Was hört ihr gerade, wenn es nicht gerade Hip-Hop ist?

theGegen · 11 Jan. 2019

Nein. 1986 hatten wir eine Maxi mit 3 Songs bei Rough Trade Deutschland veröffentlichen dürfen. Allerdings nur Vinyl. Gibt keine Digitalversion davon, auch nicht auf YouTube.
Ich finde die Songs im Nachhinein ziemlich mäßig. Danach hatten wir bessere Sachen gemacht, aber weil sich die Maxi nicht toll verkaufte ( ~1000 Stück - also quasi unser Stammpublikum), wollte der Musikverlag (und die Plattenfirma) etwas kommerzielleres, während wir eher komplizerteres und anspruchsvolleres als Demo präsentierten.

Da kamen wir einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner.

Ich bin natürlich nicht neutral, was das "Können" (sehr begrenzt) und die Qualität (auch das) der Musik angeht.
Ich habe @Le Freaque mal vor ein paar Jahren eine CD gebrannt, mit ein paar Songs von uns von damals. Du kannst ihn ja fragen.

Chac · 11 Jan. 2019

theGegen schrieb:
Nein. 1986 hatten wir eine Maxi mit 3 Songs bei Rough Trade Deutschland veröffentlichen dürfen. Allerdings nur Vinyl. Gibt keine Digitalversion davon, auch nicht auf YouTube.
Ich finde die Songs im Nachhinein ziemlich mäßig. Danach hatten wir bessere Sachen gemacht, aber weil sich die Maxi nicht toll verkaufte ( ~1000 Stück - also quasi unser Stammpublikum), wollte der Musikverlag (und die Plattenfirma) etwas kommerzielleres, während wir eher komplizerteres und anspruchsvolleres als Demo präsentierten.

Da kamen wir einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner.

Ich bin natürlich nicht neutral, was das "Können" (sehr begrenzt) und die Qualität (auch das) der Musik angeht.
Ich habe @Le Freaque mal vor ein paar Jahren eine CD gebrannt, mit ein paar Songs von uns von damals. Du kannst ihn ja fragen.

Ach so, schade aber klar, 1986 war es wahrscheinlich schwieriger eine CD aufzunehmen (auch wenn ich mich an das Jahr nicht wirklich erinnern kann :laugh

als heute.

Ihr habt euch nicht für den "Erfolg" von der Plattenfirma verbiegen lassen :thumb:

theGegen · 11 Jan. 2019

Chac schrieb:
Ach so, schade aber klar, 1986 war es wahrscheinlich schwieriger eine CD aufzunehmen (auch wenn ich mich an das Jahr nicht wirklich erinnern kann :laugh als heute.

Ihr habt euch nicht für den "Erfolg" von der Plattenfirma verbiegen lassen :thumb:

Wir haben ja ebenfalls an dieser Platte nix verdient.

Ein paar 100 Mark vielleicht von der GEMA, unter anderem weil 2 oder alle 3 Lieder mal im Radio vorgestellt wurden. Wir mussten aber auch nix dafür zahlen. Wir waren junge und arme Schüler und Studenten. Studio (Produzent) wurde vom Musikverlag gesponsort, Plattenfirma erstattete dem Verlag die Auslagen. Beauftragte das Presswerk, so lief da ja damals ab. Es gab quasi keine Werbung (eine Anzeige im Spex). Von denen wurden wir mal positiv erwähnt.
Das meiste verdienten wir über Auftritte. Da gab es (je nach Veranstalter und Größe) schonmal 1000,- DM plus Eintrittsbeteiligung bar auf die Kralle und mit diesem Geld verbesserten wir a) unser Equipment und besserten wir b) unsere Finanzen auf.
Edit: c) Das Interesse von jungen Damen erhöhte sich beträchtlich.
Durch die Studioerfahrung reicher, schafften wir uns z.B. ein Mehrspur-Aufnahme-Gerät und ein Multi-Effekt-Rack an, um zu experimentieren und Demos aufzunehmen.
Es kamen immer mehr Leute zu unseren Auftritten, wir spielten schnelle Krachnummern. Und später so Indiepop, das wurde dann die Maxi.
Wir konnten aber unser Stammpublikum nicht vergraulen, indem wir noch seichter wurden.
Da haben wir lieber herumexperimentiert, wie z.B. mit der Pyschedelic-Reihe, und das Publikum damit irritiert.
Dieses bekam dann aber immerhin noch ein paar von unseren Klassikern serviert. :laugh:

theGegen · 11 Jan. 2019

Um mal so einen groben Anhaltspunkt zu geben... damit das durch akkustische Beispiele einsortiert werden kann.... ich bin neulich über einen Song aus 1985 gestolpert, bei dem ich dachte:
"Hey, das hört sich so ähnlich an, wie wir damals auf unserer Maxi."
Die hatten wir auch 1985 aufgenommen, aber es dauerte halt, bis die Plattenfirma gefunden und das Vinyl gepresst war.

