Tyson "The Gypsy King" Fury - News, Fakten und Gerüchte


MMA_Boxer

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
13.491
Punkte
113
Doch er hat drastisch abgebaut. Er war weit entfernt zum "shot", aber wesentlich weiter entfernt von seiner prime. Einfach mal Vergleichskämpfe anschauen. Gegen Pulev war er ebenfalls schlecht aus den genannten Gründen -> fehlendes Distanzgefühl, schlechter Jab etc. WK wäre in den ersten Sekunden der 1. Runde gegen Pulev sogar fast KO gegangen (glaube es war ein Jab von Pulev volle Kanne ans Kinn von WK, der kurz den Chickendance präsentierte). Pulev selbst war jedoch einfach so schlecht (eingestellt)... der Kerl stand doch mit offenem Visier vor WK und hat selbst die reinfallenden Haken nicht kommen sehen. Aber WK steht einfach genauso in der Distanz, sein Jab geht wenn er ihn überhaupt mal schlägt über den Kopf, da sich Pulev abducken kann weil WK ihn halt nicht mehr mit Snap aus der Distanz bringt, sondern ihn teils gehend versucht reinzuschieben. In Runde 5 schlug es kurz vor dem entscheidenden Haken wieder volle Kanne bei WK ein.

Schau dir den Fight Wlad vs Thompson an. Da sah Wlad auch nicht besonders überzeugend aus wie sonst:


Hat mehr Schläge als sonst gefressen und das Clinch-Spamming war deutlich präsenter -> Vor allem aus der Offensive heraus (widerlich!). Wäre Thompson deutlich beweglicher, hätte Wlad noch mehr Probleme gehabt. Siehe Haye oder Fury.
Wlad hat abgebaut, das steht außer Frage. Vor allem beim Speed. Aus meiner Sicht ist jedoch in erster Linie der Gegnertyp entscheidend, weshalb Wlad mal schlechter oder besser aussah oder anders formuliert: Mal mehr Output hatte, mal mehr.
Man nehme Wach als Gegner und vergleiche diesen mit Fury. Ein Boxsack, der praktisch nur rumsteht. Wlad hat den 12 Runden lang bearbeitet, da er ein leichtes Ziel darstellt. Wlad hasst es, wenn der Gegner sich oft bewegt und somit für ihn keine Kontrolle bietet, um aus einer sicheren Distanz seine Schläge anzubringen und das Risiko möglichst gering zu halten.
 
Zuletzt bearbeitet:

tobi

Nachwuchsspieler
Beiträge
427
Punkte
93
Fury (... der in England nur Nulpen geklatscht, bis er den Kampf gegen den alten WK hatte... )
Das stimmt nicht. Fury hatte vor dem WK Kampf zwar nicht die absolute Elite geboxt, aber schon so einige solide B-Level Boxer, die wahrlich keine Nulpen sind (Chisora, Cunningham, Kingpin Johnson (der danach zum Journeyman wurde, aber 2012 noch recht solide war), Leapai, Hammer).
 

Roberts

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
9.908
Punkte
113
Schon krass, das so gar nicht zu bemerken...
(y)

