Die Verdienstmöglichkeiten sind natürlich ein wichtiger Grund, warum es weniger US Talente beim Boxen gibt. Allerdings für mich nicht der entscheidende, denn in jeder Einzelsportart gibt es dieses Problem und die US Zahlen beim Tennis oder Golf sind meines Wissens nicht so rückläufig.
Ok, ok (einlenk). Die Liste mit den US-Top 10-Boxern aus den verschiedenen Jahrzehnten leuchtet mir ein. Mir war auch klar, dass meine These sehr plakativ und stark vereinfachend war (vor allem das mit den Ghetto-Boxern). Monokausale Erklärungen greifen eben fast immer zu kurz. Das gilt aber für beide Seiten. Deshalb bleibe ich bockig bei meiner Ansicht, dass die - ich nenne es mal - "Ausrede", die geringen Verdienstmöglichkeiten seien schuld am Niedergang des US-Boxens, ein Märchen ist und bleibt bzw. eine andere, unzulässig vereinfachende, monokausale Erklärung. (Du differenzierst diese ja auch bei dieser These)
Denn warum wählt man einen Sport: doch nicht, weil man da Verdienstmöglichkeiten sieht! Profi werden und richtig verdienen tun in jeder Sportart nur einige wenige. Nehmt doch Mohammed Ali als Beispiel: warum fing der mit dem Boxen an? Nicht, weil er Millionär werden wollte, sondern (will man dieser Geschichte glauben) weil ihm im Alter von 11 oder so sein Fahhrad geklaut wurde und er den Dieb verprügeln wollte. Warum geht ihr zum Boxen? Nicht weil ihr dort viel oder wenig verdienen könnt, sondern weil es euer Ding ist! Weil ihr auf Kampfsport steht. Weil ihr auf das Duell Mann gegen Mann steht (klingt jetzt überdramatisch, ist aber doch so, bei mir ja auch). Wer wählt schon als Kind oder Jugendlicher einen Sport, weil man da später mal viel verdienen könnte? (Von den armen Kindern, deren Eltern sie mit eben dieser Intention beim Tennis usw. anmelden und triezen, mal abgesehen)