naja, klar kann man mich auch auf die Palme bringen, wie wohl jeden.
aber das passiert wirklich glücklicherweise eher selten. Ich habe einfach in diesem Leben schon so viel gesehen und erlebt, was mich demütig gemacht hat. Mal waren es eigene Fehler, für die ich mich noch immer schäme, mal habe ich selber übelstes erlebt oder übelstes gesehen. Das relativiert einiges.
Zudem hilfts, wenn man in etwa weiss, was man kann und vor allem, was man nicht kann. Obwohl ich selber schon in jungen Jahren mit der unvergessenen Marie-Berthe Haller in kleinen bis kleinsten Sälen als "Heinerle" aufgetreten bin und auch nachher mal in einer Band als Gitarrist und Sänger wirkte, halte ich mich musikalisch weder für besonders talentiert, noch würde ich beschwören, dass ich einen annähernd "guten" Musikgeschmack hätte.
Musik muss einfach mein Herz und meine Seele erreichen. Genauso wie die Literatur, Gedichte usw. Ich mag Menschen, welche vieles, was sie haben, in ihren Sport, in ihren Beruf, in ihre Beziehung geben. all or nothing, wies richard gere mal in "atemlos" sagte. Deshalb gefiel mir auch Lena Park so gut. Ich denke an ihre passage bei 02.05 ff und sage mir: die frau gibt genau dort, was sie im innersten draufhat und transzendiert. Für mich sind das magische Momente, wo ich staune. Ist sie dort gesanglich perfekt? nein. gibts im lied stellen, wo sie patzt? ja, z.B. dort, wo sie aus dem nix seufzt und luft holt. Aber auch das gehört dazu. Ich kenne Lena Park persönlich null, aber ich würde wetten, dass dies eine sehr sensible, interessante Frau ist. Ich glaube nicht, dass jemand so singen kann, wenn er/sie nicht enorm viel "fühlt".
Ohne Gefühl, ohne Emotion kein Leben, genauso wie ein Leben ohne Mitgefühl, ohne etwas Liebe für mich nicht lebenswert ist. Dass zig Fehler und Unzulänglichkeiten in meinem Wesen, Charakter dazugehören, habe ich immer besser zu akzeptieren gelernt. Nicht mehr und nicht weniger.