Sicher, aber wer sagt, dass man für jeden Wochentag ein anderes Auto braucht? Das ist ein kranker Selbstläufer in der NBA geworden, und viele junge Menschen sind schlichtweg in Finanzfragen völlig unterbelichtet. Ist ja auch kein Wunder, wenn man eher arm aufgewachsen ist, als charakterlich noch ungefestigter und sehr unreifer 19-21jähriger zu viel Geld kommt und dann nur noch in einem Umfeld lebt, das sich vor allem durch Statussymbole definiert, und da ist eine fordernde Verwandtschaft noch gar nicht mit dabei, die von diesem einen Glückspilz mitprofitieren will, geschweige denn die "Freunde", die sich aushalten lassen.
Glaubt hier jemand, dass es nicht schwer ist, im Umkreis von solchen Ja-Sagern und den Teamkollegen zu reifen, wenn diese doch selbst mit 30+ noch Unsummen verzocken und einen verspotten, wenn man diese "Spielchen" nicht mitmacht? Nicht in diesen Sog zu geraten, ist vermutlich gar nicht so leicht, gerade wenn alle Welt mehr oder weniger ziemlich genau weiß, wieviel Geld man derzeit verdient und noch garantiert in den nächsten Jahren mit dem laufenden Vertrag bekommen wird. Ein solcher reicher Jugendlicher kriegt aus seinem Umfeld relativ selten kein Lob dafür, wenn er verantwortungsvoll mit seinem Geld umgeht, sondern wird eher als Geizkragen, Spießer und gegebenenfalls auch als Ar***loch tituliert, wenn er Grenzen zieht, denn den Freunden und Verwandten ist die Aussicht, wie es demjenigen wohl in 15 Jahren gehen mag, zu dem Zeitpunkt doch reichlich egal. Dabei nüchtern zu bleiben und anderen auch mal vor den Kopf zu stoßen, dass man zwar das Geld in der Theorie derzeit habe, aber dafür nicht hergeben will (oder den typischen Lebensstil mit zig Autos, Häusern, Uhren, Schmuck, Geschenken, Urlaub für den ganzen Anhang, etc. nicht mitzumachen), ist die unangenehmere Art als naiv zu bleiben und immer weiter auf den nächsten Vertrag zu setzen, mit dem man sich alles weiterleisten kann. Zumal einem die Anlageberater ja eh dauernd mit tollen Ideen in den Ohren liegen, welche Investments absolut risikolos, aber hochprofitabel seien. Man braucht nicht einmal einem Betrüger Vollmachten fürs Konto zu geben, um dort Hunderttausende bis Millionen zu versenken. Dafür reicht eine bankrotte Firma, in die man investiert hat, die nächste geplatze Spekulationsblase bei der Börse, in die man zu spät und zu teuer eingestiegen und gar nicht ausgestiegen ist, aber auch schon das dämliche Restaurant, das trotz des bekannten Eigentümers nicht läuft und nach wenigen Jahren wieder billigst verkauft oder gar geschlossen wird.
Dann noch ein paar Dummheiten wie Seitensprünge samt Nachwuchs, gescheiterte Ehen ohne knallharten und hieb- und stichfesten Ehevertrag, Klagen von Managern etc., und die Pleite ist vorprogrammiert. Sachlich gesehen wäre es recht einfach, mit dem Verdienst von 20 Mio nach Steuern ohne allzu überflüssige Ausgaben bei gut durchdachten Investments sein Leben lang auszukommen und dabei muss man nicht mal auf ein schönes Haus, ein gutes Auto und bombastische Urlaube verzichten, aber für 50 Leute, die man mitfinanziert, und Risiko oder solche Schwachsinnsideen wie ein Gulfstream II-Privatjet (Scottie Pippen war das übrigens) reicht das natürlich sehr bald nicht mehr. Und Leute wie Antoine Walker, Evander Holyfield (was man mit einer Villa will, die 107 Zimmer hat, erschließt sich mir übrigens gar nicht) und Mike Tyson haben ja gezeigt, dass man noch deutlich mehr Kohle komplett durch den Schornstein blasen kann.