Vuelta a España 2012


theGegen

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Auch wenn die Taktik von Euskaltel scheinbar merkwürdig erschien, war sie doch für ihre Optonen die einzig richtige.
Natürlich hatte Anton was auf der Kette, sonst wäre er nicht siebter mit 0:27 geworden. Astarloza jedenfalls hatte es ganz gewiss nicht mehr, mit 1:13 zurück. Euskaltel hätte vermutlich lieber auf die Karte "Fluchtgruppe kommt durch und Astarloza sticht" gesetzt. Denen kam sicher nicht entgegen, dass die Fluchtgruppe nicht weit genug weg kam, auch aufgrund merkwürdiger Bemühungen von bspw. Sky. :confused: Bonussekunden für Froome? :skepsis:

Als für Euskaltel klar werden musste, dass Mikel geschluckt wird, musste Igor Anton auch gehen. Der ist eben nur dann zu einem Sieg in der Lage, wenn er über einen langen oder extrem steilen Anstieg so berghart bleibt, dass ihn keiner mehr einholt.

Wenn Anton hingegen lange abwartend einem Antritt von wahlweise Purito, Contador oder Valverde folgen muss, dann hängt man ihn immer ab und es bleibt ihm nichts anderes übrig, als den Rückstand zu minimieren.

Also wenn für Euskaltel bei dieser Etappe etwas herum kommen sollte: Dann Igor Anton und dann so früh wie möglich in der Rampe, als klar war, dass Astarloza nicht überlebt.
 

TT#18

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Naja, sehe ich schon etwas anders. Es ist irgendwie auch "guter Ton", den eigenen Teamkameraden nicht anzugreifen. So oder so war für Anton klar, dass er angreifen muss, da er im Sprint nicht siegen kann. Aber das war bei den Prozenten einfach zu früh, sieht man jedes Jahr beim Fleche. So einen Angriff stehst du meistens nicht durch, da bleibt man ganz einfach stehen. Deshalb wäre ein Angriff von Puritos oder Contadors Hinterrad aus meiner Sicht besser gewesen. Ein gegnerischer Angriff, selbst von Rodriguez, wäre wohl nicht das Ende der Chancen gewesen, dafür wirkte Anton zu stark. Ist aber sowieso hinfällig, da heute niemand Rodriguez hätte schlagen können, Anton wäre ihn so oder so nicht losgeworden. Der ist in solchen Steigungen einfach eine Klasse für sich, und ohne den 2011er Gilbert auch immer der haushohe Favorit.

Wieso haben die Ausreißer überhaupt so viel Zeit verloren? Das waren teilweise 15-18 Sekunden auf einem Kilometer. Cameron Meyer und Astarloza sind doch keine schlechten Zeitfahrer. Das war schon merkwürdig. Da wäre mehr drin gewesen...
 

theGegen

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Die letzte Frage kann ich nur anstatzweise beantworten - habe die Etappe nur am Ende sehen können.
Die Ausreißer hatten die Zeit mMn schon vorher verloren, weil die nicht weit genug weg kamen und es für ein etwaiges erlaubtes Finish noch jede Menge Kraft in der Hinterhand brauchte. Jedenfalls hatte ich noch bemerken können, dass Sky eventuell irgendwetwas Törichtes zu planen schien, mit Macht in die Rampe reinzuknallen und damit sogar eher Contador und Purito in die Karten spielte. Movistar spielte auch gerne mit, hatten keinen vorne und waren selbst mit Valverde nicht chancenlos. Der Vorsprung ließ gegen Ende so rapide nach, weil hinten richtig gebolzt wurde und es vorne höchstens noch darum ging, die besten Kräfte für die Rampe parat zu haben, falls dahinter doch nichts mehr passiert.
Im taktischen Kniff "Euskaltel-Anton greift Euskaltel-Astarloza" an, bestand die größte Sieg-Option angesichts "Astarloza kommt nicht durch".
Hätten die Top 4 sich einen Moment länger belauert und abgewartet, wäre Anton ab und weg gewesen.
Für die Karte "Euskaltel geht Antritt eines Top-4" hinterher, hätte es sogar sinniger ein Verdugo richten können, als Igor Anton.

Euskaltel hatte zwei gute Karten im Ärmel und hat sie gezeigt. Mehr war nicht drin.

