Wichtiger als das, was in München passiert oder auch nicht passiert scheint mir im Moment, dass die potentielle Konkurrenz überhaupt erst mal selbst in die Lage kommen muss, etwaige Fehler auch ausnutzen zu können.
Das heißt: der Schlüssel liegt nicht in München. Die werden natürlich alles tun, um so stark wie jetzt zu bleiben oder noch stärker zu werden. Geld und Know-How sind prinzipiell da, ob es klappt, wird man sehen. Die Konkurrenz und irgendwo auch der DFB müssen viel mehr schauen, dass die Wettbewerber stärker werden. Mehr Konkuurenz täte der Liga ganz sicher gut, ein Deutscher Meister auf dem Ist-Niveau von Wolfsburg, Dortmund oder Leverkusen aber ganz sicher nicht. Man erwartet vom Produkt Bundesliga ja nicht nur interne Spannung, sondern bei einem Fußballland wie Deutschland auch internationale Konkurrenzfähigkeit. Wenn wir eine spannende Meisterschaft bekommen, international aber ein CL-VF dann als Riesenerfolg abfeiern müssen, ist ja auch keinem geholfen.
Also muss man nicht auf personelle oder finanzielle Fehlentscheidungen der Bayern hoffen, sondern den Gestaltungsrahmen der Vereine insgesamt verbessern (meinetwegen 50+1, Vermarktung, TV-Gelder, Pay-TV etc). Davon würden zwar auch die Bayern profitieren, aber mehr als Weltklasse kann man eh nicht werden. Es sollte ja nicht darum gehen, den FCB aus dieser Klasse herauszubringen, sondern auch andere Vereine dahin. Dazu muss dann natürlich auch die Eigenleistung der Vereine stimmen, d.h. sie müssen - wenn denn bessere Rahmenbedingungen da sind - auch mindestens so gut performen, planen und entscheiden, wie eben der FC Bayern. Auch da ist ja nun genug Luft nach oben.
Wolfsburg und auch Vizekusen haben aus den Konzernmillionen bisher auch einfach zu wenig gemacht. Schalke und Hamburg verschwenden seit Jahrzehnten durch permanente Führungskrisen das riesige Potential, was das jweilige Umfeld eigentlich bietet. Dortmund musste Nackenschläge hinnehmen, hat aber aus der, gerade auch finanziell, stark verbesserten Position und dem gestiegenen internationalen Renommé seit 2012 oder 13 in den letzten 2-3 Jahren auch zu wenig gemacht.
Abgesehen von dem onehin vorhandenen Rückstand auf Bayern hat man da in den letzten paar Jahren einfach auch schlechtere Personalentscheidungen getroffen.
Die Wettbewerbschancen für die Vereine hinter Bayern müssen sich verbessern, aber die Vereine selbst müssen eben auch Weltklassearbeit liefern. Das tut, außer Bayern und einer ganzen Reihe von Clubs, die aber viel zu klein sind, um eine vordere Rolle zu spielen (wie z.B. Mainz oder ganz lange Freiburg), eben in den Top 5-6 außer Bayern auch momentan keiner.
Mit Deals wie Draxler für den unnötigen Last-Minute Verkauf KdB, Schürrle für das gleiche Geld wie Costa, eine IV Ü32 oder Dost und Bendtner als Goalgetter für den Kampf um Meisterschaft und in der CL kommt man eben auch nicht näher an den Branchenprimus. Und bei diesem Beispiel Wolfsburg liegt es ja nicht primär an fehlendem Geld.