TL,DR: Die Telekom regt mich auf aber da schreibe ich wohl nichts neues.
Vielleicht war es noch im alten Sportforen.de "was freut euch"; bei uns im Landkreis wird flächendeckend Glasfaser (fttb) verlegt und für unser Haus ist die Freischaltung für Dezember 2020 vorgesehen. Glasfaser liegt schon im Wohnzimmer, jetzt fehlt nur noch das backbone und der Anschluss unseres PoP.
Im Herbst 2018 bekommen wir von der Telekom ein Schreiben, dass aufgrund von Modernisierungsarbeiten am Telekomnetz unser aktueller Tarif nicht mehr unterstützt und folglich gekündigt wird. Meine Eltern und ich waren dann im Telekom Laden und wollten uns mal über alternative Tarife informieren, weil irgendwie müssen die Kisten ja laufen. O-Ton Telekommitarbeiter:"Bei Ihnen ist aktuell kein anderer Tarif möglich" - WTF?!
Wir haben es dabei belassen und erstaunlicherweise liefen Telefon und Internet vorzüglich weiter - trotz angekündigter Kündigung seitens der Telekom.
Januar 2020 - Anfang der Woche erneut ein Schreiben, in dem steht, dass unser Tarif Ausversehen (!) doch nicht gekündigt wurde (Capt. Obvious) und dies nun zum 11.02.2020 nachgeholt wird. Ich heute morgen wieder zum Telekomshop, vielleicht ist jetzt ein Tarif verfügbar - ja, ist er aber nur über Funk und im Shop kann man das auch nicht ändern, da muss mein Vater als Vertragsinhaber jetzt eine Servicenummer anrufen.
Wäre das nicht schon genug, kommt jetzt der Punkt, der mich eigentlich am meißten aufregt an der ganzen Sache: durch die Netzmodernisierung und (Zwangs-)Umstellung gelten wir wohl als "Neukunden" und haben deshalb bei unserem neuen Tarif wieder eine Laufzeit von 24 Monaten - als kleine Randnotiz sei hinzugefügt, dass wir seit 1995 Festnetz- und seit 2007 Internetkunden bei der Telekom sind.
12 Monate Laufzeit wäre vollkommen in Ordnung gewesen: Glasfaservertrag bei der Konkurrenz ab Dezember '20, parallel dazu Telekom bis Februar '21 aber mit 24 Monaten sieht das natürlich anders aus, vorallem, da der Funktarif 49.95€ pro Monat kostet.
Das alles stinkt zum Himmel und ich halte die Netzmodernisierung für ein äußerst schäbiges Argument, jetzt nochmal lange Verträge abzukassieren, bevor ein Großteil der Kunden zur Konkurrenz auf Glasfaser wechselt. Man darf nicht vergessen: der Landkreis ist in 11 Cluster unterteilt worden und in jedem Cluster haben mindestens 60% der Haushalte einen Vorvertrag für Glasfaser abgeschlossen. Auch wenn das hier ländlicher Raum ist, so sind es doch eine Vielzahl an Kunden, die den etablierten Telekommunikationsunternehmen flöten gehen.
Den Anbieter wechseln wollen wir allerdings auch nicht, da wir dort dann auch als Neukunden 24 Monate Vertragslaufzeit hätten und sich Vodafone und Konsorten hier auf dem Land so blöd anstellen, dass ich darüber jetzt lieber gar nichts schreiben will. Der Telekom zu gute halten muss ich nämlich, dass wir seit '07 nur ein einziges Mal kein Telefon/Internet hatten und das auch nur, weil im Nachbardorf bei Baggerarbeiten in die Kabel gehackt wurde.
All in all wird der Netzausbau auf dem Land leider viel zu stiefmütterlich behandelt und ist eine Schande für eine Industrienation wie Deutschland.