@Ben Jamin hat doch schon in
https://sportforen.de/threads/was-regt-euch-auf.15482/post-6379151 gepostet, woran es noch liegen könnte. Ich halte übrigens den sozialen Hintergrund für das Hauptkriterium (wenn auch bei weitem nicht für das einzige). Ab einem gewissen Niveau wird Profifußball nämlich zu einem richtigen Drecksjob. Schon ab der Oberliga musst du für ein Spiel quasi das ganze Wochenende blocken. Du kannst weder Freitag noch Samstag einen draufmachen. Du musst fast täglich bei jedem Wetter trainieren, und zwar nicht knödeln mit den Kumpels, sondern Athletik, Taktik, Koordination, Kraft, stinklangweilige Technikschleifen. Mit Typen, die deinen Platz in der Startelf haben wollen.
Die Irren, die dir ohne zu zögern Rippen oder Knöchel brechen, wenn sie dich im Zweikampf erwischen können, gibt es sogar noch ein paar Ligen tiefer. Und du kannst es dir nicht erlauben, zurückzuziehen. Dann bist du draußen.
Selbst in "freien" Spielformen ist der Druck immer dabei. Stell dich mal bei einem stinknormalen Training eines U13 Verbandsligisten an die Seite und sei live dabei, wenn der Trainer ausflippt, wenn ein Zwölfjähriger einen Pass quer durch den eigenen Strafraum spielt, oder den Ball vor dem gegnerischen Tor an den kurzen Pfosten nagelt, obwohl am langen Pfosten jemand frei stand.
Und da bist du noch ganz weit weg davon, auch nur deine Miete mit deinen Prämien zahlen zu können. Dass das eher Spieler auf sich nehmen, für die schon das eine signifikante Verbesserung des Einkommens wäre, und für die schon ein Job als Bankdrücker in der zweiten Liga bedeuten würde, dass nicht nur er, sondern auch seine Familie ausgesorgt hätte, würde mich nicht überraschen. Ich glaube, Spieler, die in Hochhaus-Siedlungen ohne eigenes Zimmer groß geworden sind, sind um ein Vielfaches stärker in den ersten drei Ligen vertreten als die, deren Familie schon immer Pool und Garten hatten...