Ich arbeite gerne am Feiertag. Gibt 100% Zuschlag steuerfrei und man schaukelt sich die Eier.
Leider gilt das nicht für alle Feiertage und für alle Branchen. Also das mit dem Eierschaukeln (alias lockerer Dienst) plus Zuschläge.
In meinem Bereich gilt Rund-um-die-Uhr das komplette Jahr.
Da hat es natürlich immer ein Gefeilsche um Urlaubsplanung bzw. die Besetzung an Feiertagen. Oder an sogenannten Feiertagen, wie Karneval.
Im Sinne eines kollegialen Miteinanders hatten wir folgende Regeln vereinbart:
Dienst an Ostern
oder Pfingsten, Heiligabend
oder Silvester, Christi Himmefahrt
oder Fronleichnam (beides schicke Brückentage für den Jahresurlaub).
Für den Sonderfall Karneval gilt Urlaubsverbot (außer in begründeten Ausnahmen*). Denn erfahrungsgemäß fallen kurzfristig immer ein paar Jecken aus und dann kann man nicht noch ein paar Leute in Urlaub schicken und eine Schicht nicht besetzen.
Der Dienst Sonntag / Montag war für mich besonders doof, weil ich (ohne Auto) kaum zum Dienst kam, weil die Straßenbahnen getrennt wurden. Da musste ich stocknüchtern, natürlich unkostümiert (war ja dienstlich unterwegs) Hin und Zurück durch Karnevalisten. Ankunft zur Ablösung an der Dienststelle: ungewiss.
Diese Schicht hatte ich ein paar Mal gemacht, die war ätzend. Inzwischen gibt es eine Ausweichoption für die KVB, da komme ich besser durch.
Solange meine Kinder klein waren, hatte ich immer Heiligabend frei, habe dafür freiwillig Silvester übernommen.
Und als die Kinder schon lange groß waren, habe ich mich immer geschickt freiwillig für den Silvesterdienst gemeldet.
Das Kollegium legte oft Wert auf Silvester und mein Klientel mag Silvester genausowenig wie ich. Von daher Win-Win. Das waren in der Regel so richtige Laumichel-Dienste.
Um spätestens 22 Uhr (Dienstende) war Zapfenstreich, dann das Geböller von draußen, aber sonst blieb alles ruhig.
Weihnachts-Dienste sind ungleich stressiger und dööfer.
(außer in begründeten Ausnahmen*) = Schwangerschaft, zuviel unaufschiebbarer Rest-Urlaub.