So sieht es im Erfolgsfall aus, wenn Igor Anton an einer kurzen oder langen steilen Rampe den optimal getimten langen Weg geht und wenn sich andere Favos vorher oder später verzzockt haben:

http://youtu.be/mPADmm7ZzKQ

http://youtu.be/N0TQPCS2PYc

An der Mur ist Igor Anton auch traditionell gut, aber da macht er es eigentlich auch immer über seine Konstanz und nicht über seinen Antritt.
 
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Aldis

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Gestern lief einfach vieles merkwürdig/unglücklich.

Die Ausreißer haben schon 30-40 Km vor dem Ziel nicht mehr anständig harmoniert. Irgendwie sahen die teilweise aus, als wenn die bei ner Senioren-Butterfahrt unterwegs wären und sich die schöne Landschaft anschauen. Da war irgendwie kein richtiger Zug drin. Ich bin mir sicher, dass sie das Ding auch hätten wesentlich enger gestalten können, wenn sie da alle voll reingehauen hätten. Aber wahrscheinlich wollte keiner für die anderen drei arbeiten, um dann in der fiesen Rampe keine Körner mehr zu haben.

Hinzu kam dann auch, dass sich etliche Teams an der Nachführarbeit beteiligt haben, was ich einfach nicht verstehen kann. Und auch wenn ich mich wiederhole: Wie blöd ist SKY eigentlich? Jetzt haben sie sich schon zum zweiten Mal einen Knieschuß verpasst und Uran das Ding volle Pulle von vorne fahren lassen, so dass der relativ schnell weg war und Froome nur noch Henao an seiner Seite hatte. Was soll das? SKY müsste doch klar sein, dass man an so einem Berg überhaupt keine Chance gegen Rodriguez hat und man ihm so nur zu Bonussekunden verhilft und im schlimmsten Fall (so wie es gestern kam) Froome auch noch distanziert wird und sein Podiumsplatz gefährdet ist. Für mich ist die Taktik absolut unverständlich. :gitche: Sie hätten genau anders herum agieren müssen: Tempo verschleppen, Ausreißer durchkommen lassen, so dass alle Bonussekunden weg sind und dann mit der gesamten Teamstärke die Löcher für Froome zufahren. Bei Froome sieht man mittlerweile aber auch die Müdigkeit. Bin gespannt, ob er das Podium verteidigen kann, ich denke eher nicht und könnte mir sogar vorstellen, dass er in einer der kommenden Etappen mal richtig einbricht.

Den Antritt von Anton fand ich richtig klasse. Es war doch klar, dass Astarloza nicht durchkommt, der stand doch mehr oder weniger. Wieso also nicht frühzeitig antreten - weil es die einzige Möglichkeit für Anton ist gegen Purito diese Etappe zu gewinnen - und ggfs dann noch von Astarloza ein paar Meter Unterstützung bekommen? Ich fand es schade, dass er es nicht schaffte (schon allein weil ich die 100er Quote auf ihn einfach zu verlockend fand ;)), hätte mir mal gewünscht, dass an so ner Rampe mal jmd anderes gewinnt. Aber gegen Rodriguez in der Form ist einfach kein Kraut gewachsen und für mich ist er ab sofort der Topfavorit auf den Gesamtsieg. Contador ist natürlich auch stark, aber eben nicht so, wie man es aus der Vergangenheit kennt und ich bezweifle mittlerweile, ob er Rodriguez an längeren Bergen wirklich distanziert bekommt, denn Purito hat auch ein wesentlich stärkeres Team in den Bergen an seiner Seite.
 

theGegen

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Purito und auch Valverde müssen erst noch beweisen, ob sie auch auf den langen steilen Anstiegen ganz vorne ankommen.
Die sind durchaus gefährdet, um bspw. bei der Covadonga-Etappe einmal so richtig Zeit zu fressen.
Bis jetzt sehen sie stark aus, während halt umgekehrt Contador und Froome auch nur mit Wasser kochen und nicht mit Clenbuterol. :D
Sobald es die langen Rampen hochgeht, wissen wir Genaueres. Selbst Igor Anton mit ca. 6 Minuten Rückstand ist ggf. noch nicht ganz aus dem Geschäft für das Podium.
 

Aldis

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Stimmt schon, aber Rodriguez hab ich noch nie so stark gesehen und hat wie erwähnt super Leute an seiner Seite und zur Not könnte er ja mal ein bisschen Zeit verlieren und wäre trotzdem noch im Rennen um den Gesamtsieg. Und bis auf Contador sehe ich auch niemanden, der ihm den Gesamtsieg streitig machen könnte.
 

