Arreola hat für mich keine Chance. Nach den ersten Runden hätte Arreola schon so viel Wirkung hinterlassene Jabs gefressen, dass ihm die Aggressivität schon gründlich ausgetrieben worden wäre, der Rest wäre Formsache.
Yo, Zustimmung!
Dimitrenko kann nichts besser als Waldimir, hat wie Thompson über die körperlichen Parameter die Chance, Wladimir ein Paar Runden Ärger zu bereiten. Trotzdem gäbe es über die Runden nichts zu gewinnen.
Styles make fights, diese Phrase kann gar nicht oft genug gedroschen werden im Boxen
. - Dimitrenko hat allein durch seine Größe (welche absolut nicht mit einer imposanten Erscheinung wie der von Wladimir einhergeht) und sein hohes Gewicht schon eine viel bessere Ausgangsposition als die letzten Gegner. Er ist größer als Wladimir, schwerer, ist relativ schnell und aggressiv.
Dazu kann Dimitrenko sehr wohl einige Dinge, die Wladimir nicht kann. So ist er der bessere Mann im Infight und schlägt Körperhaken, die Wladimir ziemlich schnell die Lust am Klammern verleiden würden. Ich mag Dimitrenko nicht, aber sein Repertoire ist sehr groß. Sein Problem, welches sich in den seltensten Fällen abschalten lässt, ist, dass er ein Phlegmatiker ist
. Aber an einem guten Tag ist für ihn so einiges drin.
Haye mag einige Anlagen haben, er mag schnell und beweglich sein. Das ist Wladimir aber auch. Wladimirs Beinarbeit ist mittlerweile auf seinen Stil optimal eingestellt. Haye boxt seit seiner Amateurzeit mit einer hängenden Linken, der Jab findet faktisch nicht statt. Wenn er seinen Stil gegen Wladimir nicht komplett umstellt, dann frisst Haye genauso wie andere Gegner Wladimirs Jab und obendrein noch die Rechte bis die Lichter ausgehen. Ich hatte an Haye von Anfang an größte Zweifel, da eine große Klappe nicht fehlende Fähigkeiten im Ring kompensiert. Haye steht für mich für (Selbst-)Hype.
Stimmt schon alles, Haye hat wenige "Argumente" vorzutragen, aber die sind dann immerhin "aussagekräftig"
. Konteraktionen sind expliziter Bestandteil seiner Taktik. Und er hat die Schnelligkeit, Wladimir zu treffen. Sollte dies gelingen, hat er eine KO-Chance. Ich rechne mit einem sehr kurzen Kampf (max. 6 Runden, kann auch nur 1-3 Runden dauern). Einer wird KO, wahrscheinlich Haye.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Wladimir mit seiner heutigen Art zu boxen, keine seiner drei Niederlagen eingefahren hätte. In Sachen ergebnisorientierte Effizienz und Qualität des Jabs gehört er m.E. in die All-Time-Top10 des Schwergewichts. Alleine daran zerbrechen derzeit wohl 100% seiner potenziellen Gegner.
Bei Puritty liegt das auf der Hand, denn diese Art juvenilen Leichtsinns erlaubt sich Wladimir heute nicht mehr. Die Brewster-Niederlage würde er wahrscheinlich auch verhindern können, aber Sanders würde Gift für Wladimir bleiben. Der ist einfach zu ausgebufft, zu schnell, zu instinktsicher. Er ist immerhin fast so groß wie Wladimir und hat mit seinen langen Armen keine Probleme, Wladimir bei dessen Angriffen abzufangen. Darüber hinaus wäre es dann nur fair, in einem mythical rematch auch eine jüngere Version von Sanders antreten zu lassen
.
Insgesamt hat Wladimir seinen Stil perfektioniert, nichtsdestotrotz wirkt dieser Stil nur dann auch perfekt, wenn er gegen kleine Gegner mit "Stummelarmen" vorgetragen wird.
Gruß, Competition