Vielleicht nennt man z.B. Chagaev nicht wegen seiner Schlagkraft "white Tyson", sondern weil er ein ähnliches Strafregister hat? :mensch:
Bei aller Sympathie für Deinen Standpunkt: Chagaev wird von der Presse und seinen Fans, die das übernommen haben "White Tyson" genannt, weil sich sein mal mehr mal weniger cleverer Promoter das so ausgedacht hat. Vielleicht weil er nach dem KO-Schlagen der üblichen Laufkundschaft ernsthaft glaubte, Chagaev hätte so viel One-Punch-Knockout-Power wie Mike Tyson. Das war schon damals Blödsinn und ist seit dem nicht besser und wahrer geworden.
Sei es drum. Für mich gibt es bei dem Kampf vier mögliche Szenarien:
1. Haye hat sich professionell vorbereitet und Valuev genau studiert. Haye ist in der Lage, die dabei entwickelte Strategie umzusetzen und wird Valuev über 12 Runden umtanzen und fast nach Belieben durch Geschwindigkeit und Beweglichkeit Treffer aus der Halbdistanz und im Infight setzen und sich zugleich den Klammerversuchen von Valuev entziehen. Lockerer Punktsieg.
2. Haye hat sich professionell vorbereitet und Valuev genau studiert. Haye ist in der Lage, die dabei entwickelte Strategie umzusetzen und wird Valuev über 12 Runden umtanzen und fast nach Belieben durch Geschwindigkeit und Beweglichkeit auch Wirkungstreffer aus der Halbdistanz und im Infight setzen und sich zugleich den Klammerversuchen von Valuev entziehen. Irgendwann hat der Ringrichter ein einsehen und nimmt den noch stehenden aber völlig überforderten Valuev aus dem Kampf. TKo-Sieg für Haye.
3. Haye hat sich professionell vorbereitet und Valuev genau studiert. Haye ist aber nicht in der Lage, die dabei entwickelte Strategie umzusetzen, da Haye nicht mit dem Jab von Valuev zurecht kommt. Obwohl Haye der schnellere Mann ist, läuft er immer wieder in den Jab von Valuev. Außerdem hält die Kondition nicht über 12 Runden, weil er sich in kraftraubenden Klammerorgien mit Valuev verliert. Nach anfänglichen Vorteilen für Haye kippt der Kampf noch vor der Hälfte der Distanz und in den hinteren Runden jabt sich Valuev zu einem knappen Punktsieg, der von einigen hier angezweifelt wird.
4. Haye hat sich professionell vorbereitet und Valuev genau studiert. Haye ist aber nicht in der Lage, die dabei entwickelte Strategie umzusetzen, da Haye nicht mit dem Jab von Valuev zurecht kommt. Obwohl Haye der schnellere Mann ist, läuft er immer wieder in den Jab von Valuev. Außerdem hält die Kondition nicht über 12 Runden, weil er sich in kraftraubenden Klammerorgien mit Valuev verliert. Nach anfänglichen Vorteilen für Haye kippt der Kampf noch vor der Hälfte der Distanz und in den hinteren Runden jabt den ermüdeten Haye soweit auseinander, dass Hayes hängende Linke ihm irgendwann zum Verhängnis wird. TKO-Sieg für Valuev, weil es bei Haye entscheidend einschlägt.
Welches Szenario ist für mich wahrscheinlich? Ob Valuev überhaupt Chancen hat, hängt für mich einzig und alleine von der Frage ab, ob Haye mit dem Jab von Valuev zurecht kommt oder nicht. Der Jab ist Valuevs einzige echte Waffe, die zweite Waffe, seine körperliche Robustheit und Präsenz hat eigentlich nichts mit dem Boxen an sich zu tun, zumal sich ein schneller und beweglicher Gegner dem entziehen kann. Ich erwarte daher Szenario 1, Szenario 2 würde mich aber auch nicht überraschen.
Haye hat alles um Valuev auszupunkten. Wenn er auch die Ringintelligenz besitzt, sich nicht vom langsamen und tapsigen Valuev erdrücken zu lassen, dann wird das eine klare und eindeutige Sache.
Letztens hat Haye dort sogar erzählt, er sei in Deutschland der am meisten gehasste Mann (u.a. wegen der Klischko-Kopf-ab Geschichte).
Haye tut halt alles um seine Rolle als Arsch auszufüllen. Das macht er so perfekt, dass man durchaus den Gedanken haben kann, dass er nicht nur für den Kampf werben will, sondern dass entsprechende Charakterzüge zum Tragen kommen.
Roberts