- Beiträge
- 25.095
- Punkte
- 113
Fühl dich damit nicht alleine, ich höre das derzeit von vielen Kindern, die da ihre Probleme haben und es gibt noch viel schlimmere Fälle, wo es ohne Schreien und Weinen jeden Morgen nicht geht und das bei Fünftklässlern wohlgemerkt.
Versucht nur nicht den Moment zu verpassen, wo es völlig kippt ...
Die Hauptsache dabei ist wohl, dass es wirklich nur daran liegt, dass er keine Lust auf Schule hat, und nicht daran, dass irgendwas vorgefallen ist.
Wenn es letzteres nicht ist, müsst ihr da wohl leider irgendwie durch.
Nuja, er tut sich halt zuweilen schwer sich irgendwo einzugewöhnen. In der Kita und im Hort (vor der Schuleinführung) hat dies durchaus geklappt. Da ist der Betreuungsschlüssel ganz anders, bzw. in den Ferien sind deutlich weniger Kinder im Hort. Also wir hatten auch letzte Woche in den Herbstferien keine Probleme, so wie in den Schulwochen vorher.
Die Sache ist halt die, dass er sich in Frust und Ärger sehr leicht reinsteigert und das dann ausufern kann, wenn er sich ungerecht behandelt fühlt ... ob nun gerechtfertigt oder nicht. Und er ist die Art Bub, der zwei Mal zurück schubst, wenn er einmal geschubst wird. Deeskalieren ist nicht seine Stärke ... das merken wir dann auch mal zuhause.
Das war vielleicht früher auch schon mehr oder weniger so, aber hat diesen Sommer quasi zugenommen.
Während er in manch Sachen sehr gescheit ist (z.B. Mathe) oder auch Sachen hat für die er sich sehr begeistern kann (Fußball, Schach), hapert es bei ihm - gemessen an seinem Alter - an emotionaler Intelligenz. Da ist er eher auf dem Niveau eines 3-bis-4-jährigen. So gewisse Schemata erkennen wir dann wieder, weil wir sie vorher ähnlich auch bei anderen Kindern von Freunden oder Familienmitgliedern gesehen haben, die auch mit ihrem Kind 1-2 anstrengende Jahre hatten.
Da leidet dann eine gewisse soziale Kompetenz ... wie agiere ich mit anderen Kindern, wie schlichte ich einen Streit ... meinetwegen auch "wie schließe ich Freundschaften". Für ihn frustrierend ist z.B. dass die Mädchen oft nicht mit ihm spielen wollen (weil frecher Junge) und die Jungs nicht mit ihm gemeinsam Malen & Basteln wollen.
Großes Ärgernis für ihn ist halt auch, dass er mit seiner Klassenlehrerin nicht gerade klar kommt. Diese kann ihm nicht die Aufmerksamkeit schenken wie eine Kita-Erzieherin, wenn noch gut 2 Dutzend andere Kinder im Raum sind. Gleichzeitig ist sie noch recht jung und hat auch nicht die Ruhe und Souveränität einer erfahreneren Lehrkraft (das bemerkte auch die Schulpsychologin) ... was man ihr natürlich auch nicht zum Vorwurf machen kann.
Vielleicht wäre alles kein Problem, wenn er in eine Parallelklasse gekommen wäre. Mit der Klassenlehrerin dort (die hat er in einem anderen Fach ... Kunst, glaube ich) hat er kein Problem, die mag er. Aber ein Wechsel wäre nun auch nicht leicht.
Wir schauen wie's weiter geht. Bis dahin bleibt es jeden Tag ein neuer Versuch ihn abzugeben. Bock zu lernen hat er ja ... gestern hat er diverse Arbeitsblätter gemacht (fast so, als wolle er sich und meiner Teuersten etwas beweisen).
