Wladimir hatte doch nie die Mentalität und Nehmerfähigkeiten seines Bruders.
Er lebte vom Stil, den Emmanuel Steward für ihn maßgeschneidert hatte und von der schwachen Gegnerschaft während seiner "Regentschaft".
Vom reinen Talent her war der junge Wladimir top, die Power dazu stärker als bei Vitali und mit Sicherheit All-Time-Top-10 im HW.
Aber da er ja jedesmal in helle Panik verfiel, wenn er ein paar mal hart vom Gegner getroffen wurde, bin ich der Meinung: Ohne Stewards "Clinchko-Stil" und die schwache Gegnerschaft (... auch weil körperlich meistens deutlich unterlegen), dazu leider oft sogar noch unter großzügigem Mitwirken der Ringrichter, die ja in einigen K(r)ämpfen bei Klitsckos Aktionen beide Augen wohlwollen zudrückten, wäre Klitschko nach seinen Niederlagen in jüngeren Jahren nie dort gelandet, wo er dann eine Dekade lang war.
Klar war er im Spätherbst seiner Karriere gegen Fury und AJ, aber wann hatte er denn schon physisch gleichwertige Gegner auf gehobenem Niveau... . Mir fallen nur Thompson (der im 2. Kampf schon durch war), sowie Wach und Austin ein, wobei die letzteren auch nie nur ansatzweise in der Spitze der Gewichtsklasse waren bzw. etwas zu suchen hatten.
Ich denke auch, dass Klitschko zu jeder Zeit gegen Wilder k.o. gegangen wäre. Obwohl er ihm boxerisch haushoch überlegen ist. Wilder wäre Gift für Wladimir gewesen, noch weitaus mehr als Joshua oder Fury.
Wladimir wird zu intelligent sein und zu gut verdient haben, als dass er gegen einen der heutigen Top-3 nochmal in den Ring steigt, weil er ganz genau wissen wird, dass es gegen Joshua und Wilder wohl wieder in Richtung "Krabbelmir" geht. Höchstens noch gegen Fury, weil von dem wenig KO-Gefahr ausgeht. Und ich bin froh, wenn ich die RTL-Veranstaltungen, die Visage von Kai Ebel, die abgehalfterten deutschen Promis und mehr Werbung als eine Boxveranstaltung auf gutem Niveau insgesamt, nicht mehr sehen muss. Dagegen ist DAZN ja das reinste El Dorado, wenn auch sicher noch in einigen Bereichen verbesserungswürdig.
Wenigstens verzichten die heutigen Top-3 weitesgehend auf Klammerorgien. Das reicht mir schon, - auch wenn Wladimir theoretisch vom reinen boxerischen Können her alle drei locker in die Tasche gesteckt hätte. Aber Mentalität und Nehmerfähigkeiten (wobei man nichtmal sagen kann, dass K. ein Glaskinn hatte: - Er verlor eben komplett den Überblick und geriet in totale Hektik bei Gegenwind) gehören eben auch zu einem echten Weltmeister.