TT#18

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Naja, also bei Valverde sehe ich auch noch Fragezeichen, aber Purito sollte mit den Ergebnissen dieses und des letzten Jahres doch ziemlich über die Zweifel erhaben sein. Ich glaube da nicht an den großen Einbruch. Froome wird müde, und dahinter sehe ich eigentlich nur noch Moreno mit Chancen, und der wird Purito nicht angreifen.

Roche hat nicht die Klasse im Hochgebirge, und Gesink wirkt nicht so wahnsinnig stark. Aber gut, den muss man wohl noch auf der Rechnung haben, auch wenn sein traditionelles Pech noch nicht auf den Plan getreten ist. Anton selber fehlt es doch auch an Konstanz, zudem ist das auch so einer, der das Glück nicht unbedingt gepachtet hat.

So wie es jetzt aussieht, kann der Sieger eigentlich nur Contador oder Rodriguez heißen. Valverde sagt ja selber, dass er mit dem Podium zufrieden wäre. Morgen geht die wilde Fahrt dann los :)
 

TT#18

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Tja, da haben wir das gewohnte Bild: Purito macht im Bergauf-Sprint alles platt. 100 Meter braucht er, um Contador um 6 Sekunden zu distanzieren. Wahnsinn. Ich kann mir im Moment einfach keinen anderen Sieger vorstellen. Valverde mit starker Leistung, aber mehr als Platz 3 kann es wohl kaum werden.

Moreno trotz Helferdienste noch vor Froome, Ten Dam auch sehr stark. Talansky sowieso. Schön auch, dass die polnischen Kletterer mal freie Fahrt haben. Hoffentlich kann Roche seinen Top 10-Platz halten, aber von der Formentwicklung sehen Anton, Talansky, Ten Dam und vielleicht sogar Niemiec besser aus, zumal es ja jetzt sehr bergig weiter geht.
 

Pacer #33

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Wer hätte gedacht dass AC mal so chancenlos aussehen wird. Rodriguez kontrolliert das ganze Rennen, er weiss dass er stärker ist und spielt mit Contador. Krass.
 

flowseven

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Geile Etappe!!!!!

AC sorgt wie gewohnt für Action aber irgendwie will es nicht reichen.....
Rodriguez war wieder unglaublich im Spring.

Was Froome heute gemacht hat war ganz komisch. Der fuhr hinterher und sah schon geschlagen....2 km später attackiert er jedoch die Favoriten Gruppe :crazy:
 
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Gast_482

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Geile Etappe!!!!!

AC sorgt wie gewohnt für Action aber irgendwie will es nicht reichen.....
Rodriguez war wieder unglaublich im Spring.

Was Froome heute gemacht hat war ganz komisch. Der fuhr hinterher und sah schon geschlagen....2 km später attackiert er jedoch die Favoriten Gruppe :crazy:

froome ist über seinen form hoch hinaus, das wurde gestern gesagt...er hat das unmögliche versucht, mit dem beschriebenen angriff von dir! (der wille ist weit aus größer als die restform)
schade für ihn, aber nächstes jahr bekommt er seine chancen und wird sicher irgendwann ein gt gewinnen!
contador wird am ende leider gewinnen...(ich würde es rodriguez gönnen)
aber es wird der tag kommen da kommt rodriguez nicht zurück...
contador ist aber nicht mehr der von 2009/2010, er überschätzt sich momentan immer...(am montag glaube ich wird er gewinnen und auch den gesamtsieg klar machen)
valverde grundsolide und wird am ende mit rang 3 heute und auch in der gesamtwertung belohnt!
 

flowseven

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Contador versucht es jeden Tag mehrfach, aber Rodriguez ist einfach zu stark...

Schön langsam glaube ich an einen Vuelta Sieger Rodriguez...
 
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Gast_482

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Contador versucht es jeden Tag mehrfach, aber Rodriguez ist einfach zu stark...

Schön langsam glaube ich an einen Vuelta Sieger Rodriguez...

hoffen wirs! ich befürchte mal ac wird morgen aus dem nix alle in grund und boden fahren oder auf der 20. etappe! (dies hat medizinische gründe^^)
wenn ac die rundfahrt nicht holt werden die sponsoren vllt auch langsam nörgeln, weil ein etappenjäger ist er ja auch nicht!
ps: hübscher avatar!!!!!
 

