Mein Eindruck von Tyson war eigentlich immer der eines erst durch die Medien kreierten Psychopathenmonsters. Die wenigen, nicht sensationsgierigen, Interviews mit ihm haben ihn zumindest mir als sympathische schüchterne Persönlichkeit gezeigt. Er war imho ein fairer Sportsmann. Gerade nach einem Kampf kristallisiert sich das heraus und nicht in dem gespielten Ballyhoo für die Medien vor einem Kampf.
Wenn ihr Boxer danach beurteilt war Ali ein Riesenarschloch.
Was Tyson durch die Medien zu erleiden hatte ist wesentlich schmerzhafter als so einige Schläge. Er wurde wie kein Zweiter von den Medien verfolgt. Wie hat er sich gewehrt? Mit Schlägen. Die Aggressivität braucht ein Boxer nunmal und nicht jeder kann den Schalter nach Kampfende wie ein Lewis einfach umschalten.
Felix Sturm hat den Jungs die ihn provozierten und verprügeln wollten auch ein paar Boxtipps gegeben.
Und was bedeutet schon Fairness im Boxsport? Da stehen sich 2 Boxer im Ring gegenüber die sich mit allem Legalen, gerade noch Erlaubten bekriegen. Von außen ist das nett anzusehen, aber wenn man drin ist, dann ist es ein Krieg.
Auch viele andere Boxer haben ihre dirty tactics perfektioniert. Holyfield war kein Chorknabe und ein Meister der Headbutts, Hopkins hat ebenso seine Tricks, Ottke besprang seine Gegner (ohne Verwarnung) und Ruiz kuschelt 12 Runden lang.
So ist Boxen nunmal. Es ist eine Schlägerei mit einigen Regeln.
Der private Tyson war mir immer sympathisch.
An Vitali gefällt mir sein, fürs HW, spektakulärer Boxstil. Ansonsten interessiert er mich null. Hat keine Ausstrahlung. Ein Kampf gegen Brewster wäre schon was Feines. Würde Anfangs sicher ordentlich zur Sache gehen.