Dieses Spiel hätte man nie verlieren dürfen. Aber wie sagt man so schön? Wer sie vorne nicht macht, der kriegt sie hinten. Vor allem, wenn man derartige Geschenke verteilt. Selbst wenn man da heute noch den Ausgleich geschafft hat, wäre das nicht unbedingt ein gewonnener Punkt, sondern noch immer zwei verlorene Punkte gewesen.
Die Niederlage hat sich meines Erachtens definitiv auch Trainer Mauro Lustrinelli anzukreiden. Das waren absolut unlogische Wechsel, die er vorgenommen hat. Einzig die Hereinname von Sohm war für mich logisch und auch sinnvoll. Und auch die Wechsel im Spiel waren für mich nicht all zu nachvollziehbar.
Bei allem Respekt, aber ein van der Werff hat hier in der Innenverteidigung nichts zu suchen, sein Niveau ist auch schon in der heimischen Liga nur solide (und dieses Niveau ist ausserhalb von Bern gerade sehr tief). Dafür sitzt mit Stergiou ein grosses Innenverteidigungs-Talent wieder 90 Minuten auf der Bank.
Mit Muheim nimmt man den besten Spieler vom Spiel gegen England (nebst Zesiger) raus, um einen Sidler zu bringen, der meines Erachtens auch kaum über gutes Super League-Niveau kommen wird.
Und gleichzeitig nimmt man mit Ndoye einen technisch starken Spieler raus, der einen gewissen Überraschungsfaktor mitbringt, und ersetzt ihn mit einem Spieler, der in der Challenge League (!) zwar gut performt, aber selbst dort nicht wirklich heraussticht.
Das Spiel selbst ist natürlich unglaublich unglücklich verlaufen. Nach 50 Sekunden könnte man nach hervorragender Vorarbeit von Zeqiri schon in Führung liegen. Ein paar Minuten später trifft Racioppi den Ball nicht richtig und reagiert nicht schnell genug, sodass man den Kroaten den Treffer geschenkt hat. In der Folge war man weiterhin die zwingendere Mannschaft mit den besseren Chancen. Mit etwas mehr Glück hätte man in der ersten Halbzeit selbst zwei oder drei Tore schiessen müssen. In der zweiten Halbzeit hat man mehr und mehr die Genauigkeit vermissen lassen und es schlichen sich immer mehr Nachlässigkeiten ein. Dazu die für mich nicht nachvollziehbaren Wechsel.
Heute hat man sich mit diversen Fehlern (auf und nebem dem Feld) selbst um eine hervorragende Ausgangslage gebracht. Dank des dämlichen Handspiels und dank des Eigentors der Kroaten hat man sich immerhin nicht komplett das Torverhältnis zerschossen. Vieles wirkte total konzeptlos und man liess wirkliche Ideen vermissen.
Die Schiedsrichter-Leistung war eine der Schwächsten, die ich in naher Vergangenheit gesehen habe. Da war keine Linie erkennbar und diverse Entscheide waren wirr. Beide Elfmeter waren sehr stritthaft und ich denke, viele Schiris hätten beide nicht gegeben.
Was mir noch zu sagen bleibt: traumhafte Trikots bei Kroatien.