Worum es mir geht:
Viele der ironisch von mir auf Fury gemünzten Aussagen im Bezug auf andere Boxer sind richtig und stimmen sogar ein wenig im Hinblick auf Fury. Der Punkt ist aber, dass immer wieder einzelne Kämpfe, einzelne Runden oder bestimmte Karriereabschnitte als Pars pro toto genommen werden. Das ist nicht sachgerecht. Fury hat gegen Wilder im zweiten Kampf eine Bombentaktik entwickelt/entwickeln lassen. Das Ganze wurde von ihm hervorragend umgesetzt, der Erfolg gibt ihm natürlich unzweifelhaft Recht. Aber: Das war ein verdammt schmaler Grad. Wilder hat bis zum Niederschlag gar nicht so schlecht getroffen und Fury hat einiges kassiert. War das nun eine meisterliche Defensive, oder wäre das ohne den Niederschlag eng geworden? Schwer zu beurteilen, aber zumindest mal ein Denkanstoß, dass manchmal Nuancen reichen, um den Verlauf zu ändern.
Ich erinnere mich noch daran, wie viel Kritik Fury für seine Performance gegen Wallin bekommen hat, der gerade noch runtergeschriebene Fury ist einen Kampf später bereits die unumstrittene Nr. 1, einige Betrachter sprechen schon vom ATG-Status. Bestimmte Weltklasse-Boxer früherer Tage haben auf der Basis dieses einzelnen Kampfes und ihrer früheren vermeidlichen und echten Fehlleistungen bereits keine Chance gegen Fury. Wirklich? Nimmt man den Wallin-Kampf von Fury (und es lassen sich andere Beispiele finden) und vergleicht man diesen mit dem Hoffmann-Kampf von VK dann finden sich Parallelen. Bei beiden Kämpfen gab es Enttäuschungen im Hinblick auf den jeweiligen Favoriten für die Betrachter, die aber eben nicht für die grundsätzliche Leistungsfähigkeit stehen. Boxer entwickeln sich im Laufe ihrer Karriere und das ganz sicher nicht linear. Es gibt immer wieder Auf und Ab und vieles hängt auch vom Gegner und seiner gerade vorliegenden Form ab. WK hatte immer in seiner Karriere Schwächen gezeigt, Fury aber ebenfalls. Der Sduneksche WK hat bei allen Schwächen eine ganz anderen Stil geboxt, der zum beachtlichen Teil andere Stärken und auch andere Schwächen mit sich brachte. Fury großer Vorteil ist seine Wandelbarkeit in der Kampfführung, aber seine großen Schwächen sind eben auch bisher geblieben: Er ist zwar flott auf den Beinen, aber defensiv eher eindimensional unterwegs. Gegen variable Puncher kann das vor allen Dingen dann schwierig werden, wenn sie ihn stellen können. Darüber hinaus hat er eine eher geringe Workrate. Auch das bietet Gegnern Ansätze. Fury ist weiterhin nicht unantastbar. Der gilt auch und erst Recht für Mythical Matchups mit Weltklasse-Boxern vergangener Tage und es ist z. B. auch nicht sachgerecht, seine Physis als reinen Vorteil zu betrachten.
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.786
Punkte
113
Wenn man sich die alten Kämpfe von ihm ansieht, sieht man dass Klitschko von der Beinarbeit und Reaktionsschnelligkeit doch sehr unterschiedlich gut drauf war. Nur weil er mit 39 immer noch oben rum mit dem Jab gefuchtelt hat und so aussah wie immer, war er da nicht "genauso gut". Das ging schon früh los, z.T. bedingt durch seine Stiländerung die ihn einiger Fundamentals beraubt hat, noch nicht durch Alterung. Wie schnell er z.B. in die Aktion bei Austin reingeflogen ist, das hatte er hinterher nicht mehr.
 

MMA_Boxer

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
13.491
Punkte
113
@Roberts

Alles korrekt. Einzig bei der Aussage:

und vergleicht man diesen mit dem Hoffmann-Kampf von VK dann finden sich Parallelen. Bei beiden Kämpfen gab es Enttäuschungen im Hinblick auf den jeweiligen Favoriten für die Betrachter, die aber eben nicht für die grundsätzliche Leistungsfähigkeit stehen. Boxer entwickeln sich im Laufe ihrer Karriere und das ganz sicher nicht linear.

..muss ich einen kleinen Widerspruch einlegen in Bezug auf Vitali. Denn die devensiven Fehler, die er gegen Hoffman begannen hat,konnte man ebenfalls gegen Lewis (wieder)-erkennen. Eine Weiterentwicklung konnte ich ehrlich gesagt nicht erkennen.
Fury hat hingegen aus dem Wallin Kampf (oder gar aus der letzten Runde beim ersten Kampf gegen Wilder?!) gelernt und eine offensivere Taktik gegen Wilder gewählt. Die Frage, die für mich noch offen bleibt: Kann er diese Taktik, welches ein höheres Tempo und mehr Output vorraussetzt 12 Runden lang durchziehen?
 

Boxfan1982

Nachwuchsspieler
Beiträge
81
Punkte
18
Fury hat gegen Wilder im zweiten Kampf eine Bombentaktik entwickelt/entwickeln lassen. Das Ganze wurde von ihm hervorragend umgesetzt, der Erfolg gibt ihm natürlich unzweifelhaft Recht. Aber: Das war ein verdammt schmaler Grad.

