Vitali Klitschko bei der Ukrainischen Präsidentschaftswahl - 29 Mrz. 2015


Big d

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also ich denke schon, dass klitschko wesentlich mehr als 30 millionen hat (mit werbung und allem), aber mit irgendwelchen Öl Milliardären kann er auf keinen fall mithalten. da gibt es leute in der Ukraine die wesentlich mehr geld haben (ähnlich wie in russland, diese länder sind einfach wahnsinnig korrupt).
 

Roberts

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Klitschko hat genug Charisma, um das Zepter zu übernehmen. Ein bisschen kann er noch dazulernen, wenn er sich einen Rhetorikkurs nimmt.[...]Er braucht eine (auch emotional!) verständliche Strategie, die er dem Volk präsentiert und ein paar gute Argumente gg. diverse Kritiken (mit Janu Hände geschüttelt, nicht auf dem Maidan als es heiß wurde), aber das wird nicht schwer - und er kann locker 50 Mio. in den Wahlkampf stecken, was andere nicht können. Advantage: Klitschko.

Klitschko kam - wie es seine Art ist - eher hölzern und unbeholfen bei seinen Auftritten rüber. In bester Schwarzenegger-Manier hat er ein paar Einzeiler ins "Volk" geworfen und Forderungen aufgestellt, die zwar allgemeinen Anklang fanden - die aber in den Verhandlungen nur begrenzt durchgeschlagen sind. Es macht sich natürlich zunächst gut, sich vor die versammelte Menge zu stellen und Janukowitsch als Vebrecher zu bezeichnen. Weniger gut macht es sich, dem Verbrecher, den man nunmehr mit Haftbefehl sucht und den man vor das Haager Kriegsverbrecher-Tribunal zerren will, auch noch für einen mauen Kompromiss artig die Pfote zu schütteln.

Deslizer wies darauf hin, dass Klitschko auch im Osten bei den letzten Wahlen nicht schlecht abgeschnitten hat - was meines Erachtens auch vor dem Hintergrund der Inhomogenität der Wählerschaft in den unterschiedlichen Regionen der Ukraine zu der Frage führen muss, wer denn die Leute sind, die ihn ins Präsidentenamt wählen sollen. Die Demonstranten auf dem Kiewer Maidan setzten sich ja aus sehr unterschiedlichen Richtungen zusammen, bei den Ultranationalisten kann er nicht gewinnen, bei dem (Alt-)Anhängern der orangenen Revolution dürfte das Original (Timoschenko) trotz des grundsätzlichen politischen Versagens an der Macht alleine schon wegen der plakativen Märtyrer-Haftnummer mehr hermachen als die Kopie Klitschko. Ein guter Teil der Leute im russisch geprägten Osten und Süden, die Timoschenko, die orangene Revolution und die starke Westbindung ablehnen, werden ihn als einen der Hauptmatadoren auf dem Kiewer Maidan wahrnehmen. Einige werden ihn als Marionette der EU und der USA betrachten, andere werden ihn als politisch unbedarft sehen ("Der Boxer"/der Sportler/"Schuster bleib bei Deinen Leisten...").

Dann gibt es da noch eine wie Gruppe von Leuten, die die orangene Revolution als eine Revolution der Teile alter Kader und Eliten betrachten, die weder die persönliche Situation der einzelnen Bürger verbessert hat, noch mit den größten Misständen aufräumen konnte. Diese Leute wollen die Westbindung mit dem Ziel eines baldigen EU-Beitritts und damit die Annäherung an EU-Standards bei Freiheit, Gleichheit, Lebensbedingungen und Bildung etc. - Davon mögen ihn Einige wählen. Nur was will er ihnen versprechen? Ein Ende der Korruption kann von oben nicht verordnet werden. Der EU-Beitritt ist wenn überhaupt eine mittel- bis langfristige Perspektive - bis dahin werden von der EU salbungsvolle Worte, einige (aber trotzdem zu wenige) Gelder und noch viel mehr Verschleppungsinitiativen kommen. An Ende einer tatsächlich erst einmal duchzustehenden Amtsperiode als Präsident würde ein Klitschko wahrscheinlich nichts im Sinne seiner Anhänger erreicht haben. Wie von anderer Seite bereits geschrieben, hat er die von Dir aufgeworfenen 50 Millionen für den Wahlkampf eher nicht. Damit wäre er wieder von anderen Geldgebern abhängig und zusätzlich angreifbar. Seine Gesamtsituation ist daher eher sch...
 
