Wow -sehr dubiose Geschichte, sehr engagiert geführter und spannend zu lesender Thread:thumb:
Ich habe gerade die komplette Diskussion gelesen und mir stellt sich spontan die Frage:
"Wäre es übertrieben von der WBA, beiden Boxern den Titel abzuerkennen und bis auf weiteres keine Genehmigungen mehr für Weltmeisterschaftskämpfe in Kontinentaleuropa zu erteilen, an denen Universum und Sauerland beteiligt sind??"
Zu den Verschwörungstheorien:
Bin zuallererst einmal gespannt, ob Kohl jetzt das FBI einschaltet;-) Im Ernst: Ihn trifft ihn die Absage IMO härter als Sauerland. Wer wird denn jetzt noch der Ankündigung eines Chagaev-Kampfes Beachtung, geschweige denn Interesse beimessen (unter den Otto-Normal-Guckern versteht sich)?
Zudem dürfte sich Kohl längst in ersten Gesprächen mit neuen potentiellen TV-Partnern befunden haben, nachdem das ZDF ausgestiegen ist.
Die werden es sich tdoch wohl nun noch einmal genau überlegen, ob sie tatsächlich mit Kohls Boxstall verhandeln wollen. Was bleibt für Kohl? Ein erheblicher Image-Schaden. Für Chagaev: Eine düsterere Box-Zukunftsperspektive als jemals zuvor.
Sollte Kohl jetzt der Ernst seiner Image-Lage durch diese Posse vollends bewusst werden, wird er sich sicher umgehend von Ruslan Chagaev trennen, möglicherweise sogar eine Teilschuld auf den Athleten oder sein Ärzte-Team abschieben, um zu retten was noch zu retten ist (nicht mehr allzuviel, Gruß an Felix).
Sauerland: Halleluja! Aus heiterem Himmel richtig in die Vollen gegriffen!! Und das -ob beabsichtigt oder nicht- mit beiden Händen!!
Sollte die Absage tatsächlich von langer Hand geplant gewesen sein, muss man die Stellungnahme des Geschäftsführers Meyer von "nicht abgezockt genug, um sowas zu planen" in "nicht abgezockt genug, um es richtig hinzubekommen" ändern.
Die wissen seit Jahren von Chaggys Erkrankung, wollen aber einen Tag vor dem Kampfnochmal ganz sicher gehen, das wirklich nix pasieren kann? Aus Angst um Valuevs Gersundheit? Zu diesem Zeitpunkt?? Kann mir doch keiner erzählen.
Und sowas ereignet sich, nachdem die ARD (wofür Sauerland -aufgrund seines "Abseits-von-Abraham-Programms"- mehr als dankbar sein kann) noch vor kurzen erklärt hat, dem Boxsport auf jeden Fall weiterhin die Stange halten zu wollen. Da kann ich dann wirklich nur sagen: Glückwunsch, Alter Junge!
Denn ganz egal, was und wie es da in Helsinki wirklich abgelaufen ist, ob die Absage nun auf eine Verkettung unglücklicher Zufälle, peinliche Funktionärs-Inkompetenz oder finstere Machenschaften des einen oder anderen Promoters zurückzuführen ist -beide Boxställe kommen mit erheblich beschädigtem Ansehen zurück nach Deutschland.
Was ich in einer solchen Situation dann aber gar nicht verstehen kann: Es ist zwar bekannt, das sich Kohl und Sauerland alles andere als Grün sind, trotzdem hätte doch beiden sofort klar sein müssen, das man hier irgendeine Art von Zweckbündnis schließen muss. Oder zumindest einen verbalen Waffenstillstand, bis der Verband offiziell reagiert hat. Jede weitere Unterstellung der einen an die andere Seite wird das Boxen in Deutschland noch undurchsichtiger, noch dubioser erscheinen lassen, als es durch die Absage und ihr Zustandekommen an sich ohnehin schon der Fall ist.
Die Arroganz dieser zickigen Herren ("Kohldorf und Statland") scheint keinerlei Grenzen zu kennen.
Ich verstehe außerdem nicht, das die Kämpfe von Brewster und Meehan gecancelt wurden. Weder aus sportlichen noch aus wirtschaftlichen Gründen.
Okay, der Hauptkampf fällt aus, da ein Boxer (so ja wohl die derzeitig aktuelle offizielle Version, frei übersetzt) ganz plötzlich und ganz unerwartet ein wenig kranker wurde, als es im Veranstaltungsland offiziell erlaubt ist (Ich warte hier nur noch auf die Promoteraussage: "Kampf scheiterte letztendlich an medizinischem Lokalkolorit";-)
Soweit verstanden (also sagen wir mal den Sinn der Begründung, nicht das Zustandekommen), aber die anderen Boxer haben sich doch auch seit etlichen Wochen vorbereitet. Man schadet hier doch den Athleten und dem Publikum -wie wohl auch der eigenen Kasse. Immerhin ist ein Brewster als Ex-WM und ehemaliger "Klitschko-KO-Schläger" auch noch relativ zugkräftig -es wären sicher weit weniger Karten zurückgegeben worden, als es jetzt der Fall sein wird, wenn man ihn und Meehan hätte kämpfen lassen. Zumindest vermute ich das mal in meiner grenzenlosen Naivität
Außerdem käme ich mir an Lamons Stelle (der ja auch nicht mehr der jüngste ist) nur noch veräppelt vor -der wird sich auch denken 'Jetzt kann ich nicht kämpfen, weil einer aus nem anderen Kampf krank geworden ist')
Vielleicht kann da mal einer der Box-Business-Experten Licht ins Dunkel bringen: Muss Sauerland bei Absage des Main-Events auch alle anderen Fights, die er am gleichen Abend mitveranstaltet, absagen, um von der Versicherung die volle Entschädigung zu erhalten? Ist diese Vorghehensweise grundsätzlich im "Profiboxen" üblich??
Und wieso können die kleineren Kämpfe nach wie vor stattfinden? Ist Saulerand nicht alleiniger Veranstalter, so das nur die von ihm geplanten Kämpfe wegfallen? Muss er hier also alles oder nichts absagen?? Und wenn ja, warum spricht dann der finnische Promoter (welche Rolle er bei der Veranstaltung auch immer spielen mag) von Problemen mit Brewsters Bezahlung, Brewster ist doch Sauerland-Boxer?? Hätt er Brewster für diesen Abend von Sauerland "freikaufen" müssen??
Ich verstehe hier grundsätzlich nicht, warum nicht nur der Hauptkampf wegfällt und der Rest stattfindet. Denn der Rest der Card ist doch hier wirklich sehr umfangreich und auch relativ gut bestückt -zwei mehr oder weniger Top 10-Schwergewichtler an einam Abend sieht man in Finnland doch auch nicht alle Tage. Man hätte ja zB deren Acht-Ründer als Entgegenkommen ans Publikum auf jeweils 10 Runden hochschrauben können;-)
Warum sind die alle so unkreativ