München - Möglicherweise wird sich "Bad Boy" Mike Tyson auf den Spuren von Box-Legende Muhammad Ali bewegen.
Es war der 25. Juni 1976, als sich der damalige Schwergewichts-Weltmeister Ali im "Duell der Giganten" dem japanischen Wrestling-Champion Inoki in Tokio stellte.
Tyson und der K-1-Star
Was vor 27 Jahren als großer Showfight geplant war, erwies sich als Schuss in den Ofen. Inoki lag den gesamten Kampf über auf dem Rücken, so dass der Boxer keine Chance hatte, seine Fäuste sprechen zu lassen. Das Publikum in aller Welt fühlte sich betrogen.
Wegen der unwürdigen Vorstellung wurde Ali dann sogar noch der Titel "Boxer des Jahres" aberkannt. Jetzt will sich allem Anschein nach der auch selbsternannte "baddest man on earth" so einem Spektakel stellen. Gegner soll der ehemalige NFL-Profi Bob Sapp sein. Der kämpft seit dem April 2002 in der so genannten K-1-Serie, die besonders in Japan sehr populär ist.
Tyson fordert Sapp heraus
Der ehemalige Schwergewichtsweltmeister wohnte einem Kampf von Sapp in Las Vegas bei und ließ sich von der gewichtigen Sportart, die Elemente aus den Kampfsportarten Karate, Kickboxen und Kung Fu vereinigt, mitreißen und forderte den K-1-Star heraus.
"Gebt mir Shorts und ich werde noch heute gegen ihn antreten. Unterschreib' den Vertrag, unterschreib' den Vertrag", schrie Tyson, nachdem er in den Ring gestürmt war. (Soll Tyson den Ausflug wagen? Diskutieren Sie im Box-Forum!)
Sapp zu allem bereit
Dies wollte sich Sapp nicht zweimal sagen lassen. "Ich werde mich stellen. Dabei werde ich all mein Herz, meinen Geist und meine Technik einsetzen, um ihn zu besiegen. Ich werde den Vertrag noch heute unterzeichnen", erwiderte "The Beast".
Auch wenn der Vertrag nicht am selben Abend unterschrieben wurde, so bahnt sich das ungleiche Duell sehr wohl an. In etlichen japanischen Sportzeitungen wurde jetzt darüber geschrieben, dass es zum Ende des Jahres zum "Kampf der Systeme" kommen könnte.
Bleibt zu hoffen, dass sich ein unwürdiger Wettkampf wie 1976 nicht wiederholt und der der 37-jährige Tyson sich nicht für eine dringend benötigte Finanzspritze zum Affen macht.
Tanja Eberl