Gestern erstmals gesehen und für gut befunden:
Du lebst noch 105 Minuten
Schön, wie sich nach und nach das Puzzle zusammenfügt, auch wenn man schon sehr früh ahnt, wer der Auftraggeber ist. Einzig das Motiv bleibt lange Zeit offen.
Stanwyck, die irgendwo zwischen total authentisch und hysterischem Overacting agiert, hat mich mitunter aber den letzten Nerv gekostet. Das ging soweit, dass ich mir zur Hälfte des Films innig gewünscht habe, es käme einer zur Tür rein und erschießt sie. Alle anderen Schauspieler hingegen spielen angenehm zurückhaltend.
Mit Ausnahme einiger kleinerer Fehler ist der Schnitt gut gelungen und auch relativ Flott, wenn man Filme aus dieser Zeit zum Vergleich nimmt. Die Kamera ist unspektakulär aber stimmig, und orientiert sich an den Jahre zuvor von "Citizen Kane" gesetzten Maßstäben, natürlich ohne diese zu erreichen: Die weichen Überblendungen bei den Flashbacks und auch der Waldo Evans-Schuss im Dunkeln erinnerten mich, neben einigen anderen Einstellungen, zumindest an den sieben Jahre älteren Klasiker.
7/10