Ich finde Karnevalsmusik sogar ganz erträglich in der korrekten Dosierung und eben zu den passenden Anlässen. Gibt ja auch einigermaßen moderne Strömungen ganz generell in der kölschen Musik und ich finde keine Richtung aus dem riesigen Genre "Schlager" hat es so in die Moderne geschafft wie manche Kölner Bands. Wenn selbst die Ehrenfelder Studenten es hören, soll das was heißen
Aber noch mal zum Karneval: Für mich ist es einfach nichts. Ich hab aber auch kein Problem damit, am 11.11. oder eben von Weiberfastnacht bis zur Nubbelverbrennung die bekannten Orte zu meiden. Ich wünsche jedem, der es feiert, eine ausgelassene Stimmung und paar tolle Tage mit viel Spaß. Das aber die Grenzen dabei regelmäßig krass überschritten werden, das ist das, was ich echt nur noch ätzend finde. Mittlerweile hat der Karneval in Köln doch größtenteils das Image vom hemmungslosen Besaufen und grenzenlosen Ausrastens erreicht, und ich denke, das ist nichts, was man anstreben sollte. Der "echte" Karneval findet eben woanders statt, und nicht auf der Zülpi - nur nimmt das niemand mehr wahr, wenn man eben nur noch diesen Ort zeigt und damit synonym dem Kölner Straßenkarneval macht. Wenn ich die Verwüstung sehe, die Kotze, Kacke und Pisse, und sowas lese wie "ah ja dieses nur 14 angezeigte sexuelle Belästigungen, das ist ja nicht mehr so viel wie im Vorjahr", da packe ich mir nur noch an den Kopf. Und dann wundert man sich, warum manche kölsche Institutionen sich schon komplett vom Karneval distanzieren und lieber schließen.
Unterm Strich überschattet das eben die anständigen Partygänger, die einfach eine gute Zeit haben wollen, die sie auch haben sollen. Aber dieses Selbstverständnis, einfach alles komplett widerlich zu hinterlassen, das ist echt schade und mich nervt das total.