Herr Papa Ariff Mohamed gibt gern weiter Auskunft:
Es hat sich alles zum Positiven gewendet, so wie ich es immer schon gewusst habe. Meine Prinzipien und Ideen sind sehr, sehr einzigartig und nicht immer einfach, aber jetzt glaubt sie wieder daran. Und es war für mich alles nur eine Frage der Zeit, bis der Knoten platzt. Es war aber auch ein längerer Prozess, wieder alles ins Lot zu bringen.
Ich bin seit letztem August wieder für alles verantwortlich, in der Zwischenzeit hatten viele Leute Tamira beeinflusst, sie vom Weg abgebracht, wollten sie übervorteilen – aber sie ist viel reifer geworden, versteht jetzt, wie es da zugeht im Profi-Circuit. Sie hat realisiert, welche Art von Leuten da sind und was da mit ihr passiert ist. Nun ist sie wie gesagt erheblich reifer geworden, was sehr, sehr wichtig ist für den Erfolg…
Was rein ihr Tennis betrifft, muss ich sagen, da hab ich nie an ihr gezweifelt. Sie hat mit Larri Passos einen super Sprung gemacht, er gehört auch jetzt noch sozusagen zur Familie, kommt zuschauen, wenn er Zeit hat, gibt wertvolle Tipps, selbst wenn er so wie hier brasilianische Juniors zu betreuen hat…
Tamira weiß, was sie wann auf dem Platz machen muss. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder explodiert. Es ist aber noch lange nicht der Zenit erreicht, wir müssen geduldig sein, nichts erzwingen, da sind noch jede Menge Matches, jede Menge Turniere zu bestreiten, um da hin zu kommen, wo sie hingehört, aber langsam, wir gehen alles Schritt für Schritt an…
Also war es für dich gar nicht überraschend, wie stark Tamira hier spielt, welchen Durchmarsch sie hier hinlegt?
Nein, ehrlich nicht! Das ist nicht überheblich gemeint. Es war klar, dass es bald passiert, man weiß halt nie, wo und wann. Es war eben eine Frage der Zeit, weil Tamira ja da hingehört, sie ist viel besser als ihr Ranking und das haben wir immer gewusst, wir werden sehen, wie sich die Dinge in den nächsten Monaten entwickeln werden, wie gesagt, wir gehen langsam aber bestimmt voran: step by step!
Du kümmerst dich also seit 10 Monaten wieder um alles für Tamira, leitest das Training, planst den Aufbau. Wie schaut’s eigentlich mit Sparring aus?
Ja, da engagieren wir meist Hitting Partners, in Eastbourne und hier war das in der ersten Woche Kai Schmidt aus Stuttgart, ein langjähriger Freund von uns seit 2005. Es hat super gepasst, aber er ist Professor an der HAK und musste wieder zurück nach Deutschland. Aber es ist ja Larri hier, der immer mit super Ratschlägen zur Verfügung steht, er hilft uns aus, weil er Tamira ja bestens kennt und Tamira kann diese Tipps sehr gut umsetzen, oft sind das Kleinigkeiten, die aber einen Riesen-Unterschied ausmachen…
Wie zum Beispiel auch der neue Schläger? Mir ist aufgefallen, sie spielt seit kurzem ein anderes Modell…
Bravo, Andy, das hat sonst noch niemand bemerkt, oder zumindest nicht danach gefragt. Ja, es ist der neue Schläger, den auch Maria Sharapova spielt, allerdings eigens für Tamira getuned. Im Grunde ähnlich wie der frühere, aber doch mit speziell auf sie abgestimmten Eigenschaften. Das ist sehr individuell, deshalb sag ich nicht viel mehr darüber, aber wir haben ihn schon im März getestet und sie ist in Paris dann darauf umgestiegen.
Tamira wirkt fitter als je zuvor, sicherlich auch ein wichtiger Faktor. Habt ihr speziell daran gearbeitet oder hat sie einfach so viel gespielt?
Nein, wir haben spezifisch trainiert, sie hat ein eigenes hartes Programm absolviert, und nun passt einfach alles auch in diesem Bereich körperlich zumindest. Das einzige, was mich positiv überrascht, ist, dass Tamira trotz einer schweren Erkältung mit starkem Husten seit 3 Wochen kämpft und dennoch hier so gut gespielt hat, aber sie nimmt Medikamente und es sollte sie auch morgen nicht sonderlich stören…
Wir müssen langsam zum Abendessen aufbrechen, es gilt den anstrengenden erfolgreichen Tag nett ausklingen zu lassen…
(C) andi du-rieux