Natürlich ist die Niederlage bitter. Jede Niederlage ist erstmal nicht toll, vor allem wenn man nicht den eigenen 1st rounder hat. Und wenn man gewonnen hätte wären die Playoffs Träume zumindest ein bisschen am Leben geblieben (alles andere als realistisch, weiterhin, aber man hätte ein bisschen träumen dürfen). Aber: das war eine Reaktion der Eagles und eine sehr gute. Bin wirklich zufrieden mit der Leistung. Ich würde behaupten, das war zusammen mit dem Dallas Spiel die beste Leistung in dieser Saison, für die man keinen Win bekommen hat. Man hat verloren, weil man in den entscheidenden Situationen einfach nicht gut genug war. Das war eine Niederlage des Talents und dafür können die Spieler nichts - und auch Pederson nichts. Das ist halt das Talentlevel des Rosters. Damit muss man bis zur Offseason leben. Dieses Spiel war da ein besonders schönes Beispiel. Matthews bekommt den zweiten Fuß nicht vor die Linie, sonst gehen die Eagles mit 13:0 in Führung. Ist kein schlimmes play von Matthews, aber eben nicht ganz gut genug. Und dann siehst du die Redskins Receivers, wie die die schwierigsten Pässe fangen. Exemplarisch DJax an der Sideline. Grandioses Play von ihm. Oder Crowder, als Pederson überlegt hat zu challengen und es dann, klugerweise, nicht gemacht hat, wie man nach der Werbung gesehen hat. Das ist einfach Talent auf der Receiver Position und das haben die Eagles nicht. Um die Diskussion mit Obmann zu beenden
: solche Niederlagen nehme ich dem Team nicht krumm. Aber dass das Team diese Reaktion gezeigt hat war auch für Pederson wichtig. Und wenn es nur zeigt, dass er die Mannschaft erreicht.
Aber die Mannschaft ist mit Feuer aus der Kabine gekommen und hat das ganze Spiel mit Feuer gespielt. Ertz ist da das beste Beispiel. Bei allen seiner Fähigkeiten im route running und beim catchen (und gerade als Eagles Fan weiß man sichere Hände zu schätzen), es war regelmäßig lachhaft, dass er einfach keinerlei Yards after Catch gesammelt hat. Gestern hat er es bei jedem verdammten Catch versucht. Er wird kein Gronk oder Graham mehr, aber darum geht es nicht. Er hat um jeden Inch gekämpft und das darf man erwarten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Es kam halt wirklich eine Menge zusammen für die Eagles. Man muss mal in der Historie schauen, ob es überhaupt jemals in der NFL dazu kam, dass der 3rd string Long Snapper ranmusste. Ich meine, das ist ja absurd sowas. Hat die Eagles Minimum 3 Punkte gekostet und es war auch so keine Hilfe, weil Pederson zum Teil gar keine andere Wahl hatte, als das 4th down auszuspielen. Dann verletzt sich noch Smallwood, womit die Eagles nur 2 aktive RBs hatten. Und dann kam ja noch Sproles hinzu (der ist übrigens im concussion protocoll, muss man abwarten, ob es am Ende glimpflich für ihn ausging). Blieb nur Mathews, bei dem man nicht weiß, ob er zu 100 % fit ist. Dass er kein 3rd down Back ist hat er dann im letzten Drive bewiesen. Dann verletzt sich noch Barbre, der eh schon der 3. Right Tackle ist dieses Jahr. Das war auch sehr teuer, mit Tobin wurde die Protection merkbar schlechter. Aber um noch einen draufzusetzen verletzt sich Tobin im vorletzten Play auch noch. Und die Krönung ist: er sagt den Coaches nichts und spielt weiter. Vielleicht hat er es selber nicht gespürt, wie schlimm es ist, aber dadurch kam dann der Strip Sack zustande. Für den kann Wentz nichts, Kerrigan war nach 2 Sekunden in seinem Gesicht, Tobin hat ihn nicht ansatzweise blocken können.