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Big d

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Klitschko hat genug Charisma, um das Zepter zu übernehmen. Ein bisschen kann er noch dazulernen, wenn er sich einen Rhetorikkurs nimmt. Klitschko kann vor allem die "ich habe glänzende Kontakte in die Welt und werde sie für euch nutzen"-Karte ausspielen. Außerdem kann er immer darauf verweisen, dass die Blondine auch gewaltig Dreck am Stecken hat. Das sind ordentliche Voraussetzungen. Er braucht eine (auch emotional!) verständliche Strategie, die er dem Volk präsentiert und ein paar gute Argumente gg. diverse Kritiken (mit Janu Hände geschüttelt, nicht auf dem Maidan als es heiß wurde), aber das wird nicht schwer - und er kann locker 50 Mio. in den Wahlkampf stecken, was andere nicht können. Advantage: Klitschko.

Ich glaube du verwechselst du vitali und Wladimir. Wladimir ist charismatisch und sprachgewandt, während vitali eher etwas steif und hölzern ist.
 

Chancho

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Ich glaube du verwechselst du vitali und Wladimir. Wladimir ist charismatisch und sprachgewandt, während vitali eher etwas steif und hölzern ist.
Das mag ja auf die deutschen Interviews mit den Brüdern zutreffen aber woher willst du wissen, dass das auch der Fall ist, wenn Vitali in seiner Muttersprache redet?
 

desl

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Das mag ja auf die deutschen Interviews mit den Brüdern zutreffen aber woher willst du wissen, dass das auch der Fall ist, wenn Vitali in seiner Muttersprache redet?

Auf russisch kommt Vitali vielleicht gut an, aber auf ukrainisch klingt er ähnlich hölzern und ungelenkt, wie auf deutsch und englisch.
Er hat sich in dem Punkt zwar etwas gebessert (z.B. zu Zeiten als er bei den Bürgermeister-Wahlen in Kiev kandidierte) ... aber er ist auf ukrainisch bei weitem nicht so wortgewandt wie jene, bei denen dies die Muttersprache ist. Vermutlich wird er dies auch nie werden, oder es wird zumindest noch einige Jahre dauern.


Dass Vitalis Muttersprache russisch ist, stört im südöstlichen Teil der Ukraine gewiss kaum jemanden. Viele potentielle Wähler stören sich jedoch daran.
 

Das Böse

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Ja, genau das habe ich auch immer gedacht, bis ich die ersten Interviews, Pressekonferenzen etc. auf russisch von ihm hörte. Er spricht in seiner Muttersprache genauso abgehackt und mit zu vielen (zu langen) Kunstpausen. Habe auch im Zusammenhang mit Berichterstattungen vom Maidan mehrfach gehört, dass er mit seinen Reden die Leute nicht gerade mitreißt, und dass er einfach kein Redner ist. In der neu erschienenen Klitschko-Biografie werden seine Performances als politischer Redner als "kraftlos" bezeichnet.

Und ich glaube ob russisch oder ukrainisch, das tut sich bei ihm nicht viel.
 

Versts

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Ich glaube du verwechselst du vitali und Wladimir. Wladimir ist charismatisch und sprachgewandt, während vitali eher etwas steif und hölzern ist.

Was die (deutsche) Rhetorik betrifft, könnten beide mir wohl keinen Staubsauger verkaufen.:D
 

Lights-Out1

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Der Braune Mob tobt durch die Kiewer Innenstadt und Klitschkos UDAR Partei mit seinen Faschistischen rechten Partner haben massgeblich Schuld daran. Die West-Medien sind sowas von verlogen und manipuliert sowas gibt's nicht ein zweites mal

Ich komme zum Erkenntnis, dass Klitschko tatsächlich so hohl ist und ihm Erfolg -egal wie, recht ist! :wall:

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Chancho

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Auf russisch kommt Vitali vielleicht gut an, aber auf ukrainisch klingt er ähnlich hölzern und ungelenkt, wie auf deutsch und englisch.
Er hat sich in dem Punkt zwar etwas gebessert (z.B. zu Zeiten als er bei den Bürgermeister-Wahlen in Kiev kandidierte) ... aber er ist auf ukrainisch bei weitem nicht so wortgewandt wie jene, bei denen dies die Muttersprache ist. Vermutlich wird er dies auch nie werden, oder es wird zumindest noch einige Jahre dauern.
Danke für die interessante Info. :thumb:
 

LeZ

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Klar, macht Sinn. Enttarnt als konterrevolutionärer Agent des Unterdrückungsapparats des imperialen Neofaschismus und neofaschistischen Konterimperialismus !


