Fangio ist einfach kein HC. Der Mann sollte sich auf seine Defense konzentrieren und das als DC und fertig. Alles andere als eine Trennung nach der Saison wäre äußerst fragwürdig.
Ich rechne auch damit, dass es seine letzte Saison wird, aber wer nächstes Jahr einen DC braucht und nicht Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um Fangio zu bekommen, dem ist nicht mehr zu helfen. Der Mann ist jetzt 63 und wird keinen HC-Posten mehr bekommen. Wenn du ihn unter Vertrag nimmst, musst du dir für die nächsten zehn+ Jahre keine Sorgen mehr um deine Defense machen. Solche DC-Lifer, die innerlich mit dem Aufstieg zum HC abgeschlossen haben und einfach ihr Ding in der Defense machen wollen, sind unbezahlbar, insbesondere für junge HCs, die erst noch Erfahrung sammeln müssen. Stichwort: Dick LeBeau, Wade Phillips.
Letztlich finde ich Fangios Amtszeit schwer zu bewerten. Er war in den ersten beiden Jahren zu konservativ, die ewige Sünde der Defensive Minded HC (Randnotiz: was es noch beeindruckender macht, wie stark Brandon Staley für die Chargers im Game Management ist), das ist dieses Jahr nicht einmal mehr zwingend so. Was ihm fehlt, ist der QB.
Lock war ein kompletter Griff ins Klo, den man mittlerweile nicht einmal mehr im Spiel haben will, wenn Teddy einbeinig unterwegs ist. Teddy selbst ist eine tolle Geschichte und sehr sympathisch, er ist auch ein sehr guter Back-up, aber es reicht einfach nicht als Starter. Vor allem hinter dieser OL.
Klar, wenn du einen anderen OC als Shurmur holst, wird das Leben als HC auch einfacher, aber so katastrophal Shurmur als HC ist (das ist ja fast schon Realsatire, einen derart emotionslosen Menschen ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken), als OC hat er auch schonmal funktioniert, Stichwort Vikings 2017. Wobei man da mittlerweile fairerweise fragen muss, wie groß der Anteil von Stefanski als QB-Coach war. Der ist nämlich ein verdammt guter Coach, das habe ich bei seiner Verpflichtung falsch eingeschätzt.