Tuco
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Die Swiftsachen werden ja meistens von Jack Antonoff geschrieben. Der ist Chef der Bleachers, war vorher Gitarrist von Fun. und Steel Train. Der kann einfach gute Popsongs, die einfach gut geschrieben und trotzdem massenkompatibel sind. Auch Dan Wilson (Semisonic) hat schon für Swift geschrieben (auch für Adele). Das sind einfach gute Songwriter, natürlich wird das dann im Studio nochmal für die Masse poliert, was es für "uns" dann langweilig macht. Die Songs selbst sind aber trotzdem völlig ok.
Mit dem Endprodukt kann ich dann nicht so viel anfangen, aber es gibt viel, viel Schlimmeres, als Taylor Swift oder Adele. Das ist sicher. Ich kann das anhören und es nervt mich nicht, ich würde es aber nie kaufen oder in Playlists aufnehmen.
Naja, das stimmt so nur zum Teil. Antonoff schreibt fast nie "für" andere Musiker sondern eigentlich immer mit denen zusammen, ansonsten noch etwa mit Lorde, St. Vincent oder Lana del Rey. Da sind dann natürlich Gemeinsamkeiten erkennbar, aber auch größere Unterschiede. Wie genau es praktisch jeweils aussieht ist natürlich schwer nachvollziehbar, und teilweise ist er auch "nur" Produzent - bei einem Song wurde etwa hier dokumentiert, wie der Ablauf dort war:
Bei wikipedia kann man bei populären Alben mit eigenem Eintrag genau nachvollziehen wer bei den songs die writing credits (... und wer produziert) hat:
The Tortured Poets Department - Wikipedia
en.wikipedia.org
Hier also bei fast allen entweder sie mit Antonoff, mit Aaron Dessner oder alleine. Aaron Dessner hat in etlichen Interviews beschrieben wie die Zusammenarbeit da meistens läuft: Er komponiert ein instrumentales Stück, und sie schreibt die Melodie und den Text dazu, mit Matt Berninger (dem Sänger von The National) arbeitet er in der Regel genauso und mit etlichen anderen auch.
In früheren Alben war Max Martin an etlichen Songs (bei den vielen der größten Pophits) beteiligt, der wahrscheinlich der erfolgreichste Pop-Songschreiber der letzten 30 Jahre ist. Dan Wilson hat wenig mit Swift gearbeitet, das sind glaube ich nur ein oder zwei Songs.
Ich selbst bin eigentlich auch nur zu Swift gekommen weil ich schon lange Fan von The National bin und vor dem ersten Album wo sie mit Dessner gearbeitet hat (Folklore) gespannt war wie das Produkt ist, da hat es mir extrem gut gefallen, bei dem Nachfolger ein paar Monate später (Evermore) ebenso (wobei ich da die zweite Hälfte des Albums wesentlich besser finde als die erste). Bei diesem Album kann ich das nur sehr eingeschränkt sagen, ich habe bisher aber auch nur die Hälfte einmal gehört, der Vorgänger (Midnights) kam da für mich aber auch schon nicht ran. Mag teilweise daran liegen dass ich grundsätzlich kein Fan von Popmusik bin, und diese Alben sind wesentlich mehr (bei dem neuen bisher nur ein oberflächlicher Eindruck) auf Mainstream-Pop produziert als die beiden 2020er Alben.
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