phantastisch! bitte mehr davon!
vor allem geschichten wie du die vorgesetzten durch rechtssicherheit ausgetrickst hast. das finde ich so spaßig. jetzt wäre ich auch gerne beim bund. jeden tag ein dutzend beschwerden einreichen... (allein der gedanke an den selbstgefälligen gesichtsausdrück... )
Bei Beleidigungen ist es recht einfach. Einmal haben wir (ich war ja nicht der einzige, der das so durchgezogen hat) einen jungen Uffz auch nur deshalb angeschwärzt, dass er aus Full Metal Jacket "Ich reiß' dir den Kopf ab und sch*** dir in den Hals!" zitiert hatte. Jedenfalls bekam er dann einen Rüffel vom Spieß, er solle uns nicht duzen und die Dienstregeln einhalten.
Bei körperlichen Übungen haben sie sich aber an mich nicht herangetraut (es wird einem zum Beispiel beigebracht, wie man waffenlos Leute kaltstellt, und beim Vormachen hätte ich ja auch ein armes "Opfer" sein können - das Armverdrehen etc. kann jedenfalls recht unangenehm sein).
Was mir allerdings sehr viel Spaß gemacht hatte, war einen "Unteroffizier vom Dienst" an einem Tag 30x in aller Förmlichkeit zu grüßen. Für diejenigen, die sich damit nicht auskennen: der UvD kontrolliert an dem ihm zugeteilten Tag alles, er weckt einen morgens, kontrolliert dann die Klamotten, führt die Truppe zum Essen in die Kantine, und jeden Abend musste einer aus dem Zimmer noch in Uniform bleiben und ihm melden, dass alle anwesend und im Bett sind, bevor er auch pennen gehen durfte), und jedesmal, wenn ich ihn sah, nahm ich Stellung ein und schrie ihm "Guten Morgen, Herr Uffz Namenvergessen!", "Guten Tag, Herr Uffz...", beim Essen "Guten Appetit, Herr Uffz...", etc. entgegen, meistens mit Salut.
Als die Abnahme der Stube am Abend dran war, brüllte ich mit etwas Verzögerung nach den anderen vom Zimmer noch "Gute Nacht, Herr Uffz...!". Da durfte ich mich dann nochmal anziehen und im Hof eine halbe Stunde strammstehen (Extrawachschichten habe ich durchaus auch mal schieben müssen). Habe es mir aber trotzdem nicht nehmen lassen, ihm "Schlafen Sie jetzt auch gut, Herr Uffz..." mit auf den Weg zu geben.
Normalerweise fährt man besser, wenn man mit dem Strom schwimmt, aber mir war oft langweilig.
Definitiv nicht. Es mag sein, dass es einige Leute gibt, denen der Druck etwas bringt, endlich mal Disziplin zu lernen, sich unterzuordnen oder auch nur mal Betten zu machen etc., aber ich hatte das (meiner überzeugten Meinung nach) nicht nötig, und genau deshalb habe ich im Rahmen des Möglichen dagegen revoltiert, wie es nur ging.Die Arbeit mit alten Menschen hat bei mir auch zur Persönlichkeitsbildung beigetragen. Ob das der Bund geschafft hätte, kann ich natürlich nicht sagen.