Hier kann ich Falk nur beipflichten. Gerade diese Tatsache hat es Sampras ungemein schwerer gemacht, auf allen Bodenbelägen erfolgreich zu sein. Sampras musste sich auf jedem Belag mit den jeweiligen Spezialisten messen (gibt es heute quasi gar nicht mehr, weil die Beläge viel zu ähnlich geworden sind), Federer bekommt es dagegen fast überall mit den gleichen Spielern zu tun, egal auf welchem Belag. In den 90ern war es bspw. noch wesentlich schwieriger das Double aus French Open und Wimbledon zu gewinnen, weil man sein Spiel viel mehr umstellen musste, um gegen die jeweiligen Spezialisten zu bestehen. Heute ist kaum eine Umstellung mehr nötig, weil sich zum einen die Platzbeläge angenähert haben und aus diesem Grund auch die Spezialisten nahezu verschwunden sind. Man kann es sich heute einfach nicht mehr leisten, ein Spezialist auf einem Belag zu sein, weil die Unterschiede einfach zu gering geworden sind und somit ein sehr guter Hardplatzspieler mittlerweile auch immer zu den besten auf Sand gehört.
Ich seh das auch nicht anders, nur sind die von Dir aufgeführten Punkte ausschliesslich die Dinge welche für Sampras sprechen.
Pete war ein Spieler "je schneller desto besser", und konnte sich in Wimbledon stets austoben, auch bei den US Open die noch schnell genug für ihn waren. Meinst Du ihm würde das heutige Wimbledon noch gefallen? Auf keinen Fall! Denn der Nadal der dort dieses Jahr spielte hätte ihn dort durchaus auch schlagen können.
Oder glaubst Du Federer gefällt diese Verlangsamung in Wimbledon, mit der sich Sampras nie rumschlagen musste? Sicher genau so wenig wie es Pete gefallen hätte.
Und wie ist es mit der Nr. 1 Position? Ist es leichter die 1 zu bleiben wenn manche Gegner hier top und da flop sind, oder wenn Du 1-2 auf den Fersen hast die überall gewinnen können und es häufig tun?
Auf dem schnellen Rasen und Hartplatz von New York war Sampras over the top, hatte es dafür schwerer in Paris. Seine Gegner die ihn in Paris schlugen bzw. dort gewannen gingen in NY und London meist unter.
Denk z. B. an Kuerten: Stell Dir vor der hätte es andauernd in´s Wimbledonfinale geschafft. Da hätte sich Pete um die 1 zu verteidigen verdammt lang machen müssen.
Federer wie gesagt hat zwar nur 2 wirkliche Gegner, aber diese (ausser Djokovic auf Rasen) überall.
Ich würde mal so sagen: Um in RG zu gewinnen war die Situation für Sampras deutlich schwerer als für Federer, keien Frage. In Wimbledon ist es seit 2-3 Jahren schwerer für Federer da er von Natur aus auch ein Spieler "je schneller desto besser ist", und durch die Verlangsamung seine Probleme hat.
Die US Open sind gleich geblieben, aber Sampras hatte es schwerer wegen den vielen top-Gegnern (Rafter, Agassi, usw.). Die Australien Open sind wiederum langsamer geworden und das erschwert es für Federer wieder.
Also alles in allem kommt man bei den Bedingungen doch zu nem pari, der eine hatte hier Vor- und da Nachteile, der andere hier.