Gründe lassen sich immer welche finden, solange es keine Beweise gibt oder die Indizienlage nicht erdrückend ist kann man nur mutmaßen. Dass die Indizienlage auch unterschiedlich bewertet wird macht das ganze nicht einfacher.
Letzteres ist natürlich richtig. Den eindeutigen Beweis kann hier keiner bringen. Die Indizienlage kann natürlich unterschiedlich bewertet werden, m.E. ist sie erdrückend.
Ob das schlüssig ist weiß ich nicht, gewinnt Byrd aber die letzten 3 Runden dann gibt es in jedem Fall ein kontroverses Urteil, mit einem auf ganzer Linie enttäuschenden Vitali Klitschko, erst recht wenn er zu Boden muss oder der Kampf sogar im laufe der letzten Runden im Ring abgebrochen wird. Dass Vitali damit besser weggekommen wäre kann man wohl verneinen.
1. Vitali war Titelträger und führte bei den Punktrichtern und den meisten Betrachtern sehr deutlich nach Punkten. Dieser Vorsprung war für Byrd unter normalen Umständen nach Punkten nicht mehr aufzuholen.
2. Ein über die letzten drei Runden retten hätte zum Titelerhalt gereicht.
3. Byrd ist kein Puncher, er hätte Vitali körperlich nicht erdrücken können.
4. Vitali sah konditionell zwar nicht berauschend aus, war aber keineswegs völlig platt (wie Wladimir gegen Puritty/Brewster).
5. Ein umstrittenes Urteil führt zu Diskussionen und einem Ansehensverlust, das aber eher in engen Grenzen, Niederlagen werden immer stärker in Erinnerung bleiben (Beweis: Wladimirs Niederlagen werden ihm heute noch vorgehalten, seine schwachen/knapperen Kämpfe spielen kaum eine Rolle).
6. Titelverlust bedeutet Ansehensverlust und große Einnahmeeinbußen u.U. über Jahre.
7. Spätere Kämpfe haben gezeigt, dass Vitali verbissen kämpft, wenn es notwendig wird.
Es spricht außer der Vermutung von außen, dass Vitali gar nicht verletzt war, weil man direkt nichts gesehen hat, nichts für eine Angst-Aufgabe von Vitali = Die Indizienlage ist erdrückend.