Ich war im Urlaub in einem Restaurant mit kalifornischer Küche und habe ein Miller getrunken ... das hat richtig mies geschmeckt.
Also es geht bei amerikanischen Bieren auch andersrum.
Ja, die großen Industriebiere wie Miller, Coors und Budweiser (und insbesondere deren Light-Varianten) sind schon ziemlich übel. Liegt zum einen daran, das sie für den Massengeschmack gebraut werden, also möglichst wenig Ecken und Kanten, aka Charakter, aufweisen sollen. Ist in Europa mit Carlsberg, Heineken oder Beck's aber auch nicht anders. Zum anderen wird da gerne Mais, Reis und ähnliches als Gerstenersatz genommen. Auf der einen Seite günstiger, auf der anderen auch teilweise nötig, da amerikanische Gerste sich etwas von der Europäischen unterscheidet und man damit nicht das gleiche Bier wie in Europa brauen kann.
Man darf auch nicht unterschätzen, das durch die Prohibition viel Wissen um den Brauprozess verloren gegangen ist. Dadurch schmecken die großen, alten Marken auch nicht so toll. Auf der anderen Seite gibt es die Craftbeer-Bewegung, die in den letzten Jahrzehnten unglaublich gewachsen ist (auf dem Tiefpunkt in den 70ern gab es in den gesamten (!) USA gerade mal noch 40 Brauereien, aktuell über 10.000!) und die Staaten da weltweit führend sind. Man kann ruhigen Gewissens sagen, das die USA neben Deutschland, Großbritannien, Belgien und Tschechien eine der führenden Bierkulturen darstellen. Und eigentlich gibt es mittlerweile auch in jedem Restaurant/Imbiss/Bar/Kneipe/Stadion ein vernünftiges Bier.