Wilder hat bis zum Niederschlag gar nicht so schlecht getroffen und Fury hat einiges kassiert.
Also bitte...
Wilder war doch kein Aufbau-Bum. Es ist doch normal, dass er auch den einen oder anderen Treffer landet. Hat Foreman gegen Ali auch.
Fakt ist, dass Fury besser und mehr getroffen hat und dass Fury weder angeschlagen noch beeindruckt war. Keine Spuren im Gesicht, gar nichts. Er wurde auch nicht kalt erwischt, sondern hat den Schlag abgemildert.

War das nun eine meisterliche Defensive, oder wäre das ohne den Niederschlag eng geworden? Schwer zu beurteilen, aber zumindest mal ein Denkanstoß, dass manchmal Nuancen reichen, um den Verlauf zu ändern.
Fury war aber nicht nur um Nuancen besser. Es ist auch unfair, Fury an den ersten Minuten zu messen.
Ich erinnere mich noch daran, wie viel Kritik Fury für seine Performance gegen Wallin bekommen hat, der gerade noch runtergeschriebene Fury ist einen Kampf später bereits die unumstrittene Nr. 1, einige Betrachter sprechen schon vom ATG-Status. Bestimmte Weltklasse-Boxer früherer Tage haben auf der Basis dieses einzelnen Kampfes und ihrer früheren vermeidlichen und echten Fehlleistungen bereits keine Chance gegen Fury. Wirklich? Nimmt man den Wallin-Kampf von Fury (und es lassen sich andere Beispiele finden) und vergleicht man diesen mit dem Hoffmann-Kampf von VK dann finden sich Parallelen. Bei beiden Kämpfen gab es Enttäuschungen im Hinblick auf den jeweiligen Favoriten für die Betrachter, die aber eben nicht für die grundsätzliche Leistungsfähigkeit stehen. Boxer entwickeln sich im Laufe ihrer Karriere und das ganz sicher nicht linear.
Fury ist nunmal jemand, der sich gegen schwache Gegner gehen lässt. Und er ist jemand, der nicht viel mehr macht, als nötig.
Gegen Wladimir war seine Workrate nur einen Tick über dessen. Er ist kein Vitali, der wie ein Duracell-Hase immer gleich viel Output bringt. Er passt sich an und minimiert auch so das Risiko, sich unnötig zu verausgaben.

Es gibt immer wieder Auf und Ab und vieles hängt auch vom Gegner und seiner gerade vorliegenden Form ab. WK hatte immer in seiner Karriere Schwächen gezeigt, Fury aber ebenfalls. Der Sduneksche WK hat bei allen Schwächen eine ganz anderen Stil geboxt, der zum beachtlichen Teil andere Stärken und auch andere Schwächen mit sich brachte.
Das ist ja ganz normal. Auch ein Ali war nicht immer gleich.
Fury großer Vorteil ist seine Wandelbarkeit in der Kampfführung, aber seine großen Schwächen sind eben auch bisher geblieben: Er ist zwar flott auf den Beinen, aber defensiv eher eindimensional unterwegs. Gegen variable Puncher kann das vor allen Dingen dann schwierig werden, wenn sie ihn stellen können. Darüber hinaus hat er eine eher geringe Workrate. Auch das bietet Gegnern Ansätze. Fury ist weiterhin nicht unantastbar. Der gilt auch und erst Recht für Mythical Matchups mit Weltklasse-Boxern vergangener Tage und es ist z. B. auch nicht sachgerecht, seine Physis als reinen Vorteil zu betrachten.
Er ist auf der langen Distanz gut in der Defensive, aber auch im Infight versteht er es, sich zu entziehen bzw. Aktionen der Gegner zu ersticken. Ich sehe da keine Eindimensionalität in der Defensive, ganz im Gegenteil.
Wilder ist ein Hunter, der zudem sehr schnell ist und groß. Dennoch konnte er Fury nicht stellen.

Man muss auch bedenken, dass Fury in seinem letzten Kamf einen riseigen Sprung gemacht hat. Das heisst, man muss mal schauen.
 

Rocco

Bankspieler
Beiträge
7.334
Punkte
113
Ort
Randberlin
Fakt ist, dass Fury besser und mehr getroffen hat und dass Fury weder angeschlagen noch beeindruckt war. Keine Spuren im Gesicht, gar nichts. Er wurde auch nicht kalt erwischt, sondern hat den Schlag abgemildert.

