Ich denke, die Pflichtverteidigung bezieht sich auf den Titel der IBF und ist deshalb ja nicht an Wladimir selbst gebunden. Kann eine Rematchklausel eine Pflichtverteiding außer Kraft setzen bzw. mind. deutlich verschieben? Ich kann's mir kaum vorstellen.
Sollte Haye gegen Wladimir Klitschko gewinnen und dieser seine Option auf einen sofortigen Rückkampf ziehen, dann ist der IBF-Gürtel weg.
Aus zwei Gründen.
1. Haye müsste einen Kampf gegen Povetkin bestreiten. Da ist zeitlich eigentlich kein anderer Spielraum. Die IBF ist am ehesten der Verband, der darauf achtet, dass die Fristen für Pflichtverteidigungen eingehalten werden.
Beim WBC sammelt man Ausscheidungskämpfe.
Bei der WBA sammelt man Weltmeister.
Bei der WBO kommts drauf an, ob der Ranglistenerste Bock hat und Publikum zieht bzw. Geld mitbringt.
Da Povetkin den Ausscheidungskampf bestritten hatte, könnte ein Rückkampf zwischen Haye und Klitschko bei der IBF höchstens eine freiwillige Titelverteidigung sein.
2. Ich glaube die IBF hat sowieso was gegen direkte Rückkämpfe. So ging ja Jermain Taylor der IBF-Titel verloren, weil er einem direkten Rückkampf gegen Bernard Hopkins zustimmte. Kann aber auch sein, dass da einfach dir Frist für eine überfällige Pflichtverteidigung nicht eingehalten wurde. Keine Ahnung, ob der erste Hopkins-Taylor-Kampf eine IBF-Pflichtverteidigung war ...
Jedenfalls war der Gürtel dann zu haben und Arthur Abraham sammelte ihn in Leipzig ein.
Aber: Die Optionen, die sich K2 gesichert hat (ggf. die nächsten zwei Kämpfe von Haye promoten, wenn dieser gegen Wladimir gewinnt), schreiben ja nicht vor, dass Haye im Falle eines Sieges gegen Wladimir gegen diesen einen Rückkampf bestreitet.
Die anderen Möglichkeiten wären natürlich ein Kampf von Haye gegen Povetkin (unwahrscheinlich, dass die Klitschkos das geschehen lassen), oder dass Haye gegen Vitali Klitschko antreten würde. In beiden Fällen würde der IBF-Titel (eigentlich) nicht vakant werden.