Naja, es ist hier durchaus häufiger anzutreffen, dass der jeweilige Klitschko-Gegner vorher dazu auserkoren wird, den jeweiligen Klitschko-Bum endlich zu entlarven. Nach dem in letzter Zeit zumeist unangefochtenen Sieg wird dann die Schiene gefahren, dass die Klitschkos ja nur Bums boxen würden. Das kann man ja alles bequem im Archiv zum Gomez-Kampf nachlesen.
Ist mir in der Besprechung von Vitali vs Arreola noch nicht aufgefallen. Daher sehe ich nicht, wo sich da Überschneidungen ergeben sollen, die gerechtfertigt auf alte Verhaltensmuster so genannter Klitschko-Hater hindeuten (siehe obigen Beitrag von BoxOpa).
Insgesamt läuft die Diskussion im Vergleich zu anderen Klitschko-Kämpfen ziemlich moderat ab. Mit dem Unterschied vielleicht, daß die Tendenz dieses Mal eindeutig dahingeht, auf den Herausforderer und nicht auf den beteiligten Klitschko einzuprügeln. Das ist selbst in Ami-Foren flächendeckend der Fall.
Da besteht überhaupt kein Zusammenhang. Wirklich null. Der eine lässt zweimal einen Kampf platzen, der andere plant schon den nächsten. Damit lässt er doch nicht den Kampf Johnson vs. Solis platzen. Johnson möchte bloß kein Risiko eingehen, für einen "möglichen" großen Zahltag. Selbst schuld. Das Gerede darum ist überhaupt - meiner Meinung nach - ziemlich lächerlich. Es ist doch absolut Usus im Profiboxen bereits die nächsten Kämpfe zu planen. Bei Lopez und Gamboa wird derzeit ein Aufeinandertreffen geplant, trotzdem werden dazwischen Kämpfe veranstaltet. Montiels nächster Kampf stand vor dem Kampf am Wochenende auch schon fest. Arce ist als Gegner von Donaire vorgesehen, obwohl er am Dienstag noch boxt. Kesslers und Wards Aufeinandertreffen stand auch schon fest, trotzdem haben beide am Wochenende noch gekämpft. Bloß weil diesmal ein Klitschko beteiligt ist, soll das nun in irgendeiner Weise verwerflich sein? Das ist doch völlig albern. Das hat auch nichts mir irgendwelchen Psychospielchen zu tun, sondern mit vernünftiger Karriereplanung. Wenn Vitali deswegen Arreola ignorieren sollte, ist er selbst schuld.
Schon gut, wahrscheinlich hinkt der Vergleich, das sehe ich auch ein. Mir stößt das zumindest in diesem Fall etwas säuerlich auf, weil ich die Ansetzung Solis-Johnson für sinnig halte, die zwischen Klitschko-Johnson allerdings für fragwürdig..
Allerdings möchte ich noch anmerken, daß zwischen der Planung der nächsten Kämpfe und der Verlautbarung derselben für mich nach wie vor ein beachtlicher Unterschied besteht. Nun, für mich liegt der entscheidende Punkt darin, ob Kessler gegen den unbekannten Perdomo pflichtverteidigt, um dann im nächsten Kampf im Rahmen des Turniers gegen einen Mann wie Ward antritt, der sich wiederum selber mit dem verkappten Journeyman Pudwill einen leichten Vorlauf gegönnt hat. Bei Klitschko reden wir nicht von Hausnummern wie Kessler, Donaire oder Gamboa, sondern von...Kevin Johnson. Der hat außer Smith, Seldon, Vargas und dem Larry-Holmes-Gedenkjab noch nichts zustande gebracht; da hätte man derartig konkrete "Planspiele" ohne weiteres bis Ende September unter dem Deckmäntelchen halten und reifen lassen können, ohne daß die Karriereplanung dadurch unvernünftiger geworden wäre. Insofern riecht das gewaltig nach dem Muff der Psycho-Trickkiste, die zwei Wochen vor dem Kampf ausgepackt wird. Zumal sich wohl niemand so recht dafür zu interessieren scheint. Man spricht ja aktuell lieber über Marquez' Urin.
Bei Haye könnte man, wenn man denn wollte, durchaus auch von einer
vernünftigen, nachhaltigen Karriereplanung sprechen: Den ersten Kampf ließ er aus den kolportierten, nachvollziehbaren Gründen platzen (Stichwort: Setanta - wer boxt schon gerne für lau), den zweiten deshalb, weil er gegen Valuev deutlich bessere Chancen auf den Titelgewinn zu mutmaßlich nicht viel schlechteren Konditionen haben dürfte. Daß er sich dabei die Sympathien der Brieder und die seiner kontinentalen Fans verspielt haben könnte, ist halt nur die eine Seite der Medaille und ihm vermutlich auch egal. Denn bei einem wahrscheinlicheren Titelgewinn gegen Valuev generiert er mittelfristig genug anständige Beträge, um sich finanziell weitgehend abgesichert zu haben - eingedenk der mutmaßlichen Don King'schen Prozente, die abfließen mögen. Wie extrem kurzlebig das Box-Geschäft hinsichtlich so genannter Image-Schäden der Kämpfer ist, zeigen genügend Beispiele. Darunter James Toney, der heute glaubhauft verklickern will, daß ihn die "Klitschko-Sisters" regelmäßig ducken - während er selber 2005 einen möglichen Fight mit Wladimir ausgeschlagen hat.
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