Außer Dir hat aber jeder im Grunde wohl mit einer vernichtenden Explosion Wilders gerechnet, wie bereits gehabt. Dass es boxerisch nicht überzeugend ist, wenn man dies schaffen muss um zu gewinnen ist keine Frage. Blaupause Abraham<->Taylor/Dirrell.
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.786
Punkte
113
Abraham Taylor war aber eher ein Gegenbeispiel, das hatte Abraham im Griff als Taylor den Speed der ersten Runden nicht mehr gehen konnte. Dirrell, Ward und Froch sind eher vergleichbar.

Wilder war gut genug im Kampf, solange er nicht zu viel genommen hat. Er hat Fury auch hart getroffen, nicht oft, aber oft genug um zu zeigen dass Fury nicht untreffbar ist. Wilders Untergang war, dass seine Defensive auch durch seinen Schwerpunkt und sein Training so schwach war, dass der offensive Fury ihn viel zu oft voll getroffen hat. Da war nach der dritten Runde der Ofen aus, weil Fury auch an Schlagpower wie auch immer zugelegt hat. Der Key für Wilder ist seine Defensive. Klitschko hatte auch Null Meidbewegungen und mit Oberarmblocks gearbeitet, wie oft hat Fury ihn voll getroffen ? Das kann Wilder aucn, sowas fällt aber nicht vom Himmel. Man muss es lernen, und dann konstant üben, über längere Zeit. Ein 123kg-Mann kann nicht so schnell und ausdauernd durch den Ring laufen wie ein 107kg-Mann, wenn letzterer richtig trainiert.
 

Boxfan1982

Nachwuchsspieler
Beiträge
81
Punkte
18
Wilder war gut genug im Kampf, solange er nicht zu viel genommen hat.
Er hat viel genommen, weil er offensiv war. Wäre er defensiver, hätte er aber auch weniger geschlagen bzw. getroffen.
Man kann jetzt natürlich sagen :"Wäre Wilder so gut wie Ali, hätte er gewonnen. Das wird er aber nie sein, also ist es sinnlos, Fury´s Klasse auf diese Weise zu schmälern.
Er hat Fury auch hart getroffen, nicht oft, aber oft genug um zu zeigen dass Fury nicht untreffbar ist.
Untreffbar ist NIEMAND. Auch Ali hat in seinen Kämpfen von Gegnern Treffer genommen, die nicht die Klasse von Wilder hatten.
Fakt ist, dass Wilder nahezu alle Gegner ausgeschaltet hat. Fakt ist aber auch, dass Fury absolut nicht in Bedrängnis kam, auch wenn er getroffen wurde.
Vielleicht liegt es daran, dass Fury auch einen stärkeren Nacken bekommen hat. Da wird das Hirn halt vor zu starker Beschleunigung geschützt.
Wilders Untergang war, dass seine Defensive auch durch seinen Schwerpunkt und sein Training so schwach war, dass der offensive Fury ihn viel zu oft voll getroffen hat.
Ja, Fury hat ihn viel zu oft getroffen, weil Fury so viel besser ist als Wilder. Das nennt man Überlegenheit.
Da war nach der dritten Runde der Ofen aus, weil Fury auch an Schlagpower wie auch immer zugelegt hat.
Eben.
So war es auch bei den meisten Siegen von Mike Tyson. Der Ofen war früh aus, weil Mike Tyson neben seinen boxerischen Fähigkeiten auch Schlagpower hatte. Die hat Tyson Fury jetzt auch.
Der Key für Wilder ist seine Defensive.
Eigentlich für alle Boxer.
Ohne gute Defensive reicht es selten bis ganz nach oben. Fury hat die Defensive. Klar, er ist nicht untreffbar, aber wie gesagt, das ist niemand.

Klitschko hatte auch Null Meidbewegungen und mit Oberarmblocks gearbeitet, wie oft hat Fury ihn voll getroffen
Das kann Wilder aucn, sowas fällt aber nicht vom Himmel. Man muss es lernen, und dann konstant üben, über längere Zeit.
Alles muss man lernen und theoretisch kann jeder Mensch zu einem Weltklasseboxer ausgebildet werden, wenn die Physis stimmt. Aber was soll das aussagen?
Ein 123kg-Mann kann nicht so schnell und ausdauernd durch den Ring laufen wie ein 107kg-Mann, wenn letzterer richtig trainiert.
Wilder wird aber kein zweiter Sven Ottke. Er ist grundlegend anders und da nützt es nichts, hier Theorien aufzustellen, was er theoretisch machen könnte.
 

MMA_Boxer

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
13.491
Punkte
113
Kennt jemand diesen Film? Der kommt mir so bekannt vor, als ob ich diesen irgendwann schon mal gesehen habe...hmm.

