Achja, nochmal @Le Freaque: wegen Boa. Das kann ich dann nachvollziehen, wie man den als kompletten A.... bezeichnen kann. Ich hatte den eben anders erlebt. Die Multicoloured Shades waren richtig prima. Wir waren mal Abend-Headliner bei einem "10 (???) Jahre Luxor" - Festival, das über 3 Abende ging.
An unserem Abend war zuerst eine Darkwave Band aus Berlin (...irgendwas mit "Babies" glaube ich, aber nicht die Bagdad Babies, die kamen aus Köln
), die waren keine erwähnenswerte Konkurrenz. Aber dann kamen die Shades aus Recklinghausen und uns wurde echt mulmig, ob wir da noch was drauf setzen hätten können.
Ziemlich kirrer US-Psychedelic-Sound von langhaarigen Typen in Lederklamotten und Sonnenbrillen.
Nur weil wir einige Heimatfans im Schlepptau hatten, gelang es uns gerade noch, den Headliner-Status zu rechtfertigen.
In Wahrheit war es mindestens ein Remis, aber wir hatten einen netten gemeinsamen Abend und gönnten uns gegenseitig den Erfolg.
Die Berliner waren da etwas außen vor.....
Wo ich nochmal drüber nachgedacht hatte, fiel mir auf, dass wir wahnsinnig oft auf kleinen Festivals gespielt hatten, vielleicht ebenso oft, wie in sog. Einzel-(Club-) Konzerten, als Vorgruppe oder Hauptact.
Die Festivals waren oft auch schöner und interessanter: da traf man alte Bekannte oder machte neue Bekanntschaften, man half sich aus, juxte gemeinsam herum, trank
sich einen oder zwei mit anderen Bands... wobei gleichzeitig auch ein gewisser Konkurrenzgedanke dabei war.
Als kleine Anfängerband hatte man eine symbolische erste Trophäe im Schrank, wenn man mehr Zuspruch als der Hauptact bekam. Wir hatten das Glück, dass wir sehr flott hintereinander diese Außenseitersiege feiern konnten, und rutschten schnell an das Ende des Konzertabends. Viel schwerer war es jedoch später, diese Position zu rechtfertigen, was eben einige Male auch misslang. Da gab es etliche Auftritte, wo die Vorband besser war als wir.
Am relaxesten war es, als Vorletztes zu spielen. Für den evtl. noch späteren Hauptact war das Publikum schon evtl. zu müde.... und nach evtl. 2 - 3 Vorgruppen eines Festivals war das Publikum dankbar und erwartungsfroh.
Jedenfalls hat man als Musiker schon genau hingeschaut, was die Konkurrenz so treibt und wie was beim Publikum besonders gut ankommt. Recht beeindruckend war es, wenn man so richtige Vollblutmusiker im Festival-Lineup hatte, so wie "Dunkelziffer" mit Jaki Liebezeit.
Unser Drummer war kurz davor, seine Stöcke zu verbrennen.
Bei diesem Festival an der Ahr kamen wir als Nummer drei von fünf im Ablauf, weil danach kamen noch die erstklassigen Rhythm-&-Bluesrocker "Little Red Rooster" und zur Nacht hin "Dunkelziffer" als Abschluss.
Das war noch ziemlich am Anfang unserer "Karriere" :laugh2: und so mit das allerschönste Festival, denn mit den "Roosters" hatten wir anschließend etliche Gigs und Zusammenarbeit vereinbaren können.