Suomigirl26
Bankspieler
Ich Danke dir, für deine lieben Worte, und für deine Geschichte, sie hier so offen zu erzählen, hat mich gerade sehr berührtHey,
ich hoffe du/ihr findet einen guten Weg damit die kommenden Jahre umzugehen. Den Tod eines geliebten Menschen wird man nie komplett "verarbeiten" können. Aber eben den bestmöglichen Umgang finden.
Und manchmal sind es auch noch diese zusätzlichen Nadelstiche die einem in der ohnehin schon unerträglichen Situation den Glauben an alles verlieren lassen.
Mein großer Bruder ist 2012 am Geburtstag meiner Schwester gestorben. Bis dahin dachte ich irgendwie "das passiert nur anderen". Und das obwohl auch mein Bruder, so wie dein Onkel, an Krebs gestorben ist und es absolut absehbar war (C-Zell Karzinom, was von Beginn an die 99%-ige Todesnachricht war). Trotzdem hat es nie "mein Herz" erreicht - bis es dann soweit war.
Ich hatte mein Handy nicht auf laut gestellt und durch irgendeine komische Fügung auch die Vibration (es muss eher aus Versehen gewesen sein) abgestellt. Ich bin aber morgens um 5.00 kurz wach gewesen und sehe mein Display am anderen Ende des Zimmers leuchten. Das war das Krankenhaus und wenn wir ihn begleiten wollen sollen wir sofort losfahren.
Er hat dann wohl seinen letzten Atemzug gemacht als wir das Treppenhaus hinaufgerannt sind. Aber das passte auch gut zu meinem Bruder, der stets keine Belastung für uns mit seiner "Situation" sein wollte.
Ich glaube und hoffe wir hatten eine schöne Verabschiedung zwei Tage zuvor. Als ich ging bat er mich noch ob ich ihn etwas besser zudecken könne. Wenn man ihn gekannt hat war das eine unglaublich untypische Bitte weil er immer versucht hat "der Starke" zu sein (und eben großer Bruder).
Ich weiss noch - und da kriege ich beim Schreiben Gänsehaut - wie wir damals in der letzten Woche einfach zusammen fernsehen in seinem Zimmer auf der Palliativstation geschaut haben. Wir beide wussten, dass er nur noch wenige Tage lebt und keiner hat was gesagt. Ich denke von der Intensität der Machtlosigkeit ist dies einfach nicht zu übertreffen und ich wünsche es meinem ärgsten Feind nicht sowas je erleben zu müssen.
Wurde ein wenig ausführlicher aber ich musste bei dem "Todestag am Geburtstag" einfach auch an "unsere" Geschichte denken.
Euch alles Gute!


Ich kann diese Besuche, und das Schweigen so gut nachvollziehen, wer redet schon mit seinen engsten Verwandten über den Tod, irgendwo hat man immer noch Hoffnung, dass es besser wird, oder zumindest, dass man den geliebten Menschen noch eine gewisse Zeit um sich hat, bis man dann später erkennt, dass Erlösung das einzig richtige war.
Und wie du sagst, man lässt es zuerst nicht an sich ran, und ich wollte ihn auch, so in Erinnerung behalten wie er war, für meinen Papa der bis zum Ende alles für ihn getan hat, ist das nochmal eine ganz andere Nummer.
Aber ich hatte es irgendwie im Gefühl, haben in der Familie im März, 4 Geburtstage und das irgendwas passieren wird.
Und so war es dann auch, bin nur froh, dass Papa sich noch verabschieden konnte, aber am Geburtstag ist das halt schon extrem heftig. Da bekam er dann Glückwünsche und Beileid zugleich. Wie es dann bestimmt bei deiner Schwester auch war

Und wir hätten das fast schon mal gehabt, Opa starb im März 2003, einen Tag vor dem Geburtstag seines ältesten Sohnes.
Keine Ahnung was sowas genau zu bedeuten hat.
Danke aber nochmals für deine Worte, und alles Gute weiterhin für Euch/dich.