MV5BZGUzMDU1YmQtMzBkOS00MTNmLTg5ZDQtZjY5Njk4Njk2MmRlXkEyXkFqcGdeQXVyNjc1NTYyMjg@._V1_.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Harman

Bankspieler
Beiträge
8.701
Punkte
113
Alles muss man lernen und theoretisch kann jeder Mensch zu einem Weltklasseboxer ausgebildet werden, wenn die Physis stimmt. Aber was soll das aussagen?

Er ist grundlegend anders und da nützt es nichts, hier Theorien aufzustellen, was er theoretisch machen könnte.

du widersprichst dir hier selbst!

nicht jeder Mensch kann zu einem Weltklasseboxer ausgebildet werden. Selbst wenn jeder die gleiche disziplin an den Tag legt spielt Talent eine große Rolle. Nimm Wilder die Power aus seiner rechten und er kann eventuell noch Rummelplatz Champion werden.

Und das Fury sich mit Wallin so schwer tat lag meiner Meinung nach nicht nur an fehlender motivation, sondern weil Wallin oft den Körper von Fury ins Visier nahm, die scheinen Fury nicht sonderlich zu schmecken.


Schlagpower wie Iron Mike ,da muss man erstmal drauf kommen ,herrlich bitte mehr davon.

ich werde mich mal bei Amazon umsehen ob man Fury´s schönen Anzug (wo er die Bilder von sich selbst drauf hat) auch als Bettwäsche findet.;)
 

MGM-GRAND

Bankspieler
Beiträge
5.852
Punkte
113
Ort
Las Vegas
du widersprichst dir hier selbst!

nicht jeder Mensch kann zu einem Weltklasseboxer ausgebildet werden. Selbst wenn jeder die gleiche disziplin an den Tag legt spielt Talent eine große Rolle. Nimm Wilder die Power aus seiner rechten und er kann eventuell noch Rummelplatz Champion werden.

Naja Wilder hat es immehrin zur Bronze bei Olympia geschafft, die sohne seine Power.
Zudem hat er Stiverne der für viele damals Top 5 war auch nur durch den Jab und gutes Boxen besiegt.

Mit normaler Power würde Wilder wohl auch anders gegen viele Boxer boxen, würde sagen er wäre dann auch noch so 15-50 im aktuellen HW, also weit vom Rummelplatz entfernt ;)
 

Rocco

Bankspieler
Beiträge
7.334
Punkte
113
Ort
Randberlin
Abraham Taylor war aber eher ein Gegenbeispiel, das hatte Abraham im Griff als Taylor den Speed der ersten Runden nicht mehr gehen konnte. Dirrell, Ward und Froch sind eher vergleichbar.

Bei Taylor habe ich mich nach 3/4 Runden gefragt, wie Abraham das Ding denn gewinnen will. Hätte er sicher knapp nach Punkten, es kam dann doch noch anders und ging in der Begeisterung dann unter. Bei Dirrell suchte er zwangsläufig zwingend den KO, ja. Sicher das beste Beispiel. Ward und Froch war reine Arbeitsverweigerung, da ist überhaupt nichts mit Wilders Stil vergleichbar.
 

Roberts

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
9.908
Punkte
113
@Roberts

Alles korrekt. Einzig bei der Aussage:
und vergleicht man diesen mit dem Hoffmann-Kampf von VK dann finden sich Parallelen. Bei beiden Kämpfen gab es Enttäuschungen im Hinblick auf den jeweiligen Favoriten für die Betrachter, die aber eben nicht für die grundsätzliche Leistungsfähigkeit stehen. Boxer entwickeln sich im Laufe ihrer Karriere und das ganz sicher nicht linear.
...muss ich einen kleinen Widerspruch einlegen in Bezug auf Vitali. Denn die defensiven Fehler, die er gegen Hoffmann begangen hat, konnte man ebenfalls gegen Lewis (wieder)-erkennen. Eine Weiterentwicklung konnte ich ehrlich gesagt nicht erkennen.

