Jaja, Boxgeschichte und was die einschlägigen Foren in den USA so erzählen.
Es ist genau das, erzählen. Ich betrachte Leute auf Video aus eigener Erfahrung und der Kompetenz, Bewegungsmuster und -kompetenzen zu erkennen. Und da schneiden sowohl Hochspringer von 1932 als auch Boxer aus der Zeit nicht ganz so gut ab, was ja auch anhand deren Trainingsbedingungen leicht erklärbar ist. Ein Tennisspieler von 1920 gewinnt heute kein Satellite-Turnier gegen 16jährige mehr.
Hier spielen überall Materialien eine entscheidende Rolle. Jeder Radprofi fährt mit einem 6 kg Fahrrad schneller nach Alpe d'Huez, als Radler mit 14 kg Fahrrädren aus der Eddie Merckx Zeit, oder sogar mit knapp 20 kg schweren Rädern aus der Fausto Coppi Zeit.
Das änderte aber nix daran, dass Merckx und Coppi Prime for Prime unter gleichen Bedingungen (gleiche Fahrräder etc.) Ausnahmeerscheinungen waren.
Gib mal Tennisprofis von heute irgendwelche Holzschläger, die in den 30ern unser Gottfried von Cramm oder Henner Henkel so hatten, und dass die damit heute spielen. Das Tempo wär direkt deutlich langsamer. Und gerade solche eindimensionalen Aufschlagmonster wie Ivo Karlovic oder John Isner, die quasi ausser Aufschlage nix können, wären wohl mit Holzschlägern in den 70ern oder auch 30ern ziemlich unter gegangen, eben weil man damals mehr als ein Aufschlag brauchte um oben mitzuspielen.
Ein Goran Ivanisevic hätte mit Holzschlägern 99% niemals Wimbledon gewonnen, der profitierte in den 90ern bzw. frühen 00ern schon von den neuen Schlägern und sein Aufschlag regelte weit über 80% seiner Erfolge.
Selbst in der Leichtathletik will ich mal sehen, ob die von heute mit Schuhen aus den 30ern bzw. den dortigen, nachgebenden Sandböden genau so schnell rennen könnten, wie sie es mit den heutigen High Tech Schuhen + nicht mehr nachgebenden Böden könnten.
Da gab es mal ein schönes Beispiel im Radsport:
Der Radsport GOAT Eddy Merckx stellte 1972 einen Stundenweltrekord auf. Er fuhr in 60 Minuten exakt 49,431 km.
Der Engländer Chris Boardman legte 1996 mit einer extremen Sitzposition, bei der er mit ausgestreckten Armen fuhr, eine Distanz von 56,375 km zurück. Mit einem „normalen“ Rennrad konnte er den Stundenweltrekord von Eddy Merckx nur um zehn Meter überbieten.
Heisst:
Boardman mit Rad von 1996 -> 56,375 km
Boardman mit Rad von 1972 -> 49,441 km
Merck mit Rad von 1972 -> 49,431 km
Merckx und Boardman unter gleichen Bedigungen:
-> Boardman fährt lächerliche 10 Meter weiter, 10 Meter sind in 60 Minuten Zeit absolut gar nichts.
Aber mit einem Rad von 1996 fährt er fast 7 Kilmoeter wieter in 60 MInuten.
So was gab s auch mal bei Ivanisvic im Tennis. Mit Schlägern aus den 90ern stellte der 1994 einen damaligen Allzeitrekord auf, 218,8 km/h.
Boris Becker kam maximal auf 207 wenn ich mich recht erinnere, Michael Stich und Guy Forget schafften 210.
In den 10ern hat sich alles nochmal verändert, da sehen die Rekorde so aus:
1.Sam Groth, 263 km/h (2012, Busan Open Challenger)
2. Albano Olivetti, 257 km/h (2012, Internazionali Trofeo Lame Perrel–Faip)
3. John Isner, 253 km/h (2016, Davis Cup)
4. Ivo Karlovic, 251 km/h (2011, Davis Cup)
4. Jerzy Janowicz 251 km/h (2012 Pekao Szczecin Open)
Die Materialien spielen überall eine entscheidende Rolle.
Aber im Kamfsport gibt es keine Materialien. Du könntest auch einen Prime Helio oder Rickson Gracie in 2021 beamen, und sie gegen jeden Brazilian Jiu Jitsu Experten ran lassen. Die würden jedem einen engen Kampf liefern bzw. mMn gegen viele gewinnen.
Genau das selbe was den Judoka Masahiko Kimura (1917-1993) angeht.
Und im Boxen ist das bei Louis aber auch Sugar Ray Robinson nicht anders, oder auch Henry Armstrongn und Jake LaMotta. Stell einen prime SRR gegen die besten Weltergewichtler aus jeder Zeit, er wär bei den Buchmachern Favorit gegen jeden, inklusive den heutigen Spence und Crawford.