Mit meinen persönlich prägendsten, liebsten, anspuchvollsten oder effektivsten Basslines bzw. Bassisten beschäftige ich mich ein anderes Mal weiter.
Jedenfalls sei schonmal verraten, dass ich Paul McCartney als Obermacker auf diesem Gerät ansehe. Zumal er zu diesem oft vertrackten Melodiebass auch noch sang.
Aus eigener Erfahrung als Sänger und Bassist finde ich das am Schwierigsten, wenn der Bass rhythmisch, punktiert oder akzentuiert gespielt werden soll. Und dazu eine Melodie gesungen, die mit dem Takt des Basses nicht das Geringste am Hut hat. Ein Meister darin ist auch Sting (zu Police-Zeiten, solo kann ich ihn kaum ertragen). Dessen Bassläufe oder Bassrhythmen sind zwar nicht besonders schwer nachzuspielen, aber dazu noch etwas singen? No Way. Wir haben uns als Band mal im Proberaum daran versucht, "The Bed's too big without you" nachzupielen. Jeder konnte seinen Part, sogar unser Drummer hatte dieses Copeland-Gefitzel drauf. Aber zusammen ging das gar nicht. Da macht jeder sein eigenes Ding, so dass da auch nur ein minimaler Strauchler reicht und alles fällt in sich zusammen. Wir sind schon im Ansatz gescheitert. Achtel oder Sechzehntel runter zu schrubben und dazu etwas gröhlen, ist hingegen einfach, also haben wir stattdessen "Next to you" gecovert. "Walking on the Moon" geht auch nicht. Dazu benötgt man zwei komplett unabhängig voneinander operierende Gehirnhälften. Ist bei mir nicht der Fall, also tiefster Respekt vor denen, die sowas hinbekommen.
So was wie Tempo, Fingersatz, Techniken kann man sich auch aneignen. Das andere ist weitaus schwieriger.