Nachdem No Mans Sky zwar durchaus Laune macht durch die Entdeckung der Planeten, aber leider doch recht stumpf bleibt, habe ich mich nun endlich einmal an ein Spiel gewagt, dass schon seit längerer in meiner Steam-Bibliothek verweilt, extrem schwer zugänglich ist, aber wohl doch eine ganze Menge unter der Haube hat.
Die Rede ist von
X4 Foundations.
Vorab - eines meiner absoluten Lieblingsspiele in den 2000er-Jahren war Freelancer. Keine Ahnung wie oft ich das durchgespielt habe, selbst heute kann ich mich noch an einige Missionen erinnern, an die unterschiedlichen Fraktionen oder die Suche nach den legendären Waffen, sobald man die Story durchhatte und einfach noch so rumfliegen konnte. Freelancer war aber eher ein reiner Action-Weltraumshooter.
An die X-Reihe (deutsche Produktion) bin ich irgendwie nie rangekommen. Zu groß, zu sperrig, auch wenn sie wohl extrem viel Möglichkeiten bietet. X4 hat inzwischen auch schon einige Jahre auf dem Buckel, was in dem Fall aber durchaus sinnvoll ist, da die X-Spiele am Anfang meistens gut verbuggt sind und erst mit der Zeit reifen - zudem kamen paar DLCs dazu, das Spiel dürfte inzwischen fast fertig sein.
Es gibt zwar paar Tutorials und auch eine Story (die ich angespielt habe, aber aufgrund der Charaktere einfach hart lächerlich ist...), aber der große Spaß liegt tatsächlich in der Sandbox. Man wird quasi als Nichts ins Weltraum geworfen, kriegt ein Minischiff, quasi null Kohle und kann nun machen, was man will. Überforderung ist definitiv angesagt. Ich hab auch erstmal stundenlang nicht kapiert, was man machen soll, irgendwelche Guides geschaut, aber am Ende, muss man sich selber ein Ziel definieren. Auf Missionen hatte ich erstmal kein Bock, aber immerhin hatte ich mal einen Tipp mitgenommen, auf den ich jetzt zu sprechen komme, denn das war definitiv genial, um richtiges Weltall-Feeling zu bekommen.
X4 simuliert ein komplettes Weltall mit zig Systemen, unterschiedlichen Fraktionen, etc. Alle haben eine Beziehung zueinander, manche hassen sich, alle hassen die Alienrasse, etc. Ich bin nun mit meinem Minikutter in eine Grenzregion geschippert, wo die Fraktion, bei der ich gestartet bin, sich mit einer anderen bekriegt. Das gute ist - ich bin bei den anderen nicht so stark verfeindet, dass sie mich angreifen würden, ich könnte aber mit denen nicht handeln.
Nun kommen immer mal paar Schiffe gegenseitig in die Grenzsysteme und es gibt ein paar Dogfights - was bleibt sind Wracks und mitunter paar Teile oder übriggebliebene Fracht. Und hier komme ich ins Spiel - denn ich kann gezielt die Wracks absuchen und mir schnappen, was noch übrig ist. Das ist nie der Hauptgewinn, aber der Grind ist real und man kann erstmal bissel Kohle scheffeln.
Als ich gerade in der Nähe der Grenze war, sehe ich auf der Karte auf einmal eine riesige Invasionsarmee der anderen. Riesige Schiffe, direkt mit Nachschub, etc. Das ist eine Sandbox, das ganze passiert nicht per Skript, sondern die bekriegen sich einfach so.
Nun also mitten im galaktischen Krieg.
Auf der Karte sieht das ganze so aus (die großen roten sind halt wirklich riesige Raumkreuzer)
Hier mal der Fight aus dem Cockpit
Und hier explodiert rechts oben auch irgendwas großes
Fühle mich irgendwie grad geflasht, wie intensiv das eben war und eben nicht Teil einer Mission, sondern einfach ganz normal im Alltag da passiert. Der Angriff wurde abgewehrt, überall schwirren riesige Wracks rum, die man - vorausgesetzt man hat das richtige, große Schiff dafür - auch noch komplett ausnehmen kann. Soweit bin ich noch lange nicht. Ich fliege rum, sammel paar Teile auf und verticke sie bei den Händlern. Aber das ist durchaus ertragreich für den Anfang.