CK3 Update.
Ich hätte den Nomaden-Content in Khans of the Steppe ehrlich gesagt eher als Nischenergänzung eingeordnet – aber nach ein paar Sessions wird deutlich: Das ist mehr als nur ein Flavor-Pack für Steppen-Rollenspieler. Es ist eine funktionierende Alternative zur feudalen Spielmechanik.
Was sich ändert:
- Kein festes Lehen, sondern ein Lager als mobiler Regierungssitz.
- Statt Domänenlimits zählt die Größe deiner Herde, die zugleich Wirtschaftsfaktor, Armeegröße und Expansionstaktgeber ist.
- Dominanz ersetzt klassische Herrschertitel als Machtmechanik.
- Das Wetter bzw. die Fruchtbarkeit der Region zwingt zu strategischen Migrationen – d.h. man besitzt keine Immobilien, sondern nur mobile Assets (Herde insbesondere, aber auch das Lager, das Kriegsvolk und die Skills der eigenen Familie und Ritter)
- Tributpflichtige und Hirtenclans ersetzen (oder ergänzen) Vasallen, was deutlich flexiblere Machtgeflechte ermöglicht, die man durch Migration aber auch wieder verlieren kann.
Es fühlt sich fast wie ein Soft-Rework an: weniger auf Besitz fixiert, mehr auf Ressourcenmanagement, Diplomatie und Mobilität. Besonders spannend ist die Dynamik durch nomadische Expansion – man plant nicht nur Eroberungen, sondern auch Rückzugsorte, Winterlager, Tribute in fruchtbaren Tälern usw. Meine Truppen raiden häufiger, ähnlich wie Wikinger ihr Umland.
Für alle, die CK3 mal anders spielen wollen, ist das ein echter Perspektivwechsel. Ich verspüre nun nach dem Weg zum 4. von 5 Leveln (ca also von Baron zu König, um es mit dem klassischen Weg zu vergleichen) schon etwas Sättigung. Ich muss oder darf wahrscheinlich nicht mehr so stark migrieren. Meine Machtbasis hat sich stark lokal verankert und ich muss eher nach Wegen suchen, das Herdenwachstum innerhalb des Reichs zu maximieren.. vielleicht muss ich manche Vasallen durch Intrigen aus besonders fruchtbaren Land vertreiben, damit dort meine Herde grasen kann.
Das große Ziel ist natürlich der Status des Groß-Khans, des Alleinherrschers über die Steppe. Und es könnte spannend sein, wenn man wirklich mal ein feudales Umland erobern sollte und dann wiederum als Steppenvolk sich nachhaltig niederlässt. D.h. man lässt das Nomadendasein hinter sich und besiedelt erobertes Land eines anderen Volks. Da gibt es ein paar Events, die ich gerne testen wollen würde. Aber wohl erst, wenn ich Groß-Khan bin. Mein Volk sind übrigens die Kimeken, ein Turkvolk, verwandt mit den Tataren und mein Hauptsitz ist irgendwo im heutigen Kasachstan.
Wie man sieht gibt es aber noch ein paar Konkurenten (die Chasaren im Westen haben den derzeitigen Großkhan). Und das fällt auch auf: Wir haben noch nicht 1000AD und es gibt dennoch bereits starke Machtkonzentrationen. Möglicherweise haben die neuen Patches einen stärkeren Schnellballeffekt verursacht. Interessante Konstellationen da in Südosteuropa z.B.. die Magyar haben da die natürlichen Grenzen der Donauregion dann doch recht weiträumig hinter sich gelassen

Die heutigen Schweden haben ein skandinavisches Imperium gegründet. Aus Irland heraus wurde von einem Gälischen Haus das Königreich Alba (Schottland) gegründet und dann alle Britischen Inseln (und nun auch die Normandie und Teile von Italien) erobert, während die alten Fürsten von Wessex über die Bretagne nach Frankreich geflohen sind und dort das Königreich "Wales" als Rückzugsort gegründet haben. Die Franken sind (fast) erledigt und die Karlings sind aufgesplittert in Acquitaine, Bourgougne, Lothringen, Westfranken und einem kümmerlichen Rest des HRD.
Jedenfalls ist es ganz nett. Es ist auch ziemlich authentisch und näher an der Historie.
Richtig gespannt bin ich aber auf das nächste Update und dort werde ich dann in China und Japan Runs starten. Kommt aber erst im September, glaube ich.
Es ist jedenfalls cool, dass man bald wirklich lokale Inhalte und Regierungssysteme von ca Portugal bis Japan hat. Eventuell müsste noch etwas mehr in den Bereich Subsahara investiert werden.