"Nur ihr Kapital einsetzen" ist auch gut. Ohne dieses Kapital wären die Spieler Menschen mit sportlicher Begabung die null Geld damit verdienen können und sich normalen Berufen zuwenden müßten.
Blödsinn, da kommt schlichtweg ein anderer vorbei, der sich das dann leisten möchte. Bisher hatte die NBA keinerlei Probleme, Geldgeber zu finden. Ein Mann wie Larry Ellison versucht schon seit Jahren ein Team zu kaufen, will das aber natürlich nicht an einem Standort wie New Orleans verbleiben lassen. Es gibt mehr als genug wohlhabene Menschen, die die Vorteile schon zu nutzen wissen. Dafür, dass da einige Besitzer dabei sind, die sich dieses teure Vergnügen eben nicht leisten können, können die Spieler herzlich wenig.
Der Spielbetrieb ist gesichert, wenn die Teams genügend Liquidität aufweisen. Das ist durch die Besitzer gesichert, die eben auch andere gesellschaftliche Vorteile davon haben, ein Profi-Sportteam zu besitzen.
Die Besitzer stehen für alles gerade. Ihnen gehören die Arenen, sie bezahlen die Gehälter, verpflichten das Trainerteam und Betreuerstab, ermöglichen den Transport und den Ligabetrieb und sie machen Werbung. Sie allein tragen das finanzielle Risiko der ganzen Sache, also sind sie auch diejenigen denen als erstes ausreichend Geld zusteht um den Betrieb am laufen zu halten.
Das steht ihnen doch zu, und sie verdienen mehr als gut daran, offensichtlich. Anderenfalls würden wir hier von großartigen Idioten sprechen, die, trotzdem sie wissen, dass diese Teams riesige Geldvernichtungsmaschinen sind, ihr Geld darin investieren. Bruce Ratner hat mit Sicherheit nicht bereut, dass die Nets laut Bilanz jährlich ca. $30m Verlust machten. Ein Teil des Verlustes hat er selbst via Zinsen, die an ihn durch die Nets gezahlt wurden, eingesteckt, ein Teil der Verluste waren "Bilanztricks", und den Rest hat er dann als Steuergutschriften auch wieder ausgeglichen. Am Ende steht er mit einem $3.5 Mrd Bauprojekt in der Tasche da, hat nebenbei noch 20% Anteil an den Nets und dafür nicht einen einzigen Cent bezahlt.
Sarver von den Suns begründet seinen Anspruch darauf, dass er mit anderen Investitionen eine höhere Rendite herausschlagen hätte können. Das rechnet er fröhlich als seine Verluste an. Sarver nimmt die Opportunitätskosten als Grund dafür, dass er Verluste mit den Suns macht. Dass er in Realität ca. $200m Gewinn machte, interessiert da nicht.
Georg Shinn hatte den Hornets ca. $100m an Mitteln zur Verfügung gestellt. Dafür kassierte er im Schnitt ca. 9% Zinsen. Im Gegenzug hat er sich $35m für ca. 2% von den Hornets ausgeborgt. Dafür sollen jetzt die Spieler bezahlen?
Die Spieler werden mit Geld zugeworfen, aber einige von ihnen verhalten sich so als ob die Besitzer die Sklaverei wieder einführen wollen.
Wie fändest Du es denn, wenn Du ein fantastisches Angebot einer Firma aus Hamburg bekämst, das aber nicht annehmen kannst, weil sich irgendeine andere Firma aus Pasewalk die Rechte an Dir gesichert hat, um Dich für 3 Jahre mies zu bezahlen, danach dann noch die Option hat, das Ganze um ein Jahr zu schlechten Konditionen für Dich zu verlängern, und anschliessend Dich noch dazu zwingen kann, weitere Jahre für diese Firma zu arbeiten, wenn Du einen lukrativen Vertrag bei einer anderen Firma unterschreibst. Du hast schlechte Mitarbeiter und schlechte Arbeitsverhältnisse aus Deiner Sicht. Wie würdest Du reagieren, wenn man Dir sagt, Du musst das akzeptieren, weil Du ja mehr Geld verdienen würdest, als eine Putzfrau?
Je besser die Liga läuft, um so mehr Geld gibt es auch für die Spieler, leider scheinen einige das nicht zu begreifen. Die erzählen ja auch immer so schön "wir kämpfen ja auch für die Jungen die nachkommen", bla bla bla, Unsinn, die interessiert einzig und allein jetzt möglichst viel zu machen, auch wenn das langfristig die schlechtere Alternative ist und weniger Geld bringt.
Die Spieler wissen, dass eine gute Liga insgesamt bessere Einnahmen verspricht. Deshalb wollen sie ja auch spielen. Den Besitzern ist das aber anscheinend egal, denn diese sperren die Spieler aus. Das ist kein Streik der Spieler. Die Besitzer glauben, in der derzeitigen ökonomischen Situation den PR-Krieg für sich zu gewinnen, weswegen sie gesellschaftlich keine Verluste hinnehmen müssen. Und es klappt ganz wunderbar, weil kurzsichtige Menschen den schwarzen Peter eben gern den Spielern zu schieben. Die Spieler sind aus deren Sicht sowieso überbezahlt, verwöhnt und bringen sowieso zu wenig Leistung.
Die Probleme der NBA entspringen nicht aus den Gehältern der Spieler, sondern dadurch, dass einige Teams künstlich in kleinen Märkten gehalten werden. Zudem werden die Märkte der existierenen Teams geschützt. Ohne CBA wären vieles von dem, was die NBA macht, illegal. Die Besitzer brauchen die Zustimmung der Spieler, damit das Kartell so weiter existieren darf. Deswegen handelt es sich auch nicht um ein normales Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis, sondern ist eher als Partnerschaft zu betrachten. Und in dieser Partnerschaft wird der Betrag, den jeder Partner erhält, eben verhandelt. Was irgendwelche Außenstehenen dabei als "fair" ansehen ist völlig irrelevant.