Who

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bizarre Szenen vorhin beim vorletzten Anstieg :crazy: Also entweder bluffen die 3 (Rodriguez, Valverde, Contador) um die Wette oder die haben alle 3 einen gebrauchten Tag erwischt dass sie da wirklich ganz hinten im Feld rumgurken und sogar ne Lücke lassen müssen (und zwar wie gesagt alle 3 als Trio)
Und da auch Froome weiterhin nicht gerade spritzig wirkt wäre das ein in höchstem Maße kurioses Szenario am Schlussanstieg.

Ich bin schon gespannt auf das Finale :)
 

Aldis

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Alles wie gehabt. Rodríguez nach wie vor keinen Einbruch. Ich hatte es ja vor 2-3 Etappen geschrieben: ich denke nicht, dass er nochmal soviel verliert, dass sein Sieg gefährdet ist. Er ist ja immer noch ein Quäntchen stärker als der Rest vom Fest. Immerhin mal ein anderer Etappensieger, schade allerdings denn Purito hätte ich für den Sternchentipp dringend gebraucht...
 

flowseven

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Holy Shit was für ein Berg :jubel:

AC versucht es mit der Brechstange, aber wird es wohl nicht schaffen....

Die Vuelta ist echt ein Garant für Spannung und geile Etappen!
 
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Gast_482

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Holy Shit was für ein Berg :jubel:

AC versucht es mit der Brechstange, aber wird es wohl nicht schaffen....

Die Vuelta ist echt ein Garant für Spannung und geile Etappen!

war ein mörder berg mega geil!!!

aber: die zuschauer viel zu eng, das nicht mehr zu verantworten...besser absperren oder irgendwas dagegen machen! man muss überlegen die sind mega platt und dann kommt ein rämpler dann fährt die hälfte bei 22% nicht mehr an, wenn sie am boden lagen!

nochwas, man versucht den radport sauberer zu machen, da ist so eine etappe ein witz! war geil aber jeder der die spanier da hochsprinten sieht weiß was los ist! (komischer weise können das auch nur die spanier^^)

dachte contador holt das, aber abwarten ich glaub da passiert noch was! ich finde die leistung von ac am berg doch etwas enttäuschend!
 

Stibolino

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war ein mörder berg mega geil!!!

aber: die zuschauer viel zu eng, das nicht mehr zu verantworten...besser absperren oder irgendwas dagegen machen! man muss überlegen die sind mega platt und dann kommt ein rämpler dann fährt die hälfte bei 22% nicht mehr an, wenn sie am boden lagen!

nochwas, man versucht den radport sauberer zu machen, da ist so eine etappe ein witz! war geil aber jeder der die spanier da hochsprinten sieht weiß was los ist! (komischer weise können das auch nur die spanier^^)

dachte contador holt das, aber abwarten ich glaub da passiert noch was! ich finde die leistung von ac am berg doch etwas enttäuschend!

ja die etappe war arg an der Grenze also die Berge davor waren ja eigentlich in Ordnung aber das letzte Ding war heftig.... jedoch denk ich dass ne Pyrenäenetappe über 3-4 Berge plus Schlussanstieg sicherlich genauso hart ist wenn nicht sogar noch schwerer ist.

Was aber vollkommen übertrieben ist, war letztes Jahr die Bergetappe beim Giro (wohlgemerkt am Tag nach Zonocolan und dritte Bergetappe in Folge), über Fedaia Giau und nochmal 2 Granaten davor, zu dieser Berghütte wo Nieve, dann gewann.... das war ja abartig und einfach noch viel härter als heute
 
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Gast_482

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ja die etappe war arg an der Grenze also die Berge davor waren ja eigentlich in Ordnung aber das letzte Ding war heftig.... jedoch denk ich dass ne Pyrenäenetappe über 3-4 Berge plus Schlussanstieg sicherlich genauso hart ist wenn nicht sogar noch schwerer ist.

Was aber vollkommen übertrieben ist, war letztes Jahr die Bergetappe beim Giro (wohlgemerkt am Tag nach Zonocolan und dritte Bergetappe in Folge), über Fedaia Giau und nochmal 2 Granaten davor, zu dieser Berghütte wo Nieve, dann gewann.... das war ja abartig und einfach noch viel härter als heute

das war aber auch die dritte etappe in folge mit bergankunft!
und ich fand das teilweise kritisch eng mit den zuschauern...schön anzusehen war es! (ist immer schön wenn ac wieder verliert :))
ich glaube 2004 war ja das bergzeitfahren nach alp d`huez, da war es auch so bitter voll!!! deswegen wurde das auch nie wieder gemacht!
sah schon krass aus wie die beiden vorne am stehen waren die letzten 800 meter...:)
 
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