1) schnelleres/effizienteres Studium, um dem Arbeitsmarkt schneller zur Verfügung zu stehen - Ergebnis: Verschulung des Studiums und Verlust des eigentlichen Sinns des Studierens - dem Forschen und Nachgehen eigener Ansätze und Interessen sowie allgemeiner Bildung.
Nicht zu sprechen vom unglaublich widerlichen Konkurrenzkampf, der innerhalb eines Studienjahrgangs herrscht. Es geht wirklich von Anfang an nur ums Vergleichen, Abgrenzen, Auswendig lernen.
2) Das System soll Flexibilität bringen - Ergebnis: Von Flexibilität nx zu spüren, Ich habe an einem Kumpel gesehen, wie ein Studeinwechsel nach 2 Semestern aussieht: Fast von vorne musste er beginnen, weil jede Uni individuelle Module zusammenstellt und ihr eigenes Ding macht. Gleiches gilt für Auslandssemester.
Stichwort Erweiterung des eigenen Horizontes... Interessante Auslandspraktika oder gar -semester sind nur möglich, wenn man den in Deutschland verpassten Zeitraum nochmal nachholt, was natürlich der erzwungenen "in 3 Jahren durch oder nicht mehr gut genug"-Mentalität widerspricht.
....Fazit: Umsetzung gescheitert und man kommt mit dem Lernen kaum hinterher (und ich bin keiner, der zwei Wochen vor den Klausuren anfängt, sondern regelmäßig wiederholt). Klingt jetzt ein bißchen weinerlich, denn es gibt weitaus Schlimmeres als das Privileg zu genießen, studieren zu dürfen, aber dennoch braucht man ja nicht alles akzeptieren. Das Problem ist einfach, dass der Stoff, der früher in 4 Jahren gelehrt wurde, jetzt auf 3 komprimiert wurde und das macht schon einen Unterschied.
Das ist der für mich wesentlichste Punkt.
Dafür ist ein Studium einfach nicht gemacht, es mag zwar durchaus sein, dass man sich früher mehr oder weniger (abschnittsweise) durch ein Studium "gammeln" konnte, allerdings konnte man konträr die Zeit auch dazu nutzen, in andere Richtungen zu schnuppern, Auslandserfahrungen zu sammeln und sich mit und in aller Ruhe auf seinen Wunschberuf vorzubereiten, sich zu spezialisieren und gut und besser zu werden um optimal vorbereitet in ein anspruchsvolles Berufsleben einsteigen zu können.
Jetzt gleicht das Studium langsam aber sicher einem dreijährigen (Auswendig-)Lernmarathon ohne praktische Erfahrung und Auslandserfahrung.
Da kann man das Bachelorstudium doch eigentlich durch eine zweite Oberstufe mit den Klassen 14, 15 & 16 und Abiturprüfungen alle 4 Wochen ersetzen ;-)
Wir sind einfach gefragt, wenig organisierte und von allen Seiten belächelte "Bildungsstreiks" tun es einfach nicht, genauso wenig wie einzelne, versprengte zerstörungswütige Akte im linksextremen Gewand.
Studenten müssen sich Gehör verschaffen, um ein schnelles Überdenken und Ändern der Lerninhalte des neuen Studiensystems zu erzwingen!
Das kann es echt nicht sein...
Aber alle halten schön die Fresse und schlucken, Hauptsache kein Aufsehen erregen, könnte ja Ärger geben... Man wird als Student der sich aufregt und auflehnt schon als "Revoluzzer", "68'er" oder ähnlichem geistigen Dünnschiss bezeichnet!
Das regt mich tatsächlich alles auf!
Petition ist natürlich auch unterschrieben!