Comsat Angels - High Tide

Unseren Ruf als Liveband hatten wir vorher und nachher eher durch solche Stile der Zeit (1981 / 1984 /1987) erworben:

Echo & the Bunnymen - Turquoise Days

Sad Lovers & Giant - Clint

Julian Cope - Shot down

Die Spex hatte damals ebenfalls Julian Cope zum Vergleich genommen.

Die anderen Bespiele könnten von @Le Freaque bestätigt werden (oder auch nicht). In seiner PN von damals schrieb er was von "Manchesterpop" und der Gitarrist hätte was von Johnny Marr. Letzteres nicht ganz richtig: Unser Gitarrist konnte auch Eddie van Halen und Blues, der konnte eigentlich alles, wenn man ihm sagte: "Spiel mal".
Das z.T. schlechte Schul-Englisch ärgert mich heute. Ich war Sänger (einer von 2) und Bassist. Die Songs entstanden gemeinsam.

Ich habe jede Menge Cassetten von Mitschnitten alter Livekonzerte oder von Demos oder obskuren Mehrspur-Kollaborationen im Proberaum (solo, zu zweit, zu dritt, zu viert, zu fünft)... da waren schon ein paar Sachen dabei, die finde ich heute noch gut.

Edith meint: "Hey, Du hast ja ganz den Clou der ollen Opa-Kamellen vergessen!" :verbotenersmiley:
Sorry, also das war das, was der Verlag vorschlug, was so die Richtung für uns werden könnte, weil diese Newcomer erfolgreich und im selben Verlag waren (wie auch Bap und so Kölner Größen):

Trio Rio - New York, Rio, Tokyo

Das war dann mit uns keinesfalls zu machen.

Die Maxi war ja schon ein Kompromis unsererseits in Richtung Synthiepop.
Da haben wir lieber die 1000,- DM pro Auftritt für unseren dilettantischen Live-Krach genommen, als mit solchen Nummern oder so wie Trio Rio aufzutreten.

Wir kamen ja doch eher aus der (Punk-) Rockecke bzw. Postpunk und nachdem wir unsere Instrumente etwas besser beherrschten, musste es auch nicht zwangsläufig extra billig gespielter Mist sein.
Wir hatten einen Gitarristen, der richtig gut war.
Während andererseits unser merkwürdiger neuer Demo-Kram nicht mit dem Ziel eines Verlags zu vereinbaren war, Geld zu verdienen.

Und der mit dieser Maxi damals eher ein paar Miese gemacht hat.
Das wurde von allen Beteiligten klar kommuniziert, damit endete die Zusammenarbeit und das war absolut okay so.

Wir hatten danach noch probiert beim Verlag von Philipp Boa unterzukommen, das hat aber leider nicht geklappt und für andere Indieverlage waren wir als randbelgische bis rheinische Indierockpopband kein Begriff.

Chac · 11 Jan. 2019

Okay, wenn ihr so klangt wie die ersten Lieder, dann passte der Stil von Rio Trio auch wirklich mal so gar nicht zu euch :laugh:

Chac · 11 Jan. 2019

Weil theGegen sie gerade auch wieder erwähnt hatte, fällt mir ein, dass ich zu Bap noch was schreiben wollte:

Savi schrieb:
Kölscher Klüngel sind aber schon ne lokale Größe seit jahrzehnten.

Die sind aber nicht nur eine lokale Größe. Zumindest Verdamp lang her hat auch außerhalb Köln und Umgebung Bekanntheit erlangt. Ich höre das oft bei meinen Eltern im Radio (mdr Sachsen-Anhalt oder mdr Sachsen). Und wer "Mein Leben und Ich" gesuchtet hat, kennt die auch :laugh:

theGegen · 11 Jan. 2019

Sorry für den sentimentalen Ausbruch, aber ich musste die Enttäuschung über den Fortuna-Vorstand irgendwie kompensieren.

theGegen · 11 Jan. 2019

Chac schrieb:
Okay, wenn ihr so klangt wie die ersten Lieder, dann passte der Stil von Rio Trio auch wirklich mal so gar nicht zu euch :laugh:

Im Gottes willen: NEIN! Slap-Bass!