Ich würde allerdings vermuten, dass er enttarnt wurde als leicht reizbarer "Idealist", der die Tragweite der Vorgehensweise und die Folgen nicht mal ansatzweise verstanden hat. Die Jungs haben den "Druck der Strasse" als Mittel zur Herbeiführung von Führungswechseln eingeführt, und Herr Putin macht jetzt klar dass er in Sachen Druck mehr im Ärmel hat. Das Antirussisch-Gesetz war an Dämlichkeit nicht zu überbieten, selbst wenn man ganz lange nachgedacht hätte. Klar war Janukowitsch nur ein Bankräuber im Anzug, aber bis Mai hätte man noch warten können. Wobei die Frage natürlich gewesen wäre, wer die Wahlzettel "zählt", aber auch dafür hätte man wohl eine Lösung finden können. Z.B. durch technische Überwachung des Wahlablaufs.
 
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Zoki55

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Sollte das mit russisch als Muttersprache stimmen (was mich echt geschockt hat als ich es gelesen habe, Vitali der ukrainische Patriot spricht nicht fließend ukrainisch und russisch ist seine Muttersprache). Hat er keine Chance die antirussischen Teile des Landes werden in nicht wählen und die Russen im Süden und Osten werden keinen "Verräter" zum Präsidenten machen.
 

LeZ

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Wenn ich das richtig gelesen habe ist Vitalij Klychko geborener Kirgise, und seine Eltern waren russischsprachige Ukrainer (also ein Teil der Russen die in den 30ern-50ern in der Ukraine angesiedelt wurden oder früher dahin gesiedelt sind) die als Armeeangehörige eh ständig rumgereist sind. Daher ist Wladimir auch in Kasachstan geboren. Seine Muttersprache ist damit russisch, und wenn er in russischsprachigen Kreisen gelebt hat, hat er die meiste Zeit auch nur russisch gesprochen. Der kann so gut ukrainisch wie ein Rheinländer der mit 20 nach München zieht bayrisch.

Ne gute Bekannte von mir ist auch von der Herkunft Ukraino-Russin und spricht nur russisch, ist aber glühend für eine einige Ukraine und hat Angst vor Putins Invasion. Die sind genauso für ne russische Invasion wie polnischstämmige Bergarbeiter in Duisburg sich ne polnische Einnahme des Ruhrgebiets wünschen.
 

Zoki55

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Die Polen im Rheinland (diejenigen die nicht vor paar Jahren gekommen sind) sind auch schon längst Assimiliert. Da ist jemand der nicht mal die Landessprache gescheit spricht was anderes.
 

desl

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Hier mal die Ergebnisse einer aktuelleren Meinungsumfrage zur Präsidentschaftswahl
http://www.socis.kiev.ua/ua/press/n...a-stanom-z-25-ljutoho-po-4-bereznja-2014.html


Poroschenko: 30,9% (Ex-Minister, Oligarch, parteilos)
Klitschko: 21,3% (Ex-Boxer, Parteivorsitzender der "UDAR")
Timoschenko: 14,1% (Ex-Ministerpräsidentin, Parteivorsitzende der "AAV")
Tihipko: 9,6% (Ex-Vizepremierminister, stellvertrender Leiter der "Partei der Regionen", Dritter bei der Präsidentschaftswahl 2010)
Symonenko: 6,4% (Vorsitzender der kommunistischen Partei "KPU", Zweiter Vierter und Sechster bei den Präsidentsschaftswahlen von 1999, 2004 und 2010)
Tjahnybok: 3,6% (Vorsitzender der rechtsradikalen Partei "Svoboda", Achter bei der Präsidentsschaftswahl 2010)
Jarosch: 2,3% (Anführer der radikal nationalistischen Gruppe "Rechter Sektor")
Medwedtschuk: 1,3% (Oligarch, Vorsitzender der prorussischen Partei "Ukrainische Wahl", vergleicht die EU mit dem dritten Reich)
anderer Kandidat: 10,7%
 

LeZ

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Aber auch lustig wie Ukrainer und Russen penetrant immer "Mächtige" und Reiche wählen, egal wie oft sie damit auf die Schnauze fallen. Dann fällt der eine Mächtige über Korruption, und es wird der nächste Oligarchenmilliardär gewählt, "mit dem wird alles besser!".
 
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