Müsste man nicht eher fragen ob das Wertesystem noch tragbar ist?
Es ist normal dass jeder Veranstalter versucht sich durchzumogeln so gut es geht ...
Und wenn es so ist, dass er anscheinend immer wieder großen Einfluss auf den Kampfausgang nehmen kann, dann ist ja eher was mit dem Judge-System nicht in Ordnung.
... Aber gerade da es anscheinend überall passiert müsste man eher ein System aufbauen, wo wirklich unabhängig gewertet wird. Auch dann wird es sicherlich noch genug Kontroversen geben, weil manche Kämpfe so eng sind, das es eben jeder anders sieht.
Der Hund liegt auch irgendwo im ganzen System begraben. Die Promoter (von leider nur allzu menschlich-NEGATIVEN Eigenschaften getrieben) wollen natürlich das Beste `rausholen.
:thumb: Danke, zwei Beiträge, der sich von vielem hier positiv abheben. Was mich nervt, ist, dass es vielen hier offenbar nur um pauschales Sauerland-bashing geht. Das zeigt sich im O-Scoring-thread, wenn gejubelt wird, weil Hernandez zu Boden geht. Da geht es nicht um den Boxer, sondern ums Prinzip, den SE-Boxer verlieren zu sehen. Oder, wie Harman schreibt:
Es ist schon soweit dass da ein junger Britsch im Ring steht, welcher für diese Gauner nix kann, verliert durch KO und ich freu mich wie wild nur um Ullis zerknrischtes Gesicht zusehen.
Ich finde gut, dass es Sauerland auch trotz der Wellen hier im Forum weiterhin geben wird und dass ich durch SE und die ARD Kämpfe wie Hernandez - Ross, Abraham - Stieglitz oder auch Huck - Lebedev live sehen kann und dafür nicht um die halbe Welt reisen muss. Ja, Lebedev wurde um den Lohn seiner Arbeit gebracht, auch Ross habe ich, wenn auch knapp mit einer Runde, vorn gesehen.
Aber glaubt doch nicht, dass Bönte, Öner, Don King, Shaw, Warren und wie sie alle heißen anders handeln/handeln würden.
Home decisions entstehen, weil es die Möglichkeit gibt, die Judges zu beeinflussen. Und da liegt das Problem darin, dass der Sport so organisiert ist, wie er organisiert ist.
Mehr Transparenz könnte u.a. Abhilfe schaffen: z.B. durch Open Scoring nach jeder Runde. Ringrichter sollten zudem von einem unabhängigen Gremium anhand ihrer bisherigen Leistungen berufen werden. Grundsätzlich fände ich ja auch spannend, dass Ringrichter sich vor dem Kampf äußern, ob bei ihnen eher Schlaghärte oder Schlagzahl, Ring Leadership oder Konterqualitäten, ..., bewertet werden. Das könnte der Objektivierbarkeit dienen.
Aber mal im ernst. Ich glaube nicht, dass irgendwas davon Realität wird.
Und ehrlich: ich erfreue mich am Sport und erwarte gar nicht erst, dass gerecht gepunktet wird ... Eben, weil das System das Problem ist und nicht der einzelne Promoter.