Und so ein ekliges Modell auch noch.

Mit dem Tuning am Korpus. :cry:
Und wie die aussahen.

Wir kamen mit den Jungs von "Les Immer Essen" gut klar (ebenfalls im Verlag), aber nicht mit Trio Rio.
Wir wurden schonmal zusammen mit ersteren gebucht, aber aus gutem Grund nicht mit Trio Rio.

Es gab mal ein Fiasko für Wolf Maahn, der (über den Verlag) uns in der randbelgischen Heimat als Vorband gebucht hatte (Geld auf die Kralle). Nach unserem Auftritt (die üblichen 500-1000 Leute) sind alle raus und bei ihm war es dann leer. Die sind wegen uns gekommen. :laugh:

Bezüglich "Slapping" hielt ich es mit Jack Bruce, der mal sagte:

"Du kannst den Bass mit allem bespielen, notfalls mit deinem Schwanz, aber niemals mit dem Daumen!"

Es gibt Bassisten, die sind gut darin, kein Problem. Die finde ich ggf. sogar selbst gut.
Doch ich konnte und wollte nie so spielen. Ich mochte den Sound einfach nicht.

Und das war damals richtig fies in und hip. :cry: :wall:
Level 42 fand ich absolut schrecklich zu der Zeit und plötzlich fingen alle an zu slappen.

Savi · 11 Jan. 2019

Chac schrieb:
Weil theGegen sie gerade auch wieder erwähnt hatte, fällt mir ein, dass ich zu Bap noch was schreiben wollte:

Die sind aber nicht nur eine lokale Größe. Zumindest Verdamp lang her hat auch außerhalb Köln und Umgebung Bekanntheit erlangt. Ich höre das oft bei meinen Eltern im Radio (mdr Sachsen-Anhalt oder mdr Sachsen). Und wer "Mein Leben und Ich" gesuchtet hat, kennt die auch :laugh:

Stimmt. Finde BAP aber natürlich total Kacke

theGegen · 11 Jan. 2019

Ich habe kein Problem mit BAP.
Die Musik finde ich zwar ziemlich platt, langweilig und öde, aber ich habe Hochachtung für sie als lokale Größe und finde sie auch wichtig für die deutsche Rockmusik (Texte zum Beispiel).
Ich habe Wolfgang Niedecken damals privat kennengelernt über den Verlag, oder über Auftritte oder Kinder im gleichen Alter; der ist schon okay.

Vor ein paar Jahren ist der Verleger von damals (mit 58) verstorben. Auf der Gedenkfeier habe ich viele Leute von damals gesehen. Keine Ahnung, ob jemand von Trio Rio dabei gewesen war. Hätte ich aber sowieso nicht erkannt. Habe aber ein paar Eifler getroffen.

theGegen · 11 Jan. 2019

Chac schrieb:
Okay, wenn ihr so klangt wie die ersten Lieder, dann passte der Stil von Rio Trio auch wirklich mal so gar nicht zu euch :laugh:

Dafür gibt es einen passenden englischen Begriff, der noch prägnanter ist als das deutsche "unmöglich!" - denn es wäre uns unter Aufgabe sämtlicher Prinzipien vielleicht technisch sogar möglich gewesen, sowas wie Trio Rio einzuspielen. Den Bass hätte halt im Studio unser Supergitarrist gespielt (weil ich mich natürlich geweigert hätte), der konnte halt alles. Spiel mal. Dann hätte ich halt die läppische Gitarre übernommen.

Ridiculous

("geht gar nicht" auf Neudeutsch)

Max Power · 11 Jan. 2019

Mark Morton ft. Alissa White-Gluz & Randy Blythe - The Truth is Dead

freue mich auf das Album. Ich kann mit Lamb of God normal nicht viel anfangen, aber die ersten Songs gefallen mir. Morton scheint auch ne fette Gästeliste am Start zu haben ... neben Bennington, White-Gluz und Blythe auch Myles Kennedy, Mark Lanegan, Josh Todd und Jacoby Shaddix, dazu die Rhythmus-Sektion von Trivium.