Povetkin gegen Klitschko war der dritthöchste Purse Bid aller Zeiten und der höchste Purse Bid dieses Jahrtausends. Aber gut dass Du findest, dass das die Masse nicht interessiert.
Wobei das eine seltsame Nummer bis heute bleibt. Ryabinski hat richtig Kohle in der Kriegskasse. Die wollte er unbedingt nutzen, um den Kampf nach Moskau zu holen. Warum? Man weiß, dass die Kriegskasse von K2 ebenfalls gut gefüllt ist und Ryabinski wollte auf Nummer Sicher gehen, damit er das Ding veranstalten kann. Soweit so gut - nur wo war der Nutzen? Das typische Outmatching von K2 verhindern und mit Geld einen neutralen oder gewogenen Ringrichter sicherstellen? Hat er nicht gemacht. Punktrichter kaufen? Hat er nicht gemacht. Die aussichtsreichen Möglichkeiten von Povetkin noch dadurch verbessern, dass er für eine Heimkulisse sorgt? Insidern waren die Möglichkeiten von Povetkin bekannt, die noch weiter zusammen schrumpfen, wenn man Wladimir den Ringer-Style erlaubt. Ich weiß nicht was die Fernseh- und sonstigen Vermarktungsrechte und Sponsoren in die Kasse gespült haben, kann mir aber nicht vorstellen, dass die Investoren daraus Gewinn gezogen haben.
Für Huck steht eine solche Nummer aber niemals offen. Er hat keinen großen finanziellen Backround, ist kein bedeutender Werbeträger und auch seine Fanbase ist unbedeutend. Klar kann K2 in Deutschland mit einer solchen Ansetzung eine Halle vollkriegen, finanziell ist das aber eine Bruchteil-Nummer zur Povetkin-Wladimir-Geschichte, sowas wird nichtmal in die Nähe von Haye-Wladimir kommen.
man darf nicht vergessen dass Huck einfach ein "peoples' fighter" ist. An ihm scheiden sich die Geister, aber er mobilisiert nicht zuletzt durch seinen "attraktiven" Kampfstil viele Zuschauer. Und er ist zumeist physisch in top-shape, dass hat er vielen HW's schon voraus.
Ich schließe nicht aus, dass er mit Wladimir eine große Halle einigermaßen gefüllt kriegt. Ein Peoples-Fighter ist er nicht dadurch, dass er sich iin Interviews genau so gibt, wie sich einige Protagonisten im Unterschichten-TV geben. Wenn man auf der Straße Passanten fragt, wer Marco Huck ist, wird die Treffer-Quote lächerlich gering ausfallen. Klar, RTL wird einen solchen Kampf in gewohnter Weise promoten - das macht Huck nicht zur großen Nummer.
seien wir mal ehrlich, was die sportliche Qualität einiger Gegner von Wladi anbetrifft, steht ein Marco Huck gar nicht mal so schlecht da. Durch seine "unkonventionelle" Art zu boxen könnte er Wladi vielleicht sogar (kurzfristig) aus seinem Konzept bringen. Denke das ist der Kampf, auf den Hucks Ambitionen im HW abzielen, die Trennung von Sauerland macht da schon Sinn, da es einen Kampf gegen Wladi zumindest wahrscheinlicher macht.
Wäre für beide Seiten auch ein sehr lohnender finanzieller deal.
Stilistisch passt es nicht gegen Wladimir. Finanziell ist er auch in keiner Position um Wladimir ein paar Trumpfkarten aus der Hand zu nehmen. Natürlich wäre es schön, einen Infight-Wühler mal am Mann arbeiten zu sehen, aber das wird der Ringrichter in gewohnter Outmatching-Manier zu unterbinden wissen. Also wird Huck Jabs fressen bis ihm jeglichen Offensivgelüste vergangen sind. Der Rest der Kondition wird noch durch Drauflegen, Ringen und Abklammern ausgesaugt. Was dann bleibt reicht noch für die erwartbar peinliche Nummer. Sollte Wladimir mal einen Haken auspacken oder eine rechte Gerade vernünftig timen, kann Huck sich ohnehin die Deckenbeleuchtung anschauen. Entweder das Ding ist kurzrundig vorbei oder wird die übliche Klammerorgie zum Abgewöhnen. Ganz sicher wird es keine Werbung für den Boxsport.
Das ändert natürlich nichts daran, dass der Kampf kommen wird, wenn Huck nicht mehr bei Sauerland ist. Leicht verdientes Geld für Waldimir und gut vermarktbar ist die faktische Farce, die auf dem Papier viel her macht, auch noch.