Sein teilweise aggresives Verhalten (wenn er sich reinsteigert), seine Drohungen, seine ausfälligen Äußerungen ... das ist schon alles recht anstrengend. Gleichzeitig kann er auch das liebste Kind der Welt sein und unaufgefordert sehr hilfsbereit sein. Ein König des Kuschelns der begeisterungsfähig von vielen Dingen erzählt.
Naja ... abwarten ... Hilfen beantragen ... hoffen.
Hehe, die CTF-Anekdote ist nett. Stichwort Kartenverständnis, das fand ich zu diesen Zeiten auch immer amüsant, die ständigen Cheating Vorwürfe mancher Leute gegen alles und jeden, obwohl sie selbst einfach von Karten/Taktiken keine Ahnung hatten. Und natürlich auch keine adäquaten Kopfhörer.
Skill regelt vieles, aber es gab durchaus Matches in denen dieser auch nicht gereicht hat.
Bei meinem ersten Clan hatten wir ein Match gegen einen etwa ebenbürtigen Gegner, der jedoch eine uns relativ unbekannte Map gewählt hat. Unsere Truppe war nicht allzu ernsthaft an die Sache rangegangen ... also ein paar hatten sie gerade erst runtergeladen und nur die Hälfte wusste überhaupt wo die Flaggen sind (gefühlt). Ich hatte gut was weggeballert und führte den Frag-Count in meinem Team klar an ... aber die meisten irrten nur planlos umher, während der Gegner in 3er-Teams von einer Flagge zur anderen hoppelte. Das war gewissermaßen eine 2-gegen-5-Situation. Alle schossen auf ihre Gegner ... aber nur 2 von uns hatten mehr oder weniger eine Ahnung, wo sie sein sollten.
Das 8:0 kam innerhalb weniger Minuten zustande.
Bei meinem zweiten Clan hatten wir auch die Angewohnheit immer eine bestimmte Map zu spielen, welche so manch Gegner nur teilweise kannten.
Die Kommunikation war klar. Es gab klare Hinweise über Teamspeak wo der Gegner reinkommt, wo der Gegner ggf. die Basis verlässt (und wo man ihn demnach abfangen kann), welche Powerups für die Capper verfügbar sind. Auf der Karte haben wir sehr selten verloren ... selbst wenn der Rest des Matches mehr oder weniger klar an den Gegner ging, oder man auch erkannte, dass dem Gegner die Karte durchaus geläufig war.
Als mein Mitbewohner und ein Kumpel von ihm mal nach Hause kamen und die beiden ne Runde 1vs1 in Quake 3 spielen wollten (gerade der Kumpel war sehr überzeugt zu siegen), da war ich zunächst etwas gespannt. Immerhin hatten beide schon einen Mai Tai intus. Nach einer Weile hatte ich raus, wo bei "q3dm6" wann welche Items kommen, wo welche Waffen platziert sind, wo die Spawn-Points sind ... etc.
Nach und nach hatte ich so die Kontrolle im Spiel und meine - zugegebenermaßen etwas angetrunkeneren, aber Quake-erfahreneren - Gegner verloren klar.
Irgendwann hab ich zufälligerweise mal fasziniert auf ZDF Neo eine Übertragung eines ESL-Turnieres gesehen, bei dem Quake 3 gespielt wurde.
Man konnte seeeeehr schön verfolgen, wie bestimmte Teile der Karte "kontrolliert" wurden, wie der Gegner anhand seines vermeintlichen Spawn-Points an anderer Stelle erwartet wurde, wie gezielt sekundengenau die Spawn-Points der Powerups angesteuert wurden ... etc.
Auf so einem Niveau hab ich freilich nie ansatzweise gespielt ... aber es war schon etwas faszinierend zuzugucken, wenn man von dem Spiel ein bisserl Ahnung hat, bzw. gewisse Handlungen nachvollziehen kann. Bei einer Übertragung von Starcraft oder CS:Source im Fernsehen hab ich nie einen Plan gehabt, was genau abgeht.