Und dazu hat man viele 50:50 calls gegen sich bekommen von den Refs. Das soll jetzt kein Bashing sein, es waren keine krassen Fehlentscheidungen dabei. Aber Holding an Cox bei einer 3rd down conversion, kein roughing the passer bei einem langen Wentz Pass, was die Eagles dann nicht nur an die 30 Yard Line, sondern in die Redzone gebracht hätte. Die fragwürdige Redzone INT "stands", während der incomplete pass auf Crowder entgegen der klassischen league policy bei solchen plays nicht "stands", sondern zum Fumble (recovered) reversed wird. Nochmal: die Refs sind nicht Schuld an der Niederlage. Das waren alles Entscheidungen, die man irgendwie so treffen kann. Aber es hat zum Spielverlauf gepasst. Geschenkt haben die Eagles nichts bekommen. Aber sie haben bis zum Schluss gekämpft.
Ich fand es auch gut, dass die Spieler den brawl angefangen haben, als Sproles ausgeknockt wurde. Das erwarte ich von meiner Mannschaft nach einem solchen dirty hit. Und ja, mMn hätte Everett da ejected gehört. Sowas hat auf dem Football Feld nichts verloren. Immerhin hat er sich danach entschuldigt und nicht, wie Baker nach seinem dirty hit gegen Foles vor zwei, drei Jahren, als er sich dann mit Peters geprügelt hat, danach noch einen draufgesetzt. Und ja, Ryan, Everett kämpft als STer um seinen roster spot. Aus seiner persönlichen Sicht mag es sinnvoll sein, da volles Risiko zu gehen, aber die NFL sollte die Spieler da trotzdem schützen, finde ich. Wenn es blöd läuft ist Sproles nach dem Hit Querschnittsgelähmt. Football ist ein brutaler Sport und es gibt schlimme Verletzungen, für die niemand was kann. Solche Hits lassen sich aber vermeiden und deswegen sollte man da auch hart sein von Seiten der Liga. Vor allem nachdem Everett ja 2 Minuten vorher Celek ausgeknockt hatte, mit einem illegal hit, der gecalled wurde. Zusammengenommen hätte man da die ejection verteilen sollen.
Wentz hat, von der Redzone INT abgesehen, ein richtig gutes Spiel gemacht. Die Szenen, in denen er something out of nothing macht, werden auch immer häufiger. Ich glaube in der Hinsicht wird er noch elite werden. Und auch wenn das wahrlich nicht alles ist, was ein QB können muss, es spricht auch für seine Auffassungsgabe und das ist dann ein guter Indikator für die Zukunft.
Und auch wenn ich ihn sicher nicht jinxen will, bisher hat er in allen 13 Spielen jeden Snap gemacht. Und das trotz massiver Hits hinter einer patchwork OL. Und er ist bisher nicht nur nicht verletzt, er steht weiterhin mit poise in der Pocket. Muss alles am Ende nichts heißen, aber ist auch ein gutes Zeichen, finde ich.
Zu Jeff Fisher: Jared Goff könnte gerade seine NFL Karriere gerettet worden sein. Was der Typ, also Fisher jetzt
, immer wieder mit seiner Offense verzapft ist echt der Knüller. Da hat er seit Jahren Probleme damit und seine Antwort vor der Saison war,
Rob Boras zum OC und
Mike Groh zum Passing Game Coordinator zu machen. Man schaue sich einfach mal deren CVs an. Was qualifiziert die denn bitte dazu, eine Offense zu leiten? Wenn das Andy Reid oder Sean Payton machen ist das was anderes, die brauchen Input, aber sie können ihre Offense alleine schemen. Da kann man aus subjektiver Sicht talentierte up and comer verpflichten. Aber als reiner defensive minded HC kann ich doch nicht zwei solche Coaches meine Offense kontrollieren lassen. Vor allem Boras dürfte, zumindest formal, der mit Abstand unqualifizierteste Offensive Playcaller in der NFL sein.
Ja, man muss Fisher lassen, dass er einiges von Defense versteht und da auch einige low round draft picks zu studs geformt hat, gerade in der Secondary. Aber mit Greg Williams hat man einen sehr guten DC. Als Rams Verantwortlicher würde ich jetzt einen offensive minded HC verpflichten, der gerne mit Williams zusammenarbeitet. Dann bekommt Goff einen scheme, der auf ihn zugeschnitten ist, und die Defense wird weiterhin gut gecoacht. Win win für die Rams imo.