's meistens "aus der Not eine Tugend".
Besonders, wenn wie heute immer mehr (Vereins-)Blockbildungen auf den Schlüsselpositionen fehlen mit absoluten Spitzenspielern, da es in den Top-Ligen ja kaum noch Ausländerbeschränkungen gibt und es so kaum noch echte "Vereins-Achsen" gibt mit Abwehr UND Mittelfeld (und evtl. sogar Sturm).
Die "Kleinen" profitieren dadurch halt eher, weil heute ja schon in der Jugend bis zu den Fidschi-Inseln gescoutet wird und so auch viel mehr talentierte Spieler aus "Fußballzwergländern" bei Vereinen aus anständigen Ligen eine gute Ausbildung genießen. Und teilweise Spitzenspieler sind wie z.B. Salah.
Die Top-Vereine der jeweiligen Ligen (Barca, Bayern, City unter Pep) werden ligaintern auch weiterhin "kleinere" Teams recht locker mit Ballbesitz dominieren. Da gehe ich jedenfalls fest von aus.
Was der deutschen Nationalmannschaft diesmal fehlte war doch vor allem Tempo und Defensiv-Verhalten, sowie wirkliche inividuelle Klasse, bzw. Spieler, die das "Turnier ihres Lebens" hinlegen.
Da fehlte natürlich noch einiges mehr, ich finde auch "mental",. Ich fand die WM aber insgesamt sehr schwach. So richtig überzeugt hat mich kein Team.
Auch Frankreich nicht, aber es gab eben diesmal keinen Besseren.
Was mich genervt hat, waren die Schauspieleinlagen der Top-Stars, und dass Spieler in Verlängerungen im Mikrotempo vom Feld schlichen bei Führung, ohne zumindest mal ne Gelbe zu bekommen, was auch für "Rudelbildungen" und Lamentieren über Minuten gilt.