Ich gebe Dir in einem Punkt Recht (dazu später mehr), trotzdem springt mir Deine Schlussfolgerung zu kurz:
Der Hoffmann-Kampf war ein Comeback-Kampf nach einer schweren Verletzung. Dass danach bei einem Boxer nicht zwangsläufig alles rund läuft, ist so ungewöhnlich nicht. Abseits der Spinatus-Witze halte ich bei einer nüchternen Betrachtung zwei negative Punkte bei Vitali Klitschko für evident:
1. Seine Beinarbeit war schon in der frühen Phase der Karriere unterdurchschnittlich und ist in der Comeback-Phase nach dem Byrd-Kampf zuweilen katastrophal gewesen. Das kulminierte insbesondere im Donald-Kampf, wo bewegungstechnisch kaum noch etwas passte.
2. Dies hängt zusammen mit einem weiteren gewichtigen Punkt: seiner unorthodoxen Art zu boxen, insbesondere auch der eigenartigen Schlagtechnik mit dem ebenso eigentümlichen gesamten Bewegungsablauf, der materialmordend für den Körper war - daraus ergab sich eine extrem hohe Verletzungsanfälligkeit des Bewegungsapparates.

Man konnte im Lewis-Kampf schon deutliche Verbesserungen gegenüber dem Donald-Kampf erkennen, was die Bewegungsabläufe angeht. Was die Defensive angeht, ist aber der Lewis-Kampf wenig wegweisend, weil sich dort zwei Alpha-Tiere gegenüberstanden, die sich jeweils dafür entschieden haben, mit offenen Visier zu boxen. Wenn zwei Boxer es sich so richtig geben wollen, die beide über gute Schlagarsenale verfügen, dann gewinnt nicht selten derjenige Boxer, der der bessere Puncher ist. In diesem Fall abseits der reinen KO-Quote eindeutig Lennox Lewis. Der Kampf war aus der Sicht von VK in Anbetracht seiner Stärken und Schwächen einfach dämlich geführt. Beide Boxer haben in 5 Runden zusammen mehr als doppelt so viele Treffer gelandet (oder erhalten) als Wilder und Fury in deren Rematch bis zum Abbruch in der 7. Runde. Von Defensive kann bei Lewis und VK keine Rede sein in diesem Kampf - das war aber eine taktische Entscheidung und ebenfalls kein Pars pro toto.

Im Rahmen seiner weiteren Kämpfe nach Lewis fand er im alten Stil wieder zu seiner Beinarbeit bis zum Byrd-Kampf zurück. Damit blieb es aber auch bei der sattsam bekannten Verletzungsanfälligkeit und wirklich gut war die Beinarbeit im Hinblick auf die Weltklasse weiterhin nicht.

Nach dem Williams-Kampf und dem vorläufigen verletzungsbedingten Karriereende hat es einen weitreichenden Reset bei VK gegeben. Gegen die ständige Rückenverletzungsproblematik hat es eine Stilumstellung gegeben, die boxtechnisch wohl eher weniger beeindruckend ausgefallen ist (Stichwort Armpunches), die aber einen Effizienzgewinn mitgebracht hat. In der Beinarbeit hat das auch defensiv einen erheblichen Effizienzgewinn gebracht, wobei dem der altersbedingte Abbau recht bald Grenzen gesetzt hat.

Von der Defensive her finde ich die Zurücklehnthematik immer viel zu kurz gesprungen. Wesentlichster Teil der VK-Defensive waren seine Reflexe. Er hat versucht die Defensive nicht über die Deckung, sondern das reine Ausweichen mit Kopf und/oder Oberkörper zu gestalten. Das ist legitim und kein qualitativer Nachteil, solange die Reflexe passen. Dabei gab es mehr Bewegungsmuster als das reine Zurücklehnen. Diese Art der Defensive funktioniert auch gegen große Gegner, sofern die Beinarbeit dafür stimmt. Das war wie ausgeführt phasenweise überhaupt nicht der Fall. Es ist aber eben m. E. nicht richtig, sich für eine Bewertung nur spezifische Signature-Kämpfe herauszusuchen und anhand derer eine allgemein gültige Aussage aufzustellen. Das war der Bezug zu Furys Wallin-Kampf und damit komme ich auf auf die Richtigkeit Deiner Aussage zurück, weil die Gründe, warum beide in den genannten Kämpfen nicht so gut aussahen, in der Tat nicht vergleichbar sind.

Für mich hat in der Rückschau Fury schon im Wallin-Kampf an seiner offensiven Strategie für den Wilder-Rückkampf gearbeitet und seine Offensivstrategie ist nicht alleine der Tatsache geschuldet, dass er sich für den us-amerikanischen Markt attraktivieren wollte.
 
Oben