Hat der Ausnahmeboxer Tszyu da etwas falsch gemacht?
@Brotspinne
Falsch gemacht? *schulterzuck* Man ist immer nur so gut wie es der Gegner zulässt. Ist ja nicht so, dass Hatton ein schlechter Boxer ist. Und es spielen ja nicht nur die Schläge eine Rolle. Psyche, Erfahrung, Kondition, Schnelligkeit, Reflexe, Timing u.s.w. sind auch wichtige Faktoren und wenn da was nicht stimmt, nutzt auch der beste Jab oder die beste Deckung nicht mehr allzu viel.
Ansonsten zur Frage mit den kleinen, würfelförmigen Boxern, die in die Halbdistanz wollen, mal ein paar allgemein gültige Ratschläge:
Meist empfiehlt es sich aus der Führhand ständig Kontakt zu den Fäusten des kleineren Gegners zu halten und ihn damit zu beschäftigen. Immer, wenn er Pendelbewegungen ausführt oder beide Beine auf gleicher Höhe hat, sollte man die eigene Schlaghand reinhauen. Gute und erfahrene Boxer zielen dabei meist auf das Schlüsselbein, da der Kopf bei schnellen Bewegungen nach links und rechts nur schwer zu treffen ist. Beim Ausweichen bewegt man sich in der Regel seitlich zur Führhand hin. Kleinere Boxer nie direkt von vorn, sondern nur seitlich von vorn angreifen. Z.B. eigene Führhand gegen die Führhand des kleineren Gegners mit Schritt rechts und Stoß rechts, anschließend Nachziehen des linken Beins. Auch wichtig, mit schnellen und hoher lockerer Workrate arbeiten und sich im Ring in verschiedene Richtungen bewegen. Schafft der Gegner trotzdem ne Annäherung wird ein kurzer harter Schlag oder ne schnelle Schlagserie angebracht. Ansonsten während der Defensive die Unterarme auflegen, damit der Gegner während der Angleichung keine Uppercuts schlagen kann. Dann die Brust zum Gegner drücken und Arme von unten oder oben auflegen.
Ist aber in der Theorie leicht erzählt und praktisch meist schwer nachvollziehbar, bezieht sich jetzt erstmal auf das Amateurboxen und kommt wie gesagt auch darauf an, wie man selber boxt, was man selber oder der Gegner kann. Ansonsten gibt es immer noch viele andere individuelle Lösungen, die man nur im Training oder in der Praxis so richtig suchen und finden kann. Bei einem hilft schon der Tipp, dass man das Kinn ständig an der Brust hält. Beim anderen hilft das weniger, weil er eben der Typ Boxer ist, der das Kinn meist etwas höher halten muss, weil er einfach nen anderen Stil plfegt. Mal klappt es auch ganz gut, wenn man den kleinen Gegner überrascht und mit einem schnellen Schlag selber in die Halb- und Nahdistanz geht, kurz "klammert" und dann wieder mit nem Schlag zur Seite raus geht. Oder wenn alles nichts mehr hilft, einfach mal kurz oder im richtigen Moment mit dem richtigen Gespür mit schlagen. Kann mal zum Erfolg führen oder auch zur Verdammnis, weiß man vorher leider nicht. Ansonsten hilft nur üben und trainieren, üben und trainieren und die Weisheit, dass man trotz Training, Erfahrung, Können etc. hin und wieder harte Treffer einstecken muss. Lässt sich nie vermeiden und damit muss man trotz aller Möglichkeiten umgehen lernen.
gibt es aktuell eigentlich noch jemanden, der mit dieser Archie Moore-Deckung boxt?
@thumbs-up
Ein paar Abwandlungen von diesem Stil konnte man hin und wieder bei Mayweather, Toney, Holy, Brewster oder ODH sehen. Hat aber einige Nachteile dieser Stil wie zum Beispiel Cut oder Kopfstossgefahr, Bewegungseinschränkung etc. und sowas kann nicht jeder. So einen Stil über die gesamte Distanz boxen, empfiehlt sich heute eher weniger, meist wendet man ihn nur bisschen abgewandelt eher kurz in bestimmten Nah-und Halbkampfsituationen an.
Komisch, dass sich die Leute immer um die Sachen kümmern, die sie nicht lesen.
@D. Crosby
Ok, war halt ne dumme Frage bzw. Idee von mir und da hab ich halt nur ne dumme Antwort verdient. Wäre ich weniger empfindlich, könnte ich schon ein wenig zu dem Schluss kommen, dass in den Aussagen diverser Exuser doch hin und wieder ein kleines Fünkchen Wahrheit zu finden gewesen ist. Aber lassen wir das. Es läuft ja nach den gesetzten Ansprüchen alles bestens, war auch nur meine subjektive Meinung und sollte ja keine böse Kritik von mir sein., schon ok. Wie Coca-Coala ja sagte: egal.