Beispiele:
- Die Karriere von Byrd neigte sich dem Ende zu ?!?
Byrd war ca. 33 Jahre, amtierender WM, seit etlichen Kämpfen ungeschlagen und wurde damals als stärkster WM eingestuft. Nicht wenige dachten sogar, Byrd könnte Klitschko KO schlagen (ich nicht!).
- Wer sollen denn diese "nicht wenigen" sein? Byrd hatte schon einmal deutlich gegen Wladimir verloren.
- Würdest du meinen Beitrag genauer lesen, würde er dir vielleicht nicht so blödsinnig vorkommen: Ich sprach von Byrds Karriere im Schwergewicht. Byrd bewegte sich in dem Kampf nicht mehr so slick wie früher. Er war nicht mehr so präzise und so beweglich, seine Beinarbeit war schwächer geworden. Dieser "Zerfallsprozess" gipfelte dann im Kampf gegen Povetkin.
- Austin hatte keine sportlichen Ambitionen mehr?!?
Austin hat aufgrund seiner Vorgeschichte und mangels Promoterunterstützung einen langjährigen Aufbau hinter sich gehabt. Die WM-Chance war das absolute Highlight für ihn. Er war erst 36 Jahre alt und hat sich inzwischen wieder in die Top10 hervorgearbeitet (u.a. Sieg gegen Golota).
- "Erst" 36?! Damit gehört man unweigerlich zum "alten Eisen", selbst wenn man davon ausgehen
würde, dass Boxer um 30 ihre beste Zeit hätten.
- Es mag ja durchaus stimmen, dass Austin immer mal wieder in den Ranglisten auftaucht. Schön für ihn. Dort gesellt er sich dann zu Boxern wie Meehan oder ehemals JD Chapman.
- Golota? Wer ist Golota? Was juckt mich Golota? Auch so ein Kandidat, der nur dank seines Namens im Business bleibt.
- Brewster kämpfte vom Krankenbett aus ?!?
Brewster hatte nach seinem letzten Kampf 15 Monate Zeit für die Rehabilitierung. Er war vielleicht ein bisschen eingerostet (zum Vergleich: Vitali hatte beim Comeback 4 Jahre Pause), aber "Krankenbett" ist Blödsinn.
- Nö, man hat Brewster das Angebot unterbreitet, als er noch in Reha war und im Gegensatz zu Vitali nicht richtig oder gar nicht trainieren konnte. Zur Not google ich den Artikel mal.
- Ibragimov lief gegen WK 12 Runden lang weg, weil er nur zum Abkassieren kam?!?
Zur Erinnerung: Den Vorwurf der Inaktivität und lethargischen Kampfweise gab es schon vorher.
- Und? Er verdiente gegen Wladimir fast das Siebenfache als gegen Briggs. So eine beschämende Leistung nachträglich mit Lethargie zu entschuldigen, ist schon etwas schwach. Ich darf von einem amtierenden Weltmeister etwas mehr erwarten, als lustlos eingesprungene Konterversuche. Und wo wir oben schon von den "nicht wenigen" sprachen: Nicht wenige meinten nach dem Kampf, Ibragimov habe ängstlich und eines Weltmeisters unwürdig geboxt.
- Finanzielle Aspekte: Siehe Madball
Was daran sinnig sein soll, verstehe ich nicht: Es geht nicht darum, dass sich diese Boxer nach den Kämpfen gegen Klitschko zur Ruhe setzen und von der Börse ein Leben lang zehren können.
Mag sein, dass von dem Geld nach Abzügen (abh. von Steuern und Promotern) nicht soviel übrig geblieben ist. Das war aber auch nicht zu beweisen.
Aber es steht doch außer Frage, dass diese Herren für ihren Antritt fürstlich entlohnt wurden. Man könnte auch von
Paydays sprechen, weil die gezahlten Summen den "Marktwert" des ein oder anderen (Rahman, z.B.) deutlich überzogen haben, oder die Kämpfe den jeweiligen Akteuren die bisher höchste Gage ihrer Karriere einbrachten (Byrd, Brock, Ibragimov, Thompson). Nichts anderes sollte gezeigt werden.
Auf mich hat Thompson im Ring den "hungrigsten" Eindruck gemacht, das ist ohne Frage eine subjektive Einschätzung. Allerdings behaupte ich nicht, wie etwa Madball, dass alle Klitschko-Gegner vor ihren Kämpfen mit Wladimir "hungrig" gewesen und erst dann vom Jab auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden wären. Rahman, Austin und Ibragimov machten meiner Meinung nach einen extrem lustlosen Eindruck.
Renten-Märchen habe ich keine verbreitet. Oder wollt ihr etwa bestreiten, dass Ibragimov seine Handschuhe an den